Rechtssatz
Wenn auch in dem Falle, als ein Schutzgesetz übertreten wurde, das zufälligen Beschädigungen vorzubeugen sucht, keine Notwendigkeit besteht, die Unfallskausalität mit voller Strenge nachzuweisen, vielmehr derjenige, der das Schutzgesetz übertreten hat, für jeden Schaden haftet, dem das Schutzgesetz vorzubeugen sucht, so besteht doch in allen drei Fällen des § 1311 ABGB eine Einschränkung der Haftung dadurch, dass sie auf jeden Fall entfällt, wenn der Schade, wenngleich auf anderem Wege und in anderer Weise, auch sonst eingetreten wäre; die Beweispflicht dafür, dass der Schade auch ohne das rechtswidrige Verhalten eingetreten wäre, obliegt dem Schädiger.
2 Ob 93/56 | OGH | 09.05.1956 |
Ähnlich |
7 Ob 648/56 | OGH | 07.02.1957 |
nur: Wenn auch in dem Falle, als ein Schutzgesetz übertreten wurde, das zufälligen Beschädigungen vorzubeugen sucht, keine Notwendigkeit besteht, die Unfallskausalität mit voller Strenge nachzuweisen, vielmehr derjenige, der das Schutzgesetz übertreten hat, für jeden Schaden haftet, dem das Schutzgesetz vorzubeugen sucht. (T1) |
2 Ob 350/57 | OGH | 06.09.1957 |
nur T1; Veröff: ZVR 1958/59 S 74 |
6 Ob 15/64 | OGH | 22.04.1964 |
nur T1 |
2 Ob 164/65 | OGH | 20.05.1965 |
Ähnlich; Veröff: ZVR 1966/30 S 45 |
2 Ob 377/65 | OGH | 16.12.1965 |
nur T1 |
8 Ob 259/66 | OGH | 11.10.1966 |
Ähnlich; Beisatz: Schadenersatzpflicht bei Böllerschießen ohne die vorgeschriebene Anzeige. (T2) |
2 Ob 345/68 | OGH | 16.12.1968 |
Vgl |
2 Ob 310/69 | OGH | 20.11.1969 |
Veröff: ZVR 1970/86 S 126 |
2 Ob 44/71 | OGH | 13.01.1972 |
nur T1 |
2 Ob 359/74 | OGH | 06.03.1975 |
Auch |
8 Ob 64/76 | OGH | 16.06.1976 |
Vgl auch |
2 Ob 284/76 | OGH | 13.01.1977 |
nur T1; Beisatz: Dieser Satz darf aber nicht dahin verstanden werden, dass im Falle einer Verletzung eines Schutzgesetzes im Sinne des § 1311 ABGB die Vermutung bestehe, die Verletzung des Schutzgesetzes sei für den Eintritt des Schadens ursächlich gewesen (keine Umkehrung der Beweislast). (T3) <br/>Veröff: EvBl 1977/246 S 583 = ZVR 1978/89 S 147 |
6 Ob 760/77 | OGH | 02.02.1978 |
nur: Die Beweispflicht dafür, dass der Schaden auch ohne das rechtswidrige Verhalten eingetreten wäre, obliegt dem Schädiger. (T4) |
2 Ob 83/78 | OGH | 08.06.1978 |
nur T4 |
2 Ob 95/78 | OGH | 08.06.1978 |
nur T4; Veröff: ZVR 1979/38 S 50 |
2 Ob 101/78 | OGH | 29.06.1978 |
Vgl; Beis wie T3 |
2 Ob 202/78 | OGH | 09.01.1979 |
nur T4; Veröff: ZVR 1980/16 S 22 |
5 Ob 653/79 | OGH | 28.08.1979 |
nur T4; Beisatz: Hier: Organ einer juristischen Person, das ohne erforderliche Zustimmung eines anderen Organs dieser juristischen Person unter Verletzung der Satzung (Schutznorm) handelt. (T5) |
8 Ob 116/79 | OGH | 13.09.1979 |
nur T4 |
2 Ob 50/80 | OGH | 15.04.1980 |
nur T4 |
8 Ob 101/80 | OGH | 11.09.1980 |
Auch; Veröff: ZVR 1981/116 S 151 |
8 Ob 183/80 | OGH | 06.11.1980 |
nur T4 |
2 Ob 204/80 | OGH | 10.03.1981 |
Auch |
1 Ob 35/80 | EGMR | 15.07.1981 |
nur T4; Beisatz: Den Geschädigten trifft die volle Beweislast für die Verletzung des Schutzgesetzes und den Schadenseintritt. Sache des Schädigers ist es, die Handlungskausalität oder die Kausalität des Pflichtwidrigkeitszusammenhanges ernsthaft in Zweifel zu ziehen. (T6) <br/>Veröff: SZ 54/108 = EuGRZ 1981,573 = JBl 1982,259 |
5 Ob 611/81 | OGH | 10.11.1981 |
Auch |
8 Ob 305/81 | OGH | 25.02.1982 |
nur T4; Veröff: ZVR 1983/26 S 41 |
1 Ob 527/82 | OGH | 21.04.1982 |
Auch; Beis wie T6 |
8 Ob 53/83 | OGH | 01.04.1984 |
nur T4 |
2 Ob 28/87 | OGH | 17.05.1988 |
nur T4; Beisatz: Der Geschädigte hat im Sinne des § 1311 ABGB nur die Übertretung zu beweisen, dem Halter obliegt der Beweis, daß er sich vorschriftsmäßig verhalten hat oder daß der Schaden auch bei vorschriftsmäßigem Verhalten eingetreten wäre. (T7) |
8 Ob 705/89 | OGH | 29.11.1990 |
nur T4; Veröff: SZ 63/217 = ZVR 1991/122 S 308 |
4 Ob 351/98s | OGH | 26.01.1999 |
Vgl auch; Beis wie T6 nur: Sache des Schädigers ist es, die Handlungskausalität oder die Kausalität des Pflichtwidrigkeitszusammenhanges ernsthaft in Zweifel zu ziehen. (T8) |
1 Ob 214/98x | OGH | 19.01.1999 |
Vgl auch; nur T1; Beisatz: Bei Verletzung einer Schutznorm hat der Geschädigte nur den Eintritt des Schadens, dessen Höhe und die Normverletzung zu beweisen, es bedarf hingegen von seiner Seite keines strikten Nachweises des Kausalzusammenhangs, weil die Pflichtwidrigkeit vermutet wird. Steht die Übertretung des Schutzgesetzes fest, kann sich der Schädiger von seiner Haftung nur dadurch befreien, dass er mangelndes Verschulden seiner Leute nachweist oder die Kausalität der Pflichtwidrigkeit ernstlich zweifelhaft macht. (T9)<br/>Veröff: SZ 72/4 |
1 Ob 9/00f | OGH | 28.03.2000 |
Auch; Beisatz: Hier: Schutzvorschrift ist das Zustellgesetz, Amtshaftung. (T10) |
3 Ob 37/04v | OGH | 29.06.2004 |
Vgl auch; Beis wie T6 nur: Den Geschädigten trifft die volle Beweislast für die Verletzung des Schutzgesetzes und den Schadenseintritt. (T11) |
6 Ob 303/05k | OGH | 06.04.2006 |
Vgl; Beisatz: Bei Verletzung eines Schutzgesetzes ist kein strenger Beweis des Kausalzusammenhangs erforderlich, spricht doch in diesen Fällen der Beweis des ersten Anscheins dafür, dass der von der Norm zu verhindernde Schaden durch das verbotene Verhalten verursacht wurde. Es obliegt dann dem Beklagten, die Kausalität der Pflichtwidrigkeit - durch Außerkraftsetzung des ihn belastenden Anscheinsbeweises - ernstlich zweifelhaft zu machen. (T12) |
3 Ob 24/16z | OGH | 27.04.2016 |
Auch; Beisatz: Hier: Kausalzusammenhang nicht erwiesen. (T13) |
1 Ob 138/23k | OGH | 20.09.2023 |
vgl aber; Beisatz: Wohl aber muss der Beweis des ersten Anscheins dafür sprechen, dass der von der Norm zu verhindernde Schaden durch das verbotene Verhalten verursacht wurde. (T14)<br/>Beisatz: Eine Beweislastumkehr ist damit nicht verbunden. (T15)<br/>Anm: Vgl RS0027517. |
Dokumentnummer
JJR_19521113_OGH0002_0030OB00687_5200000_001
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