Rechtssatz
Krankheit wird im sozialversicherungsrechtlichen Sinn eingeschränkt nur dann anerkannt, wenn der regelwidrige Körperzustand oder Geisteszustand auch eine Krankenbehandlung notwendig macht.
10 ObS 148/00p | OGH | 25.07.2000 |
Vgl auch; Beisatz: Wenn der Versicherte hingegen durch ein Gebrechen seine bisherige Tätigkeit nicht mehr ausüben kann, hat er keinen Anspruch auf Krankengeld. Gebrechen sind ihrem Wesen nach medizinisch nicht beeinflussbare, gänzliche oder teilweise Ausfälle von normalen Körperfunktionen, die im medizinischen Sinne nicht mehr als Krankheit zu beurteilen sind. (T1) |
10 ObS 160/06m | OGH | 20.03.2007 |
Auch; Beisatz: Ein „natürlicher" (altersbedingter) Haarverlust erwachsener männlicher Versicherter scheidet schon als nicht regelwidriger Körperzustand aus dem Krankheitsbegriff aus. (T2) |
10 ObS 14/08v | OGH | 01.04.2008 |
Beisatz: Für das Vorliegen einer Krankheit, die einen Anspruch auf Krankenbehandlung auslöst, muss nach der Legaldefinition des § 120 Abs 1 Z 1 ASVG zur Regelwidrigkeit die Notwendigkeit einer Krankenbehandlung (Behandlungsbedürftigkeit) treten. (T3) |
10 ObS 99/08v | OGH | 27.01.2009 |
Beis wie T3; Beisatz: Auf die Ursache der Krankheit kommt es nicht an. (T4); Beisatz: Hier: Zur Leistungspflicht des Krankenversicherungsträgers im Zusammenhang mit der Ausnüchterung eines alkoholