Rechtssatz
Eine Partei kann sich nicht auf das Nichtvorhandensein oder den Wegfall einer Vertragsvoraussetzung berufen, wenn diese sich auf Tatsachen der eigenen Sphäre (hier Kreditbeschaffung) bezieht; jeder Vertragspartner muss die Gefahr aller Umstände tragen, die sich in seinem Bereich ereignen (Koziol - Welser, Grundriss des bürgerlichen Rechts 3. Auflage, I 101).
Normen
ABGB §901 II1
ABGB §1435
ABGB §1447 H
7 Ob 8/75 | OGH | 23.01.1975 |
Beisatz: Hier: Fortdauernde Beistellung eines Betriebsortes und Betriebskonzession für gekaufte Getränkeautomaten. (T1) Veröff: JBl 1976,145 |
5 Ob 243/75 | OGH | 03.02.1976 |
Beisatz: Insbesondere kann sich eine Partei in der Regel nicht auf das Nichtvorhandensein einer, wenngleich typischen, Voraussetzung berufen, die sich auf Tatsachen der eigenen persönlichen Sphäre bezieht. (T2) Veröff: SZ 49/13 = EvBl 1976/193 S 398 |
1 Ob 566/76 | OGH | 21.09.1976 |
Veröff: EvBl 1977/68 S 155 |
2 Ob 507/77 | OGH | 31.03.1977 |
Veröff: MietSlg 29102 |
7 Ob 564/77 | OGH | 12.05.1977 |
Ähnlich |
1 Ob 764/77 | OGH | 11.01.1978 |
Beisatz: Grundsätzlich muss also jeder Vertragsteil das Risiko eines Fehlschlages seiner Erwartungen tragen. (T3) Veröff: EvBl 1978/137 S 435 |
4 Ob 43/78 | OGH | 27.06.1978 |
Veröff: Ind 1978 6,1120 = ZAS 1979,145 (mit Anmerkung von Koziol) = DRdA 1979/8 S 128 (mit Anmerkung von Neuwirth) |
5 Ob 553/79 | OGH | 22.05.1979 |
Beis wie T2; Beis wie T3 |
1 Ob 770/79 | OGH | 14.12.1979 |
Beis wie T3; Veröff: SZ 52/189 |
5 Ob 669/79 | OGH | 04.12.1979 |
Beisatz: Beschaffung der Kaufpreissumme ist Sache des Käufers. (T4) Veröff: NZ 1981,85 |
7 Ob 549/80 | OGH | 13.03.1980 |
nur: Eine Partei kann sich nicht auf das Nichtvorhandensein oder den Wegfall einer Vertragsvoraussetzung berufen, wenn diese sich auf Tatsachen der eigenen Sphäre (hier Kreditbeschaffung) bezieht. (T5) |
4 Ob 543/79 | OGH | 25.03.1980 |
Beisatz: Müllabfuhrvertrag (T6) |
6 Ob 777/80 | OGH | 17.12.1980 |
Beisatz: Und zwar aus nach den Auffassungen des redlichen Verkehrs ihm zuzurechnenden Gründen (hier: Weinlieferungsvertrag als Dauerschuldverhältnis). (T7) |
6 Ob 514/81 | OGH | 20.05.1981 |
nur T5 |
6 Ob 780/81 | OGH | 20.01.1982 |
Auch; nur T5 |
1 Ob 504/82 | OGH | 17.03.1982 |
Vgl |
1 Ob 778/81 | OGH | 21.04.1982 |
nur: Jeder Vertragspartner muss die Gefahr aller Umstände tragen, die sich in seinem Bereich ereignen. (T8) Veröff: SZ 55/51 |
8 Ob 532/82 | OGH | 02.12.1982 |
nur T5 |
1 Ob 575/83 | OGH | 23.03.1983 |
Auch |
1 Ob 589/83 | OGH | 13.04.1983 |
Vgl; Beis wie T3 |
6 Ob 523/84 | OGH | 10.05.1984 |
nur T5; Beisatz: Um so weniger kann sie sich auf den Wegfall einer Vertragsvoraussetzung berufen, wenn sie selbst diesen Wegfall durch ihr Verhalten herbeigeführt hat. (T9) |
5 Ob 576/83 | OGH | 20.12.1984 |
Beisatz: Hier: Eheschließung und Geburt eines Kindes. (T10) Veröff: SZ 57/208 |
6 Ob 583/84 | OGH | 11.07.1985 |
