Rechtssatz
Eine Willenserklärung nach § 863 ABGB kann dann vorliegen, wenn derjenige, der das zu beurteilende Verhalten setzt, nicht den Willen gehabt hat, der der Erklärung entspricht; denn für die Maßgeblichkeit einer stillschweigenden Willenserklärung ist der Eindruck entscheidend, den der Erklärungsempfänger von der Erklärung haben musste. Wenn nach den Umständen des Falles dem Verhalten des anderen Teiles ein bestimmter Sinn entnommen werden kann, muss dies der andere gegen sich gelten lassen.
Ausdrückliche und schlüssige Willenserklärungen
4 Ob 145/65 | OGH | 11.01.1966 |
Veröff: Das Recht der Arbeit 1966,260 (mit Anm von Strasser) = SozM IVA,283 = ZAS 1967,139 mit Anm von Schwimann |
1 Ob 243/68 | OGH | 18.10.1968 |
Beisatz: Stillschweigende Bevollmächtigung eines Rechtsanwaltes. (T1) <br/>Veröff: NZ 1969,157 |
5 Ob 6/71 | OGH | 20.01.1971 |
Veröff: MietSlg 23068 |
5 Ob 19/71 | OGH | 17.02.1971 |
Beisatz: Hier: Konkludentes Zustandekommen einer Benützungsregelung zu Miteigentümern. (T2) <br/>Veröff: MietSlg 23062 |
1 Ob 103/72 | OGH | 07.06.1972 |
Veröff: MietSlg 24080 |
4 Ob 95/72 | OGH | 30.01.1973 |
Beisatz: Sondergebühren eines angestellten Primararztes gegen den öffentlichrechtlichen Krankenanstaltsträger. (T3)<br/>Veröff: SZ 46/9 |
5 Ob 44/74 | OGH | 20.03.1974 |
Veröff: ImmZ 1974,239 |
1 Ob 3/75 | OGH | 22.01.1975 |
nur: Für die Maßgeblichkeit einer stillschweigenden Willenserklärung ist der Eindruck entscheidend, den der Erklärungsempfänger von der Erklärung haben musste. Wenn nach den Umständen des Falles dem Verhalten des anderen Teiles ein bestimmter Sinn entnommen werden kann, muss dies der andere gegen sich gelten lassen. (T4) <br/>Veröff: ImmZ 1976,11 |
5 Ob 39/75 | OGH | 13.05.1975 |
Auch; nur T4 |
3 Ob 220/75 | OGH | 23.09.1975 |
nur T4 |
6 Ob 771/80 | OGH | 12.11.1980 |
Auch; nur T4 |
7 Ob 741/80 | OGH | 11.12.1980 |
nur: Für die Maßgeblichkeit einer stillschweigenden Willenserklärung ist der Eindruck entscheidend, den der Erklärungsempfänger von der Erklärung haben musste. (T5) |
5 Ob 655/81 | OGH | 29.09.1981 |
Vgl auch; nur T5; Beis wie T1 |
4 Ob 576/83 | OGH | 12.07.1983 |
Auch |
7 Ob 578/87 | OGH | 04.06.1987 |
nur T5; Beisatz: Es kommt auf das Verständnis an, das ein redlicher Erklärungsempfänger von dieser schlüssigen Willenserklärung gewinnen durfte und gewonnen hat. (T6) |
7 Ob 684/88 | OGH | 20.10.1988 |
nur T5; Beisatz: Es kommt nicht auf den Willen des Erklärenden, sondern auf das Verständnis an, das ein redlicher Erklärungsempfänger von der Willenserklärung gewinnen durfte und gewonnen hat (Rummel Rz 8 zu § 863). (T7) |
7 Ob 530/89 | OGH | 09.03.1989 |
nur T4; Beisatz: Bei der Beurteilung dieser Frage wird es immer auf die Umstände des Einzelfalles ankommen. (T8) <br/>Veröff: JBl 1989,649 |
1 Ob 651/92 | OGH | 15.12.1992 |
Auch; nur T5; Beis wie T7; Beisatz: Entscheidend sind die Umstände aus der Sicht des redlichen Erklärungsempfängers. (T10) |
8 Ob 1015/95 | OGH | 18.08.1995 |
Auch; nur T2; Beis wie T6; Beis wie T7 |
7 Ob 57/98b | OGH | 10.03.1998 |
Auch; Beis wie T7; Beisatz: Dies gilt für das Vorliegen ebenso wie für die Bedeutung einer Erklärung. (T11) |
9 ObA 270/01y | OGH | 20.02.2002 |
Auch; nur: Eine Willenserklärung nach § 863 ABGB kann dann vorliegen, wenn derjenige, der das zu beurteilende Verhalten setzt, nicht den Willen gehabt hat, der der Erklärung entspricht; denn für die Maßgeblichkeit einer stillschweigenden Willenserklärung ist der Eindruck entscheidend, den der Erklärungsempfänger von der Erklärung haben mußte. (T12) |
8 Ob 131/03b | OGH | 18.12.2003 |
Auch; Beisatz: Die Einlösung eines zur vergleichsweisen Abfindung einer nicht aufgeschlüsselten Honorarforderung übersandten Schecks ist als Annahme des Vergleichsanbots zu werten, wenn der Einlösende der ausdrücklichen Widmung des Schecks als Vergleichszahlung nicht widersprochen hat. (T13) |
4 Ob 182/05a | OGH | 29.11.2005 |
Auch; Beisatz: Hier: Stillschweigende (schlüssige) Bevollmächtigung zum Abschluss eines Garantievertrages. (T14) |
1 Ob 17/12z | OGH | 22.06.2012 |
Auch; nur T12; Beis wie T7; Beis wie T11; Beisatz: Hier: Frage der Annahme einer einvernehmlichen Vertragsauflösung. (T15) |
10 Ob 26/14t | OGH | 25.11.2014 |
Auch; Beis ähnlich wie T7; Beisatz: Hier: Kündigung von Lizenzverträgen. (T16) |
2 Ob 98/15y | OGH | 09.09.2015 |
Vgl; Beis ähnlich wie T6; Beis ähnlich wie T7; Beisatz: Hier: Frage der Annahme einer konkludent vereinbarten Haftungsbeschränkung bei Gefälligkeitsfahrt. (T17)<br/>Beisatz: Einen beidseits unbewussten Vertragsschluss gibt es nicht. (T18) |
6 Ob 62/18p | OGH | 26.04.2018 |
Vgl auch; Beis wie T8; Beis wie T10 |
3 Ob 131/19i | OGH | 08.04.2020 |
Vgl; nur T4; Beis wie T8; Beis wie T11 |
17 Ob 11/21y | OGH | 31.01.2022 |
Vgl; Beis wie T6; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Konkludente Zustimmung des Liegenschaftseigentümers zur teilweisen Vermietung durch den Wohnungsgebrauchsberechtigten. (T19) |
Dokumentnummer
JJR_19660111_OGH0002_0040OB00145_6500000_001
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