OGH 2Ob179/74 (RS0032543)

OGH2Ob179/7425.1.2023

Rechtssatz

Die Anfechtung eines Vergleiches nach § 1385 ABGB setzt die Geltendmachung eines Irrtums über Umstände voraus, die die Parteien beim Abschluss des Vergleiches als feststehend, unzweifelhaft und unstreitig angenommen haben.

Normen

ABGB §870 A
ABGB §871 A
ABGB §871 BIV
ABGB §1380 A
ABGB §1385 A
ABGB §1387

2 Ob 179/74OGH26.09.1974

Veröff: SZ 47/102 = EvBl 1975/90 S 185 = ZVR 1975/147 S 209

1 Ob 662/76OGH14.06.1976
1 Ob 628/77OGH22.06.1977

Beisatz: Auch konstitutives Anerkenntnis. (T1)

5 Ob 505/79OGH13.02.1979

Veröff: EFSlg 33838

2 Ob 48/79OGH08.05.1979
7 Ob 607/79OGH21.06.1979
2 Ob 542/79OGH02.10.1979
8 Ob 154/79OGH18.10.1979
8 Ob 7/80OGH20.03.1980
3 Ob 548/81OGH11.11.1981
1 Ob 589/83OGH13.04.1983
3 Ob 547/83OGH11.05.1983
8 Ob 84/87OGH15.03.1988

Beisatz: Die sie daher nicht der Streitbereinigung unterwerfen wollten. (T2) <br/>Veröff: ZVR 1989/15 S 22

9 ObA 116/89OGH14.06.1989

Auch; Beisatz: Auch ein Rechtsirrtum einer Partei berechtigt daher nicht zur Anfechtung eines Vergleiches. Der Irrtum über einen von der Bereinigungswirkung erfassten Streitpunkt (Vergleichspunkt) berechtigt nur bei listiger Irreführung durch den Gegner zur Anfechtung. (T3)<br/>Veröff: JBl 1990,333

9 ObA 250/89OGH18.10.1989

Auch; Beis wie T3

9 ObA 214/92OGH30.09.1992

Vgl auch; Beis wie T3 nur: Auch ein Rechtsirrtum einer Partei berechtigt daher nicht zur Anfechtung eines Vergleiches. (T4)

4 Ob 510/93OGH09.03.1993
9 ObA 303/93OGH23.02.1994

Vgl auch; Veröff: SZ 67/31

8 Ob 2361/96fOGH12.12.1996
4 Ob 275/97pOGH07.10.1997

Auch; Beisatz: Ob der Irrende den Irrtum vermeiden hätte können, spielt, wie ganz allgemein bei der Irrtumsanfechtung nach §§ 871ff ABGB, in der Regel keine Rolle. (T5)

7 Ob 387/97fOGH05.05.1998

Beis wie T3; Beisatz: Hier: Anerkenntnis. (T6)

1 Ob 193/98hOGH24.11.1998

Auch; Beis wie T4

9 Ob 105/00gOGH31.05.2000
9 ObA 137/00pOGH06.09.2000

Beis wie T2; Beis wie T4

8 ObA 88/01aOGH26.04.2001
8 ObA 58/01iOGH30.08.2001

Beisatz: Für die Voraussetzungen der Irrtumsanfechtung trifft grundsätzlich die Behauptungslast und Beweislast den Anfechtenden. (T7)<br/>Beisatz: Es können jedoch nur solche Umstände als unstrittige Vergleichsgrundlage angesehen werden, bei denen auch dem Vertragspartner ersichtlich ist, dass insoweit eine übereinstimmende Ansicht beider Vertragsparteien vorliegt. (T8)

3 Ob 280/02aOGH21.08.2003

Vgl auch; Beisatz: Ein Irrtum über die Streitpunkte kann im Allgemeinen nicht zur Anfechtung des Vergleichs führen. (T9)

10 Ob 62/03wOGH16.03.2004

Beis wie T8; Beisatz: Hier: Irrtum über Vergleichsgrundlage bejaht. (T10)

1 Ob 24/05vOGH24.05.2005

Beis wie T8; Beisatz: Hier: Beide Parteien legten zur Zeit des Vertragsabschlusses ihren Erklärungen zu Grunde, dass der vom Zivilgeometer herangezogene Straßenvermessungsplan richtig erstellt sei. (T11)<br/>Beisatz: Der auf einer unrichtigen Grundlage beruhende Vergleich kann nach ständiger Rechtsprechung grundsätzlich von jedem der Streitteile angefochten werden. (T12)

7 Ob 206/05bOGH19.10.2005

Beis wie T8; Beisatz: Hier: Anfechtung eines angenommenen Abfindungsanbotes. (T13)

9 Ob 30/08iOGH08.10.2008

Auch; Hier: einvernehmliche Festlegung einer Grundgrenze. (T14)

8 ObA 36/10tOGH22.03.2011
9 ObA 111/10dOGH30.03.2011
7 Ob 29/11gOGH27.04.2011

Vgl; Beis wie T7

3 Ob 163/13mOGH21.08.2013
2 Ob 22/17zOGH23.02.2017

Vgl auch

1 Ob 17/17gOGH27.02.2017

Beis wie T7; Beis wie T8

8 Ob 91/17sOGH24.08.2017
7 Ob 221/22hOGH25.01.2023

Vgl; Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19740926_OGH0002_0020OB00179_7400000_002

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