nur T5; Beisatz: Es gehört nicht zu den geschäftstypischen Voraussetzungen eines Fertigteilhauskaufes, dass dieses auf einem dem Besteller als Eigentümer gehörenden Grundstück, geschweige denn auf einem dem Besteller unentgeltlich zugewendeten Baugrundstück errichtet wird. (T11) |
7 Ob 542/86 | OGH | 24.04.1986 |
nur T5; Beisatz: Das Risiko, dass der Kaufgegenstand wie geplant verwendet werden kann, trägt, sofern vertraglich nichts anders vereinbart wurde, grundsätzlich der Käufer. (T12) |
1 Ob 641/87 | OGH | 21.10.1987 |
nur T8; Beisatz: Die Risikoverteilung ergibt sich dabei aus dem Vertrag, dem Vertragszweck und dem anzuwendenden dispositiven Recht. (T13) Veröff: SZ 60/218 = EvBl 1988/31 S 207 |
2 Ob 509/89 | OGH | 14.03.1989 |
Beis wie T9; Beis wie T13 nur: Die Risikoverteilung ergibt sich dabei aus dem Vertrag. (T14) Veröff: JBl 1989,650 (Dullinger) |
8 Ob 46/89 | OGH | 11.04.1991 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Die grundverkehrsbehördliche Genehmigung des Kaufvertrages gehört nicht dem Risikobereich der beiden Parteien an, sie fällt in die neutrale Sphäre. (T15) Veröff: WBl 1991,243 = ÖBA 1991,759 |
7 Ob 348/97w | OGH | 26.03.1998 |
Vgl; Beisatz: Tatsachen der eigenen Sphäre sind kein wichtiger Grund, entgegen einem erklärten Kündigungsverzicht den Mietvertrag ohne Verstoß gegen Vertragspflichten vorzeitig aufzulösen; sie befreien auch nicht von der für den Fall vorzeitiger Kündigung vereinbarten Konventionalstrafe. (T16) |
7 Ob 163/00x | OGH | 26.07.2000 |
Auch; nur: Eine Partei kann sich nicht auf das Nichtvorhandensein oder den Wegfall einer Vertragsvoraussetzung berufen, wenn diese sich auf Tatsachen der eigenen Sphäre bezieht; jeder Vertragspartner muss die Gefahr aller Umstände tragen, die sich in seinem Bereich ereignen. (T17) |
7 Ob 211/99a | OGH | 11.05.2000 |
Auch; nur: Eine Partei kann sich nicht auf das Nichtvorhandensein oder den Wegfall einer Vertragsvoraussetzung berufen, wenn diese sich auf Tatsachen der eigenen Sphäre bezieht. (T18); Beis wie T9; Beisatz: Ausgeschlossen sind auch Umstände, deren Wegfall vorhersehbar war. (T19) |
3 Ob 98/00h | OGH | 23.05.2001 |
Vgl auch; Beis wie T14; Beis wie T19; Beisatz: Hier: Durch Bürgerproteste frustrierte Aufwendung. (T20) |
8 ObA 72/03a | OGH | 18.09.2003 |
Beisatz: Hier: Es betrifft der Umstand der Betriebsfortführung, der mit den Erwartungen bei Abschluss des Sozialplanes nicht übereinstimmte, ausschließlich die Sphäre des Arbeitgebers. (T21) |
5 Ob 152/14k | OGH | 18.11.2014 |
Vgl; Beisatz: Ein Rückforderungsanspruch nach § 1435 ABGB für Investitionen in das Bestandobjekt kommt nur dann in Frage, wenn die vorzeitige Auflösung des Dauerschuldverhältnisses ohne Verschulden des Mieters erfolgte. (T22)<br/> |
1 Ob 67/23v | OGH | 13.07.2023 |
vgl; Beisatz wie T5; Beisatz wie T9; Beisatz wie T18<br/>Beisatz: Hier: Verlegung einer Wasserleitung, für die ein entgeltliches Leitungsrecht besteht. (T23) |
Dokumentnummer
JJR_19741219_OGH0002_0060OB00202_7400000_001
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