OGH Bkd53/68; Bkd1/70; Bkd27/71; Bkd21/73; Bkd20/79; Bkd54/78; Bkd2/81; Bkd71/80; Bkd30/81; Bkd10/84; Bkd12/83; Bkd24/84; Bkd22/83; Bkd66/83; Bkd104/85; Bkd42/86; Bkd131/84; Bkd50/88; Bkd100/88; Bkd21/87; Bkd79/90; Bkd82/87; Bkd99/90; (RS0055208)

OGHBkd53/68; Bkd1/70; Bkd27/71; Bkd21/73; Bkd20/79; Bkd54/78; Bkd2/81; Bkd71/80; Bkd30/81; Bkd10/84; Bkd12/83; Bkd24/84; Bkd22/83; Bkd66/83; Bkd104/85; Bkd42/86; Bkd131/84; Bkd50/88; Bkd100/88; Bkd21/87; Bkd79/90; Bkd82/87; Bkd99/90;12.6.2024

Rechtssatz

Der Rechtsanwalt als qualifizierter Jurist hat sich stets in Wort und Schrift einer sachlichen Ausdrucksweise zu bedienen und jede unsachlichen und beleidigenden Äußerungen zu unterlassen.

Arbeitsaufsichtsbeschwerde

 

Normen

DSt 1872 §2 A
DSt 1990 §1 A
RAO §9

Bkd 53/68OGH27.01.1969
Bkd 1/70OGH14.12.1970
Bkd 27/71OGH12.07.1971
Bkd 21/73OGH07.05.1973
Bkd 20/79OGH07.05.1979

Beisatz: Inhalt einer Dienstaufsichtsbeschwerde über einen Polizeijuristen. (T1)

Bkd 54/78OGH09.04.1979
Bkd 2/81OGH29.06.1981

Ähnlich

Bkd 71/80OGH02.02.1981

Ähnlich

Bkd 30/81OGH04.10.1982
Bkd 10/84OGH05.03.1984

Vgl auch

Bkd 12/83OGH04.07.1983

Beisatz: Vorwurf unkorrekter Verhandlungsführung gegen einen Richter. (T2)

Bkd 24/84OGH18.06.1984
Bkd 22/83OGH07.11.1983
Bkd 66/83OGH21.05.1984
Bkd 104/85OGH07.07.1986

Veröff: AnwBl 1987,77

Bkd 42/86OGH09.03.1987

Vgl auch

Bkd 131/84OGH08.07.1985

Vgl auch

Bkd 50/88OGH04.07.1988
Bkd 100/88OGH26.06.1989

Beisatz: So schon AnwBl 1960,37. (T3)

Bkd 21/87OGH04.12.1989

Vgl auch; Beisatz: Das Maß der Bildung, das von einem Rechtsanwalt gefordert wird, sowie der Umstand, dass er in der Rechtspflege mittätig ist, macht es für ihn erforderlich, sich gegenüber jedermann, insbesondere aber gegenüber den Behörden, einer sachlichen und korrekten Ausdrucksweise zu bedienen (Bkd 107/84). (T4)

Bkd 79/90OGH12.11.1990

Beis wie T4

Bkd 82/87OGH09.07.1990

Vgl auch

Bkd 99/90OGH29.04.1991

Beisatz: Hier: "Triviale, preußisch - feldwaibelhafte Pädagogik" und "Insuffizienz in Pädagogik". (T5)

11 Bkd 2/92OGH19.10.1992

Beisatz: Keinesfalls darf er sich einer Schreibweise bedienen, die als Beleidigung oder Verhöhnung des Richters aufgefasst werden muss. (T6)

2 Bkd 12/93OGH12.12.1994
12 Bkd 2/98OGH25.05.1998

Vgl auch; Beisatz: In einem Ablehnungsantrag enthaltene Vorwürfe gegen Richter sind auch dann nicht disziplinär, wenn sie zwar Negatives über den Abgelehnten aussagen, aber nicht über den zur Dartuung des Ablehnungsgrundes notwendigen Inhalt hinausgehen. (T7)

9 Bkd 6/97OGH08.06.1998

Auch

11 Bkd 1/98OGH11.10.1999

Vgl auch; Beisatz: Unsachliche überzogene und schwerwiegende Angriffe gegen das Gericht beziehungsweise den Erstrichter müssen - insbesondere wenn sie unbegründet sind - besonders kritisiert und disziplinär beanstandet werden. (T8) Beisatz: Hier: Inkriminierte Wortwahl, dass "der Umstand geradezu erschreckend sei, wie vom Erstgericht fundamentale Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und geltende Verfahrensgrundsätze missachtet werden". (T9)

1 Bkd 11/99OGH20.12.1999

Auch; Beisatz: Gerade von einem Rechtsanwalt muss verlangt werden, dass er in eigener Sache ein vermeintliches Fehlverhalten einer Behörde (auch der Ausschuss der Rechtsanwaltskammer ist eine "Behörde") mit sachlichen und juristischen Formulierungen beantwortet und Beleidigungen und unnötige Angriffe unterlässt. (T10) Beisatz: Er darf sich keinesfalls einer Schreibweise bedienen, die als Beleidigung und Verhöhnung von Amtsorganen zu qualifizieren ist. (T11) Beisatz: Äußerungen, wodurch der Empfänger der Lächerlichkeit ausgesetzt und in seinen beruflichen Fähigkeiten als minderwertig hingestellt wird, sind, schon wegen der von inhaltlicher Kritik losgelösten Diffamierungsabsicht disziplinär. (T12)

