OGH 2Ob75/56; 4Ob508/60; 2Ob102/59; 8Ob342/64; 6Ob582/81; 5Ob550/81; 3Ob648/81; 5Ob652/81; 3Ob560/84; 8Ob525/88 (RS0026412)

OGH2Ob75/56; 4Ob508/60; 2Ob102/59; 8Ob342/64; 6Ob582/81; 5Ob550/81; 3Ob648/81; 5Ob652/81; 3Ob560/84; 8Ob525/8824.10.2017

Rechtssatz

Der Schadenersatz begehrende Kläger muss das Vorliegen oder doch einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines ärztlichen Kunstfehlers beweisen. Sodann hat die beklagte Partei die Schuldlosigkeit des Operateurs zu beweisen (Strumaoperation, Entfernung der Epithelkörperchen).

Normen

ABGB §1298
ABGB §1299 B

2 Ob 75/56OGH29.02.1956

Veröff: SZ 29/16 = EvBl 1956/249 S 466 = EvBl 1956/258 S 470

4 Ob 508/60OGH15.03.1960

nur: Der Schadenersatz begehrende Kläger muss das Vorliegen oder doch einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines ärztlichen Kunstfehlers beweisen. (T1)

2 Ob 102/59OGH24.06.1959
8 Ob 342/64OGH15.12.1964
6 Ob 582/81OGH30.03.1981

Vgl auch

5 Ob 550/81OGH07.04.1981

nur T1

3 Ob 648/81OGH24.02.1982

nur T1

5 Ob 652/81OGH15.02.1983

nur: Der Schadenersatz begehrende Kläger muss das Vorliegen oder doch einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines ärztlichen Kunstfehlers beweisen. Sodann hat die beklagte Partei die Schuldlosigkeit des Operateurs zu beweisen. (T2)

3 Ob 560/84OGH02.10.1985

Auch

8 Ob 525/88OGH16.03.1989

nur T2; Veröff: SZ 62/53 = RZ 1990/101 S 276

7 Ob 648/89OGH09.11.1989

Auch; Beisatz: Hier: Intravenöse Injektion von Zytostatika, die ins Gewerbe eindringen. (T3) <br/>Veröff: JBl 1990,524 (Holzer)

6 Ob 688/90OGH20.12.1990

Auch; nur: Sodann hat die beklagte Partei die Schuldlosigkeit des Operateurs zu beweisen. (T4) <br/>Beisatz: Beklagte ist beweispflichtig für Mangel der Kausalität der dem Chirurgen bei der Operationsvorbereitung unterlaufenen Leichtfertigkeit, die die Gefahr eines Operationsfehlschlages erhöhte. (T5)

2 Ob 538/92OGH17.06.1992

Auch; Beisatz: Ansteckung eines Kindes während eines Krankenhausaufenthaltes mit einem gefährlichen Krankheitserreger. (T6)

2 Ob 590/92OGH08.07.1993

nur T2

1 Ob 532/94OGH25.01.1994

Auch; nur T1; Veröff: SZ 67/9

7 Ob 601/94OGH23.11.1994

nur T4

4 Ob 509/95OGH31.01.1995

nur T1

4 Ob 554/95OGH07.11.1995

Auch; nur T1; Beisatz: Den Beweis des Vorliegens eines Behandlungsfehlers und seiner Kausalität in Bezug auf den eingetretenen Schaden hat im Sinne der allgemeinen Schadenersatzregeln grundsätzlich der Patient zu führen. (T7) <br/>Veröff: SZ 68/207

10 Ob 2348/96hOGH03.09.1996

Auch; nur T1; Beis wie T7; Beisatz: Dies gilt auch, wenn nicht ein Spitalsarzt, sondern ein in der Krankenanstalt tätiger Physiotherapeut (oder eine Physiotherapeutin) nicht nach Maßgabe der Wissenschaft und Erfahrung vorgegangen ist oder die übliche Sorgfalt eines ordentlichen pflichtgetreuen Durchschnittsphysiotherapeuten in der konkreten Situation vernachlässigt hat. (T8) <br/>Veröff: SZ 69/198

10 Ob 2350/96bOGH03.09.1996

Auch; nur T1; Beis wie T7<br/>Veröff: SZ 69/199

2 Ob 235/97sOGH04.09.1997

Vgl auch

6 Ob 3/98dOGH29.10.1998

Vgl auch; Beisatz: Für den Kausalitätsbeweis reicht wegen der besonderen Schwierigkeit eines exakten Beweises der Anscheinsbeweis durch den Patienten aus. (T9)<br/>Beisatz: Bleibt die gewählte Maßnahme hinter dem in Fachkreisen anerkannten Standard der besten Vorsorge vor unbeabsichtigter Schädigung durch Nebenwirkungen der Operation zurück, dann hat der Krankenhausträger den Beweis der Schuldlosigkeit zu erbringen. (T10)

7 Ob 337/98dOGH01.12.1998

Vgl auch

1 Ob 254/99fOGH23.11.1999

Auch; nur T1; Veröff: SZ 72/183

6 Ob 258/00kOGH15.03.2001

Auch; nur T1

7 Ob 321/00gOGH17.05.2001

nur T1; Beis wie T7; Beis wie T9

8 Ob 134/01sOGH16.08.2001

Vgl; Beis wie T7

6 Ob 139/02pOGH20.06.2002
8 Ob 127/02pOGH29.08.2002

Vgl; Beis wie T7; Veröff: SZ 2002/110

6 Ob 37/06vOGH06.04.2006

Vgl auch; Beisatz: Den Beweis des Vorliegens eines Behandlungsfehlers hat der Patient zu führen. (T11)<br/>Beisatz: Die Frage nach der Verteilung der Beweislast bei Unterlassung einer Dokumentation kann erst dann bedeutsam werden, wenn die für den Verfahrensausgang als wesentlich erachteten Tatsachen nicht festgestellt werden können. (T12)

6 Ob 240/06xOGH21.12.2006

nur T1; Beis ähnlich wie T9

7 Ob 255/07mOGH12.12.2007

Vgl auch; Beis wie T9; Beisatz: Es ist das reduzierte Beweismaß einer bloß „deutlich überwiegenden" Wahrscheinlichkeit anzulegen. (T13)

8 Ob 30/11mOGH22.03.2011
3 Ob 128/11mOGH24.08.2011

Vgl; Beis ähnlich wie T9; Beis wie T13

2 Ob 97/11wOGH22.06.2011

Vgl auch; Auch Beis wie T13

5 Ob 186/11fOGH09.11.2011

nur T1

1 Ob 172/12vOGH11.10.2012

Vgl; Beis wie T13

7 Ob 191/12gOGH14.11.2012

Auch

3 Ob 233/13fOGH19.12.2013

Beisatz: Hier: Behauptete Verletzung im Zuge einer Fußpflege. (T14)

8 Ob 93/15gOGH29.09.2015

Auch; nur T4; Beisatz: Steht ein Behandlungsfehler objektiv fest, kehrt sich gemäß § 1298 ABGB die Beweislast für das Verschulden des Verursachers um. (T15)<br/>

1 Ob 244/16pOGH31.01.2017

Auch; Beisatz: Hier: Fehldiagnose. (T16)

4 Ob 172/17yOGH24.10.2017

Auch; Beisatz: Hier: Psychotherapeutischer Behandlungsvertrag. (T17)

Dokumentnummer

JJR_19560229_OGH0002_0020OB00075_5600000_001

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