OGH 5Ob2344/96h; 5Ob2329/96b; 5Ob25/97f; 1Ob226/98m; 5Ob267/98w; 5Ob36/02h; 9ObA109/02y; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 9ObA106/06p; 9ObA161/07b; 5Ob166/08k; 9ObA109/09h; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 3Ob89/12b; 10ObS63/12f; 5Ob197/12z; 10ObS177/13x; 5Ob55/14w; 1Ob73/14p; 11Os26/14d; 11Os86/14b; 11Os103/14b (RS0106113)

OGH5Ob2344/96h; 5Ob2329/96b; 5Ob25/97f; 1Ob226/98m; 5Ob267/98w; 5Ob36/02h; 9ObA109/02y; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 9ObA106/06p; 9ObA161/07b; 5Ob166/08k; 9ObA109/09h; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 3Ob89/12b; 10ObS63/12f; 5Ob197/12z; 10ObS177/13x; 5Ob55/14w; 1Ob73/14p; 11Os26/14d; 11Os86/14b; 11Os103/14b4.6.2024

Rechtssatz

Die teleologische Reduktion einer gesetzlichen Regelung erfordert den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks, an dem sich die (letztlich Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung orientieren soll. Im Mietrecht ist dieses Problem besonders schwierig zu lösen, weil sich den gesetzlichen Regelungen kaum einheitliche Wertungsprinzipien entnehmen lassen. Rechtsänderungen stellen meist mühevoll zustandegekommene Kompromisse mit den sich daraus nahezu notwendig einhergehenden Unzulänglichkeiten und Ungereimtheiten dar, sodass der Wille des Gesetzgebers nur allzuleicht verfehlt werden kann, wenn sich die Gesetzesauslegung vom Wortlaut entfernt (hier: § 46a Abs 4 MRG).

Normen

ABGB §6
ABGB §7
MRG §46a Abs4

5 Ob 2344/96hOGH26.11.1996
5 Ob 2329/96bOGH26.11.1996
5 Ob 25/97fOGH11.02.1997
1 Ob 226/98mOGH29.09.1998

Veröff: SZ 71/157

5 Ob 267/98wOGH07.04.2000

Verstärkter Senat; Vgl auch; nur: Im Mietrecht ist dieses Problem besonders schwierig zu lösen, weil sich den gesetzlichen Regelungen kaum einheitliche Wertungsprinzipien entnehmen lassen. Rechtsänderungen stellen meist mühevoll zustandegekommene Kompromisse dar. (T1); Beisatz: Hier: § 12a Abs 1 MRG und § 12a Abs 2 MRG. (T2); Veröff: SZ 73/66

5 Ob 36/02hOGH26.02.2002

nur: Die teleologische Reduktion einer gesetzlichen Regelung erfordert den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks, an dem sich die (letztlich Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung orientieren soll. (T3)

9 ObA 109/02yOGH16.10.2002

nur T3; Beisatz: Hier: Teleologischen Reduktion des besonderen Kündigungsschutzes für Betriebsratsmitglieder bei Massenänderungskündigungen ist nicht angezeigt. (T4); Veröff: SZ 2002/137

6 Ob 254/05dOGH01.12.2005

nur T3; Beisatz: § 245 Abs 1 HGB. (T5); Veröff: SZ 2005/177

9 ObA 38/06pOGH12.07.2006

Vgl auch; Beisatz: Eine teleologische Reduktion würde den klaren Nachweis voraussetzen, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den „eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T6); Veröff: SZ 2006/109

9 ObA 60/06yOGH12.07.2006

Vgl auch; Beis wie T6

9 ObA 106/06pOGH19.12.2007

nur T3; Beisatz: Hier: § 3 Abs 2 AVRAG. (T7); Veröff: SZ 2007/210

9 ObA 161/07bOGH07.02.2008

nur T3

5 Ob 166/08kOGH09.09.2008

Auch; Beisatz: Die Mietzinserhöhung nach § 46a Abs 2, 4 MRG ist in den dem auslösenden Umstand folgenden 15 Kalenderjahren vorzunehmen. Die Rechtsansicht, § 46a Abs 2 MRG sei einschränkend dahin auszulegen, dass dem Vermieter eingeräumt werde, in 15 Kalenderjahren, die aber nicht unmittelbar aneinander anschließen müssen, den Mietzins auf das angemessene Zinsausmaß anzuheben, widerspricht dessen Wortlaut. (T8)

