OGH Bkd66/84; (RS0055086)

OGHBkd66/84;26.8.2024

Rechtssatz

Ehre und Ansehen eines ganzen Berufsstands können durch das Fehlverhalten eines einzelnen nur dann beeinträchtigt werden, wenn dieses Fehlverhalten entweder einem größeren Personenkreis zur Kenntnis gelangt oder so schwerwiegend ist, dass selbst mit einer auf wenige Personen beschränkten Kenntnis diese Gefahr der Beeinträchtigung verbunden ist. Dabei ist jeweils auf den Einzelfall Bedacht zu nehmen.

Normen

DSt 1872 §2 A
DSt 1990 §1 A

Bkd 66/84OGH06.05.1985
14 Bkd 1/91OGH30.09.1991
3 Bkd 3/01OGH02.07.2001

Auch

4 Bkd 1/03OGH03.11.2003

Auch

6 Bkd 1/04OGH18.10.2004

Auch

16 Bkd 5/06OGH16.10.2006

Auch

16 Bkd 2/10OGH29.06.2010

Auch; nur: Bei einer Beeinträchtigung von Ehre und Ansehen des Standes muss die Verfehlung so schwerwiegend sein, dass selbst mit einer auf wenige Personen beschränkten Kenntnis die Gefahr einer Minderung der Wertschätzung des Ansehens, die der RA-Stand als solcher genießt, verbunden ist. Es ist jeweils auf den Einzelfall Bedacht zu nehmen. (T1)

16 Bkd 3/10OGH06.02.2012

Auch; nur T1

10 Bkd 10/12OGH13.05.2013

Auch

6 Bkd 4/12OGH25.11.2013

Auch; Beisatz: Hier: Das Inaussichtstellen einer weit überhöhten Freiheitsstrafe zur Erwirkung einer Abschlagszahlung ist ein schwerer Verstoß gegen die Standesregeln, sodass es ausreicht, wenn der Sachverhalt nur wenigen Personen zur Kenntnis gelangt. (T2)

27 Os 1/14wOGH10.07.2014

Vgl auch

26 Os 1/14pOGH11.12.2014

Auch; Beisatz: Hier: Verletzung einer den Inhalt eines Gesprächs betreffenden Vertraulichkeitsvereinbarung durch Aufnahme von Nichtteilnehmern an diesem Gespräch in einen E-Mail-Verteiler und durch die dadurch bewirkte Information über dieses Gespräch, wobei der Bruch der Verschwiegenheitsverpflichtung aus dem Email nicht erkennbar war und den Adressaten der Verstoß gegen die Vereinbarung daher verborgen blieb. (T3)

24 Os 6/15kOGH09.09.2015

Auch

24 Os 5/15pOGH25.11.2015

Auch; Beisatz: Eine nur geringfügig überhöhte im Wesentlichen auch nur den beteiligten Personen zur Kenntnis gelangte Honorarnote ist nicht geeignet, die Gefahr einer solchen Beeinträchtigung herbeizuführen. (T4)

25 Os 3/16bOGH07.12.2016

Vgl auch

28 Os 4/16xOGH18.05.2017

Auch

22 Ds 6/17bOGH27.06.2017

Auch

27 Ds 1/17dOGH15.02.2018

Vgl auch

26 Ds 4/17pOGH29.05.2018

Auch

21 Ds 3/17dOGH28.05.2018

Vgl auch

23 Ds 1/18aOGH17.01.2019

Auch; Beisatz: Personen, die selbst dem Anwaltsstand angehören und im Rahmen der Selbstverwaltung mit Disziplinarsachen befasst sind, haben in Ansehung des Publizitätserfordernisses bei § 2 RL‑BA 1977 zuwiderlaufenden Anzeigen eines Rechtsanwalts gegen ein Standesmitglied aber außer Betracht zu bleiben. (T5)

24 Ds 1/18hOGH30.01.2019
28 Ds 9/18iOGH19.12.2019
27 Ds 1/19gOGH30.01.2020

Vgl; Beis ähnlich T3

20 Ds 4/19xOGH12.05.2020
20 Ds 11/20bOGH09.03.2021

Vgl

28 Ds 1/20sOGH23.09.2021

Vgl

24 Ds 3/21gOGH30.11.2021

Vgl

28 Ds 2/20pOGH24.08.2021

Vgl

28 Ds 2/21iOGH23.08.2022

Vgl

24 Ds 8/21tOGH06.07.2022

Vgl

26 Ds 15/21mOGH07.09.2022

Vgl

20 Ds 11/22fOGH31.01.2023

vgl

24 Ds 17/22tOGH13.09.2023

vgl

2 Ds 2/24bOGH26.08.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19850506_OGH0002_000BKD00066_8400000_001

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