OGH 11Os124/77 (RS0089555)

OGH11Os124/7717.10.1977

Rechtssatz

Bei Prüfung, ob der Eintritt der Todesfolge als fahrlässig herbeigeführt (§ 7 Abs 2 StGB) zuzurechnen ist, findet die Frage der Zumutbarkeit sorgfaltsmäßigen Verhaltens schon dadurch ihre eindeutige Bejahung, daß die vorsätzliche Grundtat (§ 83 Abs 1 StGB) einen Verstoß gegen die in bezug auf die Achtung von Leib und Leben allgemein gebotene und (auch in einem erheblichen Erregungszustand) zumutbare Sorgfalt beinhaltet. Die Prüfung der Frage, ob dem Täter im Sinne des § 7 Abs 2 StGB der Vorwurf der Fahrlässigkeit trifft und ob er demzufolge den tödlichen Erfolg nach Maßgabe der Vorschriften der § 83 Abs 1, § 86 StGB zu vertreten hat, beschränkt sich daher auf das Moment der (objektiven und subjektiven) Vorhersehbarkeit.

Normen

StGB §7 Abs2
StGB §86

11 Os 124/77OGH17.10.1977
9 Os 209/77OGH17.10.1978

Beisatz: Gilt allgemein für Delikte, bei denen Vorsatz und Fahrlässigkeit kombiniert ist. (T1) Veröff: EvBl 1979/71 S 214 = RZ 1979/4 S 18 = SSt 49/51

9 Os 181/78OGH15.12.1978
13 Os 29/79OGH19.04.1979
12 Os 59/79OGH05.07.1979
9 Os 77/79OGH04.09.1979

Beis wie T1

13 Os 102/79OGH27.09.1979

nur: Die Prüfung der Frage, ob dem Täter im Sinne des § 7 Abs 2 StGB der Vorwurf der Fahrlässigkeit trifft und ob er demzufolge den tödlichen Erfolg nach Maßgabe der Vorschriften der § 83 Abs 1, § 86 StGB zu vertreten hat, beschränkt sich daher auf das Moment der (objektiven und subjektiven) Vorhersehbarkeit. (T2)

11 Os 26/80OGH19.03.1980
13 Os 136/80OGH23.10.1980

Ähnlich

12 Os 190/81OGH17.12.1981

Vgl

13 Os 198/81OGH25.02.1982
14 Os 86/14zOGH11.09.2014

Auch

12 Os 114/18hOGH06.11.2018

Auch

Dokumentnummer

JJR_19771017_OGH0002_0110OS00124_7700000_001

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