9 ObA 109/09hOGH16.11.2009

Vgl; Beisatz: Die teleologische Reduktion stellt bei zu weit geratenen gesetzlichen Tatbeständen das Gegenstück zur Analogie dar. Sie verschafft der ratio legis gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung, indem sich die (letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung am Gesetzeszweck orientiert. (T9); Beisatz: Hier: § 4 Z 1 lit a ASGG. (T10);<br/>Veröff: SZ 2009/150

5 Ob 153/09zOGH24.11.2009

Vgl; Beis ähnlich wie T6; Beis ähnlich wie T9; Bem: Teleologische Reduktion von § 13 AnfO abgelehnt. (T11);<br/>Veröff: SZ 2009/155

5 Ob 124/10mOGH23.09.2010

Vgl auch; Beisatz: Die teleologische Reduktion ist im Mietrecht grundsätzlich problematisch. (T12)

5 Ob 5/11pOGH26.05.2011

Vgl; nur T3; Beis wie T6; Beis ähnlich wie T9

3 Ob 89/12bOGH11.07.2012

Auch; nur T3

10 ObS 63/12fOGH24.07.2012

Vgl; Veröff: SZ 2012/74

5 Ob 197/12zOGH23.10.2012

Auch; nur T3

10 ObS 177/13xOGH25.02.2014

Vgl; Beis wie T10

5 Ob 55/14wOGH23.04.2014

nur T3; Beisatz: Eine teleologische Reduktion des § 59 Abs 3 AußStrG um den Verweis auf § 60 Abs 2 JN ist ausgeschlossen, setzt dies doch den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks voraus, an dem sich die letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende Auslegung orientieren soll. Davon kann hier aber deshalb nicht ausgegangen werden, weil der Gesetzgeber durch den Verweis auf § 60 Abs 2 JN diese Bestimmung ganz bewusst zum Maßstab für die Bewertung des Entscheidungsgegenstands durch das Rechtsmittelgericht machen wollte. (T13)

1 Ob 73/14pOGH22.05.2014

Auch; nur T3

11 Os 26/14dOGH16.09.2014

Vgl; Beisatz: Antrag auf Aufhebung wegen Verfassungswidrigkeit jener Bestimmungen der StPO, die im Spannungsverhältnis zu Art 6 Abs 3 lit d zweiter Fall MRK stehen. (T14)

11 Os 86/14bOGH28.10.2014

Vgl; Beis wie T14

11 Os 103/14bOGH25.11.2014

Auch; Beis wie T14

10 Ob 58/14yOGH24.02.2015

Auch; nur ähnlich T3; Veröff: SZ 2015/10

10 ObS 158/15fOGH19.01.2016

Auch; nur T3

12 Os 15/17yOGH18.05.2017

Auch; Beis wie T9

5 Ob 175/18yOGH06.11.2018

nur T1

5 Ob 19/19hOGH21.05.2019

nur T3

5 Ob 146/20mOGH10.12.2020

vgl; Beisatz nur T6<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/119

10 ObS 87/21yOGH29.07.2021

Vgl; nur T3

5 Ob 5/22dOGH21.04.2022
5 Ob 95/22iOGH22.08.2022

nur T3

2 Ob 59/23zOGH16.05.2023

vgl; Beisatz: Hier: § 1503 Abs 7 Z 5 ABGB. (T15)

5 Ob 233/22hOGH19.07.2023

Beisatz wie T3: Hier: § 10 Abs 2 WEG 2002 (T16)

10 ObS 114/23xOGH04.06.2024

vgl; nur T3

Dokumentnummer

JJR_19961126_OGH0002_0050OB02344_96H0000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)