OGH 8Ob251/75; 7Ob675/79; 1Ob555/81; 5Ob799/81; 1Ob811/81; 1Ob587/82; 7Ob773/82; 8Ob74/84; 8Ob13/85 (RS0026290)

OGH8Ob251/75; 7Ob675/79; 1Ob555/81; 5Ob799/81; 1Ob811/81; 1Ob587/82; 7Ob773/82; 8Ob74/84; 8Ob13/8513.8.2024

Rechtssatz

Die Beweislastumkehr des § 1298 ABGB greift nur Platz, wenn der Geschädigte zunächst beweist, dass der Schädiger objektiv seine Pflicht nicht erfüllt hat. Wenn jedoch ein auch nur objektiv vertragswidriges Verhalten des Schädigers nicht feststellbar ist, kann die Beweislastumkehr nach § 1298 ABGB nur dann angewendet werden, wenn der Geschädigte beweist, dass nach aller Erfahrung die Schadensentstehung auf ein wenigstens objektiv fehlerhaftes (vertragswidriges) Verhalten des Schädigers zurückzuführen ist (vgl Bydlinski in Klang IV 2. Auflage S 172 ff; Koziol, Haftpflichtrecht I S 270)

Normen

ABGB §1298

8 Ob 251/75OGH17.12.1975
7 Ob 675/79OGH28.06.1979

Vgl auch; nur: Die Beweislastumkehr des § 1298 ABGB greift nur Platz, wenn der Geschädigte zunächst beweist, dass der Schädiger objektiv seine Pflicht nicht erfüllt hat. (T1)

1 Ob 555/81OGH20.05.1981

nur T1; Veröff: SZ 54/81 = JBl 1982,318

5 Ob 799/81OGH26.01.1982

Vgl; nur T1; Beisatz: Die rechtsvernichtende Tatsache der Erfüllung seiner Leistungspflicht hat freilich der Schuldner zu beweisen. (T2)

1 Ob 811/81OGH17.02.1982

Veröff: RZ 1982/62 S 244

1 Ob 587/82OGH21.04.1982

Auch; nur T1; Veröff: SZ 55/53

7 Ob 773/82OGH26.05.1983
8 Ob 74/84OGH21.03.1985

nur T1

8 Ob 13/85OGH24.10.1985

Auch; nur T1

6 Ob 566/92OGH25.11.1992

Auch; nur T1

6 Ob 583/93OGH08.07.1993

Vgl

1 Ob 75/02iOGH30.04.2002

Vgl; Beisatz: Der Geschädigte hat den Beweis eines Verhaltens, das als grob fahrlässig im objektiven Sinn qualifiziert werden könnte, zu führen hat. (T3)

7 Ob 114/10fOGH03.06.2010

Auch; nur T1

7 Ob 94/12tOGH04.07.2012
4 Ob 18/15yOGH22.04.2015
10 Ob 53/15iOGH22.10.2015

Auch

1 Ob 240/15yOGH22.12.2015
1 Ob 158/16sOGH27.09.2016

Vgl

2 Ob 99/16xOGH27.04.2017

Auch; nur T1; Veröff: SZ 2017/53

1 Ob 113/17zOGH30.08.2017

nur T1

9 Ob 58/18xOGH27.02.2019
6 Ob 221/18wOGH27.06.2019

Auch; Beisatz: Nicht jede objektiv bestehende Gefahrenquelle indiziert bereits die Verletzung einer Verkehrssicherungspflicht (hier: Glassplitter am Boden). (T4)

10 Ob 32/20hOGH13.10.2020
9 Ob 60/20vOGH25.11.2020

Beisatz: Hier: Beschädigung an Stufenrand – Parkanlage. (T5)

9 Ob 22/21gOGH29.04.2021
9 Ob 29/21mOGH24.06.2021

Beisatz: Hier: Jagdhochstand; kein kausales objektiv vertragswidriges Verhalten. (T6)<br/>

6 Ob 10/22xOGH18.11.2022
6 Ob 8/23dOGH25.01.2023

Vgl; Beisatz: Hier: Instruktions- und Aufsichtspflichten eines Trainers. (T7)

4 Ob 7/23tOGH31.05.2023

vgl; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung ist Haftungsansatz stets die vom Geschädigten zu beweisende Pflichtverletzung. Dieser hat die Sorgfaltsverletzung und die Kausalität der Sorgfaltsverletzung für den Schaden zu beweisen. (T8)<br/>Beisatz: Hier: Der Zustand rund um den Eingang des Schikellers (Schneeanhäufungen, Bereich rund um den Eingang zum Schikeller war teilweise mit Eis bedeckt, in welches Splitt eingefroren war) stellte einen objektiv rechtswidrigen Zustand dar, welcher ein rechtswidriges Verhalten der Beklagten indizierte. (T9)

1 Ob 80/24gOGH25.06.2024

vgl; Beisatz: Hier: Zu Verkehrssicherungspflichten eines Laufgeschäfts mit Rollteppich auf einem Vergnügungsmarkt. (T10)

10 Ob 38/23wOGH13.08.2024

vgl; Beisatz wie T8

Dokumentnummer

JJR_19751217_OGH0002_0080OB00251_7500000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)