10 Bkd 3/99OGH11.09.2000
4 Bkd 4/00OGH02.10.2000

Beisatz: Hier ist die vom Streben der inhaltlichen Kritik losgelöste Absicht, die beklagte Partei herabzusetzen, ist klar erkennbar. (T13)

7 Bkd 3/01OGH18.06.2001

Beisatz: Schriftliche Ausführungen sind grundsätzlich auf den Empfängerhorizont abzustellen, also darauf, wie die schriftliche Mitteilung objektiv zu verstehen ist und wie sie daher auch vom Empfänger verstanden werden konnte. Bei Mehrdeutigkeit muss sich der Schreiber die für ihn ungünstige Auslegung zurechnen lassen. (T14)

6 Bkd 2/02OGH13.01.2003

Auch; Beisatz: Der Rechtsanwalt hat die Würde des Gerichtes und den Anstand zu wahren, sich gegenüber dem Gericht, welchem allein die sogenannte Sitzungspolizei (§§ 223 bis 237 StPO) obliegt, einer sachlichen Ausdrucksweise und eines standesgemäßen Gebrauches der deutschen Sprache zu bedienen und sich verbaler Ausfälle in einer Hauptverhandlung gegen alle Anwesenden, insbesondere aber gegen den Richter zu enthalten. (T15)

12 Bkd 2/02OGH07.10.2002

Auch; Beisatz: Dies gilt auch gegenüber Kollegen. (T16)

13 Bkd 3/03OGH08.09.2003

Auch; Beisatz: Ein Anwalt kann im Rahmen der Ermächtigung des §9 RAO Handlungen von Behörden und Beamten sehr wohl als sachlich haltlos bezeichnen, die Bezeichnung als "skandalös" und "eindeutig gesetzwidrig" geht jedoch über den Rahmen einer zulässigen Kritik am Vorgehen einer Behörde weit hinaus. (T17)

10 Bkd 2/04OGH30.05.2005
16 Bkd 5/05OGH24.10.2005

Vgl

7 Bkd 8/05OGH27.03.2006

Auch

6 Bkd 1/06OGH25.09.2006

Vgl auch; Beisatz: Hier: Bezeichnung des Vorbringens des Gegenanwaltes im Wiedereinsetzungsantrag als „peinliches Lamento". (T18)

15 Bkd 2/06OGH30.11.2006

Vgl auch; Beis wie T4; Beisatz: Der Rechtsanwalt hat sich im Verkehr mit Behörden tunlichst einer ironischen Darstellung zu enthalten. (T19)

11 Bkd 6/06OGH12.03.2007

Vgl auch; Beisatz: Standeswidrig ist auch die Unterstellung, wonach die Salzburger Justiz Meldungen lanciert hätte, welche den OGH in seiner Entscheidung präjudizieren sollten, zumal darin in pauschal beleidigender Weise die korrekte und unabhängige Entscheidungsfindung der Gerichte in Frage gestellt wird. (T20)

6 Bkd 1/06OGH03.12.2007

Vgl; Ausdrücklich gegenteilig T18; Beisatz: Hier: In der Bezeichnung des Vorbringens des Gegenanwaltes im Wiedereinsetzungsantrag als „peinliches Lamento" ist keine unsachliche oder durch Artikel 10 EMRK nicht mehr gedeckt beleidigende Äußerung zu erkennen. Die inkriminierte Äußerung ist noch als zulässiges Angriffs- oder Verteidigungsmittel im Sinn der RAO zu werten. (T21)<br/>Bem: Urteil des Verfassungsgerichtshofes vom 12. Juni 2007, B 2114/06-6. (T22)

23 Os 1/14sOGH11.11.2014

Beis wie T12; Beis wie T13; Beis wie T14

24 Os 6/15kOGH09.09.2015

Beisatz: Es verletzt Ehre und Ansehen des Standes, Justizangehörigen ohne sachliche Grundlage und ohne Not im Rahmen von Rechtsschutzeingaben – über die (zulässige) Behauptung von Gesetzesverletzungen hinaus – doloses Vorgehen aus unlauteren Motiven zu unterstellen. (T23)

26 Os 17/15tOGH16.03.2016

Beisatz: Hier: Äußerungen im Zusammenhang mit einer Volksgruppe. (T24)

26 Os 4/16gOGH21.12.2016
20 Ds 16/17hOGH10.04.2018
20 Ds 5/18tOGH16.10.2018

Vgl auch

23 Ds 2/18yOGH17.01.2019
26 Ds 9/18zOGH10.12.2018

Beis wie T4; Beis wie T23

21 Ds 1/20iOGH16.11.2020

Vgl

20 Ds 11/20bOGH09.03.2021

Vgl; Beis wie T16

29 Ds 1/21zOGH28.03.2022

Vgl

23 Ds 7/22iOGH06.07.2022

Vgl

23 Ds 3/22aOGH07.12.2022

Vgl; Beis wie T10

24 Ds 16/22wOGH27.03.2023

vgl

24 Ds 20/22hOGH26.04.2023
24 Ds 18/22iOGH13.06.2023

vgl

23 Ds 6/23vOGH28.02.2024

vgl

23 Ds 7/23sOGH28.02.2024

vgl

22 Ds 2/24zOGH12.06.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19690127_OGH0002_000BKD00053_6800000_002

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