OGH 13Os170/82; 9Os154/82; 10Os150/83; 13Os6/84; 13Os40/87; 13Os140/88; 13Os48/89; 11Os61/93; 12Os156/95; 15Os171/96; 11Os76/96; 13Os20/15p; 12Os15/19a; 14Os86/19g; 14Os129/19f; 14Os100/23x (RS0099391)

OGH13Os170/82; 9Os154/82; 10Os150/83; 13Os6/84; 13Os40/87; 13Os140/88; 13Os48/89; 11Os61/93; 12Os156/95; 15Os171/96; 11Os76/96; 13Os20/15p; 12Os15/19a; 14Os86/19g; 14Os129/19f; 14Os100/23x24.10.2023

Rechtssatz

Die Verurteilung eines Angeklagten hat keine Rechtskraftwirkung für ein Strafverfahren, das wegen derselben Tat gegen einen anderen Angeklagten geführt wird. Das in einer Sache erkennende Gericht hat ungeachtet der den nämlichen Sachverhalt betreffenden Entscheidung eines anderen Gerichts zufolge § 3 StPO mit eigenen Mitteln und selbständig die Wahrheit zu finden. Der Einwand der abweichenden Beurteilung desselben Sachverhalts in einer anderen Entscheidung kann nur unter den formellen Voraussetzungen des § 281 Abs 1 Z 4 StPO geltend gemacht werden.

Normen

StPO §281 Abs1 Z4 B
StPO §281 Abs1 Z5 C
StPO §281 Abs1 Z9a
StPO §353 Z3
StPO §281 Abs1 Z11

13 Os 170/82OGH18.11.1982

Veröff: EvBl 1983/136 S 473

9 Os 154/82OGH09.11.1982

Vgl auch; Beisatz: Keine Unterbrechung des Rechtsmittelverfahrens, um den Verfahrensausgang in einem Parallelverfahren abzuwarten. (T1)

10 Os 150/83OGH13.03.1984

Vgl auch

13 Os 6/84OGH12.04.1984

Vgl auch; nur: Die Verurteilung eines Angeklagten hat keine Rechtskraftwirkung für ein Strafverfahren, das wegen derselben Tat gegen einen anderen Angeklagten geführt wird. Das in einer Sache erkennende Gericht hat ungeachtet der den nämlichen Sachverhalt betreffenden Entscheidung eines anderen Gerichts zufolge § 3 StPO mit eigenen Mitteln und selbständig die Wahrheit zu finden. (T2) Beisatz: Keine wechselseitige Präjudizialität. (T3)

13 Os 40/87OGH15.10.1987

nur T2

13 Os 140/88OGH24.11.1988

Beisatz: Eine wechselseitige Präjudizialität ist dem österreichischen Prozeßsystem jedenfalls fremd (SSt 26/68, 43/41, EvBl 1983/136 uva). (T4)

13 Os 48/89OGH15.06.1989

nur T2; Beis wie T4

11 Os 61/93OGH04.05.1993

Vgl auch; Beisatz: Urteilsnichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 5 StPO ist nur dann gegeben, wenn der Ausspruch des Gerichtshofes über entscheidende Tatsachen in sich widersprüchlich ist, nicht aber dann, wenn solche Widersprüche zwischen verschiedenen Urteilen bestehen. (T5)

12 Os 156/95OGH14.12.1995

Vgl auch; Beis wie T4

15 Os 171/96OGH19.12.1996

Vgl auch; Beisatz: Ein Strafgericht ist nicht an Tatsachenfeststellungen eines anderen Strafgerichts gebunden, mag jeweils auch derselbe Vorfall behandelt werden. (T6)

11 Os 76/96OGH27.08.1997

Vgl auch

13 Os 20/15pOGH25.11.2015

Auch; Beis wie T5

12 Os 15/19aOGH27.06.2019

nur T5

14 Os 86/19gOGH03.12.2019

Vgl

14 Os 129/19fOGH31.03.2020

Vgl; Beis wie T5

14 Os 100/23xOGH24.10.2023

vgl; Beisatz: Ein Freispruch des Mittäters in einem gesondert geführten Verfahren hindert die Annahme der Strafrahmenbestimmung des § 39a Abs 1 Z 5 StGB im Verfahren gegen einen weiteren Täter nicht. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19821118_OGH0002_0130OS00170_8200000_001

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