OGH 7Ob609/76; 6Ob726/76; 6Ob711/78; 8Ob206/79; 7Ob586/80; 4Ob559/80; 5Ob660/80; 1Ob700/82; 6Ob595/83; 5Ob541/89; 2Ob595/92; 7Ob2026/96h; 5Ob133/02y; 9ObA11/03p; 5Ob196/03i; 3Ob202/03g; 1Ob137/05m; 5Ob283/06p; 2Ob96/07t; 7Ob268/07y; 5Ob84/08a; 6Ob93/09h; 5Ob261/09g; 6Ob31/10t; 5Ob6/13p; 7Ob37/14p; 3Ob22/16f; 6Ob40/17a; 6Ob79/20s; 7Ob27/21b; 4Ob90/21w; 3Ob225/21s; 9ObA144/21y; 10ObS116/23s; 3Ob31/24s (RS0006957)

OGH7Ob609/76; 6Ob726/76; 6Ob711/78; 8Ob206/79; 7Ob586/80; 4Ob559/80; 5Ob660/80; 1Ob700/82; 6Ob595/83; 5Ob541/89; 2Ob595/92; 7Ob2026/96h; 5Ob133/02y; 9ObA11/03p; 5Ob196/03i; 3Ob202/03g; 1Ob137/05m; 5Ob283/06p; 2Ob96/07t; 7Ob268/07y; 5Ob84/08a; 6Ob93/09h; 5Ob261/09g; 6Ob31/10t; 5Ob6/13p; 7Ob37/14p; 3Ob22/16f; 6Ob40/17a; 6Ob79/20s; 7Ob27/21b; 4Ob90/21w; 3Ob225/21s; 9ObA144/21y; 10ObS116/23s; 3Ob31/24s23.5.2024

Rechtssatz

Der Rechtssatz, dass ein Rechtsmittel bis zur sicheren Widerlegung von Zweifeln die Vermutung der Rechtzeitigkeit für sich habe (EvBl 1974/30 ua), kann nicht auf Fälle angewendet werden, in denen bereits eine öffentliche Urkunde vorliegt (hier: RS; vgl hiezu Fasching III 364), die zunächst vollen Beweis macht. In solchen Fällen muss der Rechtsmittelwerber den Gegenbeweis führen.

§ 110 ZPO aufgehoben durch Art II Z 10 BGBl 1982/201.

 

Normen

ZPO §87
ZPO §110
ZPO §292 Abs2
ZPO §464 I
ZPO §468 Abs1
ZPO §507
ZPO §523
AußStrG §11 A
ZustG §22
ZPO §292 Abs1
ZustG §22 Abs1

7 Ob 609/76OGH10.06.1976

RZ 1977/26,57

6 Ob 726/76OGH17.02.1977
6 Ob 711/78OGH14.02.1979
8 Ob 206/79OGH18.10.1979
7 Ob 586/80OGH08.05.1980

Auch

4 Ob 559/80OGH11.11.1980
5 Ob 660/80OGH16.12.1980
1 Ob 700/82OGH01.09.1982
6 Ob 595/83OGH25.03.1983
5 Ob 541/89OGH11.04.1989
2 Ob 595/92OGH16.12.1992
7 Ob 2026/96hOGH27.03.1996
5 Ob 133/02yOGH25.06.2002

Ähnlich; Beisatz: Der Eingangsvermerk des Erstgerichtes gilt zwar als öffentliche Urkunde und ist daher mit besonderer Beweiskraft ausgestattet, doch hindert dies nicht an der Antretung des Gegenbeweises im Sinne des § 292 Abs 2 ZPO. (T1)

9 ObA 11/03pOGH09.07.2003

Vgl; Beisatz: Wenngleich derartige Eingangsvermerke als öffentliche Urkunde gelten und daher mit besonderer Beweiskraft ausgestattet sind, gilt dies nicht in Fällen schon aktenkundiger Bedenken. (T2)

5 Ob 196/03iOGH09.09.2003
3 Ob 202/03gOGH26.11.2003

Vgl auch; Beisatz: Zur Führung des Gegenbeweises sind Neuerungen zulässig. (T3)

1 Ob 137/05mOGH27.09.2005
5 Ob 283/06pOGH06.03.2007

Ähnlich; Beis wie T1; Beis wie T2

2 Ob 96/07tOGH18.10.2007

Beis wie T3

7 Ob 268/07yOGH07.02.2008

Auch; Beis wie T1; Beis wie T2

5 Ob 84/08aOGH15.04.2008

Vgl auch; Beisatz: Bei Fehlen eines Zustellnachweises im Sinn des § 22 ZustG ist die Tatsache der Zustellung auf andere Weise nachzuweisen, wofür als Beweismittel alles in Betracht kommt, was zur Feststellung des maßgebenden Sachverhalts geeignet und nach Lage des einzelnen Falls zweckdienlich ist. (T4)

6 Ob 93/09hOGH05.08.2009

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Nach § 22 Abs 1 ZustG ist die Zustellung vom Zusteller auf dem Zustellnachweis (Zustellschein, Rückschein) zu beurkunden. Diese Zustellnachweise sind öffentliche Urkunden, die den Beweis erbringen, dass die Zustellung vorschriftsmäßig erfolgt ist (vgl 1 Ob 137/05m). (T5)<br/>Beisatz: Dies gilt allerdings nur dann, wenn der Zustellnachweis die gehörige äußere Form aufweist. (T6) <br/>Beisatz: Selbst bei unbedenklichem Zustellnachweis steht dem Empfänger nach herrschender Auffassung der „Gegenbeweis" nach § 292 ZPO offen. Dazu bedarf es aber konkreter Darlegungen über den Zustellmangel und eines entsprechenden Beweis(richtig: Bescheinigungs-)anbots. Die Zustellmängel müssen vom Adressaten, zumindest glaubhaft gemacht werden. (T7)<br/>Beisatz: Dass sich das Verfahren bereits im Revisionsstadium befindet, schadet dem Beklagten dabei nicht (4 Ob 14/78; 6 Ob 711/78). Seinem Vorbringen steht auch das Neuerungsverbot nicht entgegen (7 Ob 154/01z; 3 Ob 202/03g). (T8)

5 Ob 261/09gOGH15.12.2009

Vgl; Beis ähnlich wie T5; Beis ähnlich wie T7

6 Ob 31/10tOGH19.05.2010

Auch; Beis wie T8

5 Ob 6/13pOGH21.03.2013

Beis wie T3; Beisatz: Hier: Formal und inhaltlich unbedenklicher internationaler Rückschein. (T9)

7 Ob 37/14pOGH19.03.2014

Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T2

3 Ob 22/16fOGH18.05.2016

Auch

6 Ob 40/17aOGH29.03.2017

Auch

6 Ob 79/20sOGH15.09.2020

Vgl; Beis wie T7; Beisatz: Nur konkrete Gründe lösen weitere Erhebungen aus. (T10)<br/>Beisatz: Ob das bisher erstattete Vorbringen geeignet ist, die vom Gesetz im Zusammenhang mit einem Rückschein aufgestellte Vermutung der vorschriftsmäßigen Zustellung zu widerlegen, kann nur nach den Umständen des Einzelfalls beurteilt werden. (T11)

7 Ob 27/21bOGH24.02.2021

Vgl auch; Beis wie T5; Beis ähnlich wie T7; Beis wie T3; Beis wie T8

4 Ob 90/21wOGH27.05.2021

Beisatz wie T5<br/>Beisatz: Hier: non liquet. (T12)<br/>Anm: Veröff: SZ 2021/56

3 Ob 225/21sOGH22.12.2021

Vgl; Beis wie T3

9 ObA 144/21yOGH24.03.2022

Beis wie T5; Beis wie T7; Beisatz: Hier: unbedenklicher Zustellnachweis, aber Geschäftsführer der juristischen Person im Ausland. (T13)

10 ObS 116/23sOGH31.10.2023

vgl; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6<br/>Anm: Siehe auch RS00036420 (T3).

3 Ob 31/24sOGH23.05.2024

Beisatz wie T5

Dokumentnummer

JJR_19760610_OGH0002_0070OB00609_7600000_001

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