OGH 6Ob167/00b; 8ObS13/05b; 8ObS27/05m; 6Nc3/06b; 9ObA106/06p; 9ObA161/07b; 8Ob25/09y; 8ObA58/09a; 4Ob120/10s; 8Ob124/10h; 9ObA121/13d; 9ObA5/14x; 8Ob96/13w; 9ObA20/14b; 9ObA91/14v; 9ObA98/14y; 2Ob21/14y; 9Ob31/15x; 3Ob142/16b; 4Ob124/18s; 7Ob241/18v; 10ObS161/21f; 3Ob216/21t; 5Ob197/21p; 8ObA58/22w; 9ObA11/22s; 4Ob199/22a; 9ObA103/22w; 9ObA21/23p (RS0114158)

OGH6Ob167/00b; 8ObS13/05b; 8ObS27/05m; 6Nc3/06b; 9ObA106/06p; 9ObA161/07b; 8Ob25/09y; 8ObA58/09a; 4Ob120/10s; 8Ob124/10h; 9ObA121/13d; 9ObA5/14x; 8Ob96/13w; 9ObA20/14b; 9ObA91/14v; 9ObA98/14y; 2Ob21/14y; 9Ob31/15x; 3Ob142/16b; 4Ob124/18s; 7Ob241/18v; 10ObS161/21f; 3Ob216/21t; 5Ob197/21p; 8ObA58/22w; 9ObA11/22s; 4Ob199/22a; 9ObA103/22w; 9ObA21/23p27.4.2023

Rechtssatz

Richtlinienkonforme Interpretation darf den normativen Gehalt der nationalen Regelung nicht grundlegend neu bestimmen und kann im nationalen Recht keine neuen Institute (wie hier den angestrebten und in der Transparenz-Richtlinie gar nicht vorgesehenen Stimmrechtsausschluss) schaffen.

Normen

ABGB §6
Richtlinie 1999/70/EG des Rates vom 28. Juni 1999 zu der EGB-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung über befristete Arbeitsverträge (Befristungs-RL) §5 Nr1
Richtlinie 85/374/EWG vom 25.7.1985 (PH-RL) Art11

6 Ob 167/00bOGH30.08.2000

Veröff: SZ 73/131

8 ObS 13/05bOGH08.09.2005

nur: Richtlinienkonforme Interpretation darf den normativen Gehalt der nationalen Regelung nicht grundlegend neu bestimmen. (T1)

8 ObS 27/05mOGH19.12.2005

nur T1; Beisatz: Eine richtlinienkonforme Interpretation vor Ablauf der Umsetzungsfrist scheidet unabhängig davon, ob eine solche überhaupt zulässig ist, somit jedenfalls dann aus, wenn sie dazu führen würde, dass einer nach Wortlaut und Sinn eindeutigen nationalen Regelung ein entgegengesetzter Sinn verliehen würde. (T2)

6 Nc 3/06bOGH20.03.2006

Vgl auch; Beisatz: Ein Durchgriff auf Bestimmungen einer noch nicht in österreichisches Recht umgesetzten Richtlinie während des Laufs der Umsetzungsfrist ist ausgeschlossen. (T3)

9 ObA 106/06pOGH19.12.2007

nur T1; Veröff: SZ 2007/210

9 ObA 161/07bOGH07.02.2008

nur T1

8 Ob 25/09yOGH18.06.2009

Auch

8 ObA 58/09aOGH22.04.2010

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: § 12 Abs 7 GlBG idF BGBl I Nr 66/2004, der für den Fall einer diskriminierenden Beendigung des Arbeitsverhältnisses nur einen Anfechtungstatbestand, aber keinen immateriellen Schadenersatz vorsah, kann auch im Wege richtlinienkonformer Auslegung nicht im Sinne der Anordnung eines immateriellen Schadenersatzanspruchs ausgelegt werden. (T4)

4 Ob 120/10sOGH31.08.2010

Auch; nur T1; Beisatz: Richtlinienkonforme Interpretation kommt nur zur Anwendung, wenn das nationale Recht dem Rechtsanwender einen Spielraum einräumt. (T5)<br/>Veröff: SZ 2010/103

8 Ob 124/10hOGH15.07.2011

Vgl auch; Beisatz: Richtlinienkonforme Interpretation des § 28 Abs 2 KSchG. (T6)

9 ObA 121/13dOGH26.02.2014

Auch; nur T1

9 ObA 5/14xOGH25.03.2014
8 Ob 96/13wOGH24.03.2014

Auch; nur T1

9 ObA 20/14bOGH22.07.2014

Veröff: SZ 2014/67

9 ObA 91/14vOGH29.10.2014

Auch; Beis wie T5

9 ObA 98/14yOGH27.11.2014
2 Ob 21/14yOGH18.02.2015

Auch; nur T1

9 Ob 31/15xOGH21.04.2016

Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Eine richtlinienkonforme Auslegung darf einer nach Wortlaut und Sinn eindeutigen nationalen Regelung keinen durch die nationalen Auslegungsregeln nicht erzielbaren abweichenden oder gar entgegengesetzten Sinn geben. (T7)

3 Ob 142/16bOGH23.11.2016

Auch; Beis wie T7

4 Ob 124/18sOGH23.08.2018

Vgl auch; Beis ähnlich wie T7; Beisatz: Hinsichtlich der Verpflichtung zur richtlinienkonformen Interpretation verweist der EuGH auf den Methodenkatalog des nationalen Rechts. Die Pflicht zur richtlinienkonformen Interpretation reicht somit grundsätzlich bis zur Grenze der äußersten Wortlautschranke, erstreckt sich aber zudem auf die nach dem innerstaatlichen interpretativen Methodenkatalog zulässige Rechtsfortbildung durch Analogie oder teleologische Reduktion im Fall einer planwidrigen Umsetzungslücke. (T8)<br/>Beisatz: Richtlinienkonforme Interpretation der geltenden nationalen Rechtsvorschriften ist aber unzulässig, wenn diese zu einer Auslegung contra legem führen würde. Ebenso darf es nicht über diesen Umweg zu einer – sonst unzulässigen – unmittelbaren Wirkung von Richtlinienbestimmungen im horizontalen Verhältnis kommen. (T9); Veröff: SZ 2018/62

7 Ob 241/18vOGH30.01.2019

Auch; Beisatz: Hier: Zum Rücktrittsrecht des Versicherungsnehmers vom Lebensversicherungsvertrag nach § 165a VersVG idF BGBl Nr 90/1993. (T10)

10 ObS 161/21fOGH29.03.2022

Vgl; Beisatz: Hier: Auslegung der §§ 2 und 3 FamZeitbG iSd RL (EU) 2019/1158 . (T11)

3 Ob 216/21tOGH28.04.2022

Vgl; nur T1; Beis wie T5; Beis wie T7; Beisatz: Hier: § 16 Abs 1 aF VKrG ist auch nach der Entscheidung des EuGH in Sachen Lexitor dahin auszulegen, dass laufzeitunabhängige Kosten bei vorzeitiger Kreditrückzahlung nicht zu reduzieren sind. (T12)

5 Ob 197/21pOGH01.06.2022

nur T1; Beis wie T5; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T9; Beis wie T12

8 ObA 58/22wOGH21.11.2022

Vgl; nur T1; Beis wie T5; Beis wie T7; Beisatz: Hier: § 879 ABGB bietet keine Grundlage für eine richtlinienkonforme Interpretation iSd § 5 Nr 1 der Befristungs-RL, da die (fortlaufende) Befristung vom Gesetz vorgegeben wird (§§ 24, 27 TAG). Eine richtlinienkonforme Auslegung dieser Bestimmungen würde wiederum am ausdrücklichen gegenteiligen Wortlaut und vom Gesetzgeber verfolgten Ziel der §§ 24, 27 TAG scheitern. (T13)

9 ObA 11/22sOGH24.11.2022

Vgl; nur T1; Beis wie T5; Beis wie T7; Beis wie T13

4 Ob 199/22aOGH31.01.2023

vgl; Beisatz wie T8<br/>Beisatz: Hier: Die absolute zehnjährige Erlöschensfrist des § 13 PHG ist auch in richtlinienkonformer Interpretation im Wege einer teleologischen Reduktion nicht von der Hemmungsanordnung des § 2 1. COVID-19-JuBG erfasst. (T14)

9 ObA 103/22wOGH23.03.2023

Beisatz wie T7<br/>Beisatz: Hier lässt der eindeutige Wortlaut der Bestimmung des § 187 L-DBR (nämlich eine Zusammenschau der Abs 2 und 5 mit Abs 1) keine richtlinienkonforme Auslegung zu. (T15)

9 ObA 21/23pOGH27.04.2023

vgl; Beisatz wie T13

Dokumentnummer

JJR_20000830_OGH0002_0060OB00167_00B0000_010