OGH 15Os108/88 (RS0090964)

OGH15Os108/8818.10.2022

Rechtssatz

Die Verhängung einer Zusatzstrafe setzt auch bei der (in erster Instanz noch nicht möglich gewesenen, also) originären Anwendung des § 31 StGB durch das (mit der Straffrage befaßte) Rechtsmittelgericht nur voraus, daß die damit abzuurteilenende Tat nach der Zeit ihrer Begehung schon im rechtskräftig abgeschlossenen Verfahren hätte abgeurteilt werden können, sohin schon vor dem erstinstanzlichen Urteil im letzterwähnten Verfahren begangen wurde; daß es in einem solchen Fall auch auf das zeitliche Verhältnis jener Urteilsfällung (im früheren Verfahren) zum angefochtenen Urteil im noch laufenden (späteren) Verfahren ankäme, ist dem Gesetz nicht zu entnehmen.

Normen

StGB §31

15 Os 108/88OGH20.09.1988

Veröff: EvBl 1989/51 S 179

12 Os 114/98OGH01.10.1998

Auch; Beisatz: Zur Auslegung des § 31 Abs 1 StGB. (T1)

14 Os 169/98OGH15.12.1998

Auch

20 Os 8/15zOGH06.10.2015

Auch

14 Os 127/15fOGH26.01.2016

Auch

28 Os 9/15fOGH22.09.2016

Auch; Beisatz: Erwächst ein Vorerkenntnis (in welchem über das nunmehr abgeurteilte Disziplinarvergehen hätte mitentschieden werden können) noch vor einer Strafneubemessung oder Erledigung einer gegen den Strafausspruch gerichteten Berufung im Rechtsmittelverfahren in Rechtskraft, so ist § 31 StGB iVm § 16 Abs 5 DSt durch das Rechtsmittelgericht anzuwenden. (T2)

20 Ds 10/17aOGH13.09.2017

Auch

15 Os 22/20dOGH05.06.2020

Vgl

24 Ds 3/20fOGH18.06.2020

Vgl; Beis wie T2

20 Ds 11/20bOGH09.03.2021

Vgl

28 Ds 6/21bOGH10.11.2021

Vgl

28 Ds 9/20tOGH10.11.2021

Vgl

23 Ds 5/22wOGH18.10.2022

Vgl; Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19880920_OGH0002_0150OS00108_8800000_001