Rechtssatz
Für den Vorsatz im Sinne des § 6 Abs 3 VersVG genügt das allgemeine Bewusstsein, dass ein Haftpflichtversicherter bei der Aufklärung des Sachverhaltes nach besten Kräften aktiv mitwirken muss. Dieses Bewusstsein ist heute bei einem Versicherten in der Regel vorauszusetzen.
7 Ob 188/70 | OGH | 11.11.1971 |
Veröff: ZVR 1971/162 S 215 |
7 Ob 21/72 | OGH | 09.02.1972 |
Beisatz: Hier: Art 7 AHVB. (T1) <br/>Veröff: VersR 1972,1152 = ZVR 1973/114 S 148 |
7 Ob 249/72 | OGH | 08.11.1972 |
Beisatz: Es sei denn, dass sich aus ganz besonderen vom Versicherungsnehmer zu beweisenden Umständen etwas anderes ergibt. (T2) <br/>Veröff: VersR 1973,1179 = ZVR 1974/71 S 115 |
7 Ob 2/74 | OGH | 24.01.1974 |
Veröff: VersRdSch 1974,340 (Anmerkung von Baumann) = ZVR 1974/118 S 184 = VersR 1975,168 |
7 Ob 115/75 | OGH | 19.06.1975 |
Beis wie T2; Veröff: ZVR 1976/36 S 39 = VersR 1976,1196 |
7 Ob 136/75 | OGH | 10.07.1975 |
Beis wie T2; Beisatz: Dieses allgemeine Bewusstsein darf mit der Normenkenntnis nicht verwechselt werden. (T3) <br/>Veröff: ZVR 1976/238 S 257 |
7 Ob 213/75 | OGH | 06.11.1975 |
Beisatz: Art 8 Abs 1 Z 1 AKHB. (T4) <br/>Beis wie T2<br/>Veröff: VersR 1977,167 = ZVR 1976/329 S 350 |
7 Ob 35/76 | OGH | 03.06.1976 |
Beis wie T4; Beis wie T2 |
7 Ob 58/76 | OGH | 04.11.1976 |
Veröff: ZVR 1978/29 S 25 |
7 Ob 72/76 | OGH | 13.01.1977 |
Beis wie T2 |
7 Ob 14/77 | OGH | 03.03.1977 |
Beis wie T2; Beisatz: Kaskoversicherter (Art 6 Abs 2 Z 2 AKIB). (T5) <br/>Veröff: ZVR 1978/133 S 194 |
7 Ob 57/77 | OGH | 03.11.1977 |
Beis wie T2 |
7 Ob 42/78 | OGH | 07.09.1978 |
Beis wie T5 |
7 Ob 30/79 | OGH | 28.06.1979 |
Beis wie T5 |
7 Ob 9/80 | OGH | 10.04.1980 |
nur: Für den Vorsatz im Sinne des § 6 Abs 3 VersVG genügt das allgemeine Bewusstsein, dass ein Haftpflichtversicherter bei der Aufklärung des Sachverhaltes nach besten Kräften aktiv mitwirken muss. (T6) <br/>Veröff: SZ 53/55 = JBl 1981,101 |
7 Ob 53/81 | OGH | 11.02.1982 |
Beis wie T2; Veröff: ZVR 1983/18 S 24 |
7 Ob 60/86 | OGH | 29.01.1987 |
Auch; Veröff: RdW 1987,229 = VersR 1988,530 |
7 Ob 39/87 | OGH | 09.07.1987 |
Beis wie T5; Beis wie T2; Beisatz: Dieses Bewusstsein ist mangels besonderer Entschuldigungsumstände bei einem Versicherungsnehmer, der selbst Kraftfahrer ist, in der Regel bis zum Beweis des Gegenteiles vorauszusetzen. (T7)<br/>Veröff: SZ 60/139 = VersRdSch 1988,28 = RdW 1988,199 = ZVR 1988/78 S 180 |
7 Ob 6/90 | OGH | 08.03.1990 |
Veröff: VersRdSch 1990,315 |
7 Ob 21/90 | OGH | 07.06.1990 |
Veröff: VersR 1990,1300 = VersRdSch 1991,263 |
7 Ob 25/93 | OGH | 13.10.1993 |
Beisatz: Hier: § 8 Abs 2 Z 2 AKHB 1988. (T8) <br/>Veröff: VersR 1994,963 = VersRdSch 1994,214 = VersRdSch 1994,154 |
7 Ob 17/01b | OGH | 14.03.2001 |
Auch; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Art 5 Z 3.1 AFIB 1993. (T9) |
7 Ob 79/02x | OGH | 08.07.2002 |
Auch; nur T6; Beis wie T7; Beis wie T9 |
7 Ob 63/02v | OGH | 08.07.2002 |
Beisatz: Schon das Inkaufnehmen, dass der Versicherer zufolge der begangenen Obliegenheitsverletzung nicht mehr in der Lage sein wird, den tatsächlich eingetretenen Schaden zu erfassen, bewirkt Leistungsfreiheit, um so mehr eine "Mehrverrechnung" von sog "Schäden" die nicht mehr objektivierbar sind. (T10)<br/>Beisatz: Hier: Art 12 BW 1/95. (T11) |
7 Ob 232/02x | OGH | 30.10.2002 |
Auch; nur T6; Beis wie T7 nur: Dieses Bewusstsein ist mangels besonderer Entschuldigungsumstände bei einem Versicherungsnehmer in der Regel bis zum Beweis des Gegenteiles vorauszusetzen. (T12)<br/>Beis wie T9; Beisatz: Bei der Aufklärungsobliegenheit handelt es sich um einen tragenden Grundsatz des Vertragsversicherungsrechtes, der zufolge des zum täglichen Leben gehörenden Umganges mit Versicherungen verschiedener Art als allgemein bekannt vorauszusetzen ist; zumindest zählt zum Allgemeinwissen, dass falsche Angaben gegenüber dem Versicherer Folgen nach sich ziehen (so auch 7 Ob 43/98v; 7 Ob 74/00h ua). (T13) |
7 Ob 216/04x | OGH | 29.09.2004 |
Auch; Beis wie T12; Beisatz: Da der Versicherungsnehmer Versicherungsangestellter ist, kann bei ihm im besonderen Maße auch die Einsicht vorausgesetzt werden, dass der Bestimmung des § 9 II. AUB 94 Beachtung zu schenken ist. (T14) |
7 Ob 34/12v | OGH | 19.04.2012 |
Beisatz: Es kann daher nur der Nachweis besonderer entschuldigender Umstände den Vorsatz in Frage stellen. (T15) |
7 Ob 150/13d | OGH | 02.10.2013 |
Auch Beis wie T15; Beisatz: Hier: Der Versicherungsnehmer hat dadurch, dass er der Beklagten die Einleitung der verwaltungsbehördlichen Verfahren und die Vornahme eines positiven Alkotests durch die Polizei nicht bekanntgab, vorsätzlich die ihn nach Art 5.3.1 und 5.3.2 AFIB 2007 treffenden Obliegenheiten verletzt. (T17) |
7 Ob 55/18s | OGH | 20.04.2018 |
Auch; Beisatz: Dieses Bewusstsein ist mangels besonderer Entschuldigungsumstände bei einem Versicherungsnehmer, der selbst Kraftfahrer ist, bis zum Beweis des Gegenteils vorauszusetzen. (T18) |
Dokumentnummer
JJR_19711111_OGH0002_0070OB00188_7000000_001
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