OGH 14Os101/98; 15Os90/04; 11Os141/05b; 13Os93/06k; 15Os125/06f; 12Os129/06x; 12Os167/07m; 15Os187/08a; 12Os23/09p; 15Os4/11v; 15Os104/12a (RS0110681)

OGH14Os101/98; 15Os90/04; 11Os141/05b; 13Os93/06k; 15Os125/06f; 12Os129/06x; 12Os167/07m; 15Os187/08a; 12Os23/09p; 15Os4/11v; 15Os104/12a31.1.2024

Rechtssatz

Die Formulierung im Hauptverhandlungsprotokoll: "Verlesen wird der wesentliche Akteninhalt" ist undeutlich und wird der Vorschrift zur Beurkundung aller wesentlichen Förmlichkeiten des Verfahrens (§ 271 Abs 1 StPO) nicht gerecht, weil daraus nicht zu ersehen ist, welche Aktenstücke verlesen worden sind und daher nicht beurteilt werden kann, inwieweit die Verlesungen zulässig (§ 252 Abs 1 Z 1 bis 4 StPO) oder geboten (§ 252 Abs 2 StPO) waren.

Normen

StPO §252 Abs1
StPO §252 Abs2
StPO §271 Abs1 Z5 B

14 Os 101/98OGH08.09.1998
15 Os 90/04OGH09.09.2004

Auch

11 Os 141/05bOGH31.01.2006

Auch; Beisatz: Die aus Z 5 vorgetragene Kritik, das Protokoll lasse nicht erkennen, welche Beweismittel in der Hauptverhandlung vorgekommen seien, scheitert allerdings am Gebot deutlicher und bestimmter Bezeichnung nach § 285a Z 2 StPO, weil mit diesem Nichtigkeitsgrund nur gerügt werden kann, ein bestimmtes Beweismittel sei in der Hauptverhandlung nicht vorgekommen. (T1)

13 Os 93/06kOGH20.12.2006

Beisatz: Protokollierungsmängel können aus § 345 Abs 1 Z 4 StPO nicht geltend gemacht werden. (T2)

15 Os 125/06fOGH23.04.2007

Vgl auch; Beisatz: Die Art des Vorkommens von Aktenstücken in der Hauptverhandlung, nämlich Verlesung, Vorführung (§ 252 Abs 1 und 2 StPO) oder zusammenfassender Vortrag des Vorsitzenden (§ 252 Abs 2a StPO), soll im Protokoll klar zum Ausdruck kommen. (WK-StPO § 252 Rz 143) (T3)

12 Os 129/06xOGH28.06.2007

Vgl auch; Beis wie T3

12 Os 167/07mOGH21.02.2008

Auch; Beisatz: Eine Protokollierung von einvernehmlicher Verlesung, Vorführung oder Vortrag des „Aktes" wird der Vorschrift des § 271 Abs 1 Z 5 StPO nicht gerecht wird. (T4)

15 Os 187/08aOGH21.01.2009

Beis wie T1; Beisatz: Die allgemeine Kritik hingegen, es sei nicht nachvollziehbar, welche der verwerteten Aussagen nun tatsächlich in der Hauptverhandlung vorgekommen seien, verfehlt die gebotene Orientierung am Verfahrensrecht. (T5)

12 Os 23/09pOGH26.03.2009

Vgl; Beisatz: Nur die prozessordnungswidrige Verlesung der in § 252 Abs 1 StPO angeführten Aktenteile sowie die Verletzung des damit gekoppelten Umgehungsverbots (§ 252 Abs 4 StPO) sind mit Nichtigkeit bedroht, nicht hingegen die behauptete Missachtung des § 252 Abs 2 StPO (WK-StPO § 252 Rz 11). (T6)

15 Os 4/11vOGH21.09.2011

Vgl auch; Beis ähnlich wie T4

15 Os 104/12aOGH26.09.2012
15 Os 123/14yOGH03.12.2014

Vgl

11 Os 103/15dOGH17.09.2015

Beisatz: Hier: „Einsehen von Unterlagen“ aus einem Vorakt. (T7)

11 Os 13/17xOGH21.03.2017

Auch; Beis wie T1

14 Os 27/16aOGH23.05.2017

Auch

11 Os 9/18kOGH30.01.2018

Vgl

15 Os 4/18dOGH14.02.2018

Auch; Beisatz: Die bloße Äußerung des Vorsitzenden, „dass gemäß § 252 Abs 2a StPO das Wesentliche des Akteninhalts vorgetragen wird“, vermag einen tatsächlichen Vortrag nicht zu ersetzen. (T8)

15 Os 107/18aOGH26.09.2018

Auch; Beis wie T1; Beis wie T5

15 Os 136/23yOGH31.01.2024

vgl; Beisatz wie T1; Beisatz wie T5

Dokumentnummer

JJR_19980908_OGH0002_0140OS00101_9800000_001

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