Rechtssatz
Veranlassen im Sinne des § 871 ABGB setzt weder absichtliche noch fahrlässige Irreführung voraus. Es genügt jedes für die Entstehung des Irrtums ursächliche Verhalten. Kann ein Kontrahent nach der Verkehrsauffassung auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein gewisser den Geschäftsinhalt betreffender Umstände rechnen, solange ihm nicht das Gegenteil vom anderen Vertragsteil mitgeteilt wird, so begründet schon die Unterlassung dieser Mitteilung eine Veranlassung des Irrtums.
4 Ob 39/64 | OGH | 23.04.1964 |
nur: Veranlassen im Sinne des § 871 ABGB setzt weder absichtliche noch fahrlässige Irreführung voraus. Es genügt jedes für die Entstehung des Irrtums ursächliche Verhalten. (T1) |
2 Ob 251/65 | OGH | 16.09.1965 |
nur T1; Veröff: ZVR 1966/114 S 126 |
5 Ob 25/66 | OGH | 17.03.1966 |
nur T1 |
2 Ob 364/68 | OGH | 05.12.1968 |
nur T1; Veröff: ZVR 1969/293 S 266 |
6 Ob 246/70 | OGH | 21.10.1970 |
nur T1; Veröff: EvBl 1971/117 S 208 = ZVR 1971/153 S 209 |
5 Ob 46/72 | OGH | 08.03.1972 |
nur T1 |
5 Ob 126/72 | OGH | 20.06.1972 |
nur T1 |
5 Ob 128/73 | OGH | 05.09.1973 |
Beisatz: Es kann dem Käufer nicht zur Pflicht gemacht werden, Zusagen des Verkäufers dahin zu überprüfen, ob er nicht doch getäuscht wurde ( DREvBl 1938/303 ). (T2) <br/>Veröff: SZ 46/84 = EvBl 1974/182 S 398 |
8 Ob 171/73 | OGH | 04.09.1973 |
nur T1; Beisatz: Schon die Unterlassung einer Mitteilung, mit der der andere Teil rechnen durfte, kann Veranlassung des Irrtums in diesem Sinn sein (Gschnitzer in Klang 2 Auflage IV/1 128). (T3) |
5 Ob 586/76 | OGH | 11.05.1976 |
nur T1 |
7 Ob 76/76 | OGH | 13.01.1977 |
nur T1; Veröff: VersR 1978,954 |
1 Ob 595/78 | OGH | 26.04.1978 |
nur T1 |
6 Ob 526/78 | OGH | 27.04.1978 |
nur T1; Beisatz: Es kommt also darauf an, ob das Verhalten des Geschäftspartners geeignet war, die objektive Möglichkeit eines<br/>Erfolgen von der Art des eingetretenen ( hier: Irrtum über die Währung, in der de Kaufpreis angeführt wurde ) generell in nicht unerheblicher Weise zu erhöhen. (T4) |
8 Ob 177/80 | OGH | 20.11.1980 |
Vgl auch |
2 Ob 572/80 | OGH | 10.02.1981 |
nur T1; Beisatz: Vertreter kann den Irrtum auch veranlassen ohne dass er selbst wusste, dass er die Anschaffung eines unbrauchbaren Gerätes vermittle ( Leasing-Vertrag ). (T5) <br/>Veröff: MietSlg 33096 |
6 Ob 726/80 | OGH | 25.02.1981 |
nur T1 |
5 Ob 707/81 | OGH | 03.11.1981 |
nur T1 |
6 Ob 791/81 | OGH | 16.12.1981 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: Täuschung über Bestehen einer laufenden Geschäftsverbindung. (T6) |
7 Ob 580/82 | OGH | 15.04.1982 |
nur T1 |
7 Ob 691/81 | OGH | 01.07.1982 |
nur T1 |
4 Ob 590/81 | OGH | 09.11.1982 |
nur T1 |
7 Ob 553/88 | OGH | 16.06.1988 |
Vgl aber; Beisatz: Ganz offensichtlich unrichtige Angaben eines Vertragspartners, deren Überprüfung dem anderen Teil offenstand und<br/>leicht möglich war, können nicht als zur Täuschung geeignete Irreführungshandlungen angesehen werden. (T7)<br/>Veröff: WBl 1988,341 |
3 Ob 65/13z | OGH | 21.08.2013 |
Auch; nur T1; Beisatz: Hier bezog die Klägerin die irreführenden Informationen nicht direkt aus dem Prospekt, sondern mittelbar durch ihren Vater. Auch in diesem Fall ist bei irreführender Werbung von einer Veranlassung des Irrtums iSd § 871 ABGB auszugehen. (T8) |
2 Ob 122/23i | OGH | 25.10.2023 |
Beisatz: Hier: Fahrzeug mit "Abgasstrategie". (T10) |
10 Ob 36/23a | OGH | 16.04.2024 |
Beisatz: hier: Fahrzeug mit Abschalteinrichtung (Thermofenster). (T11) |
Dokumentnummer
JJR_19550420_OGH0002_0030OB00220_5500000_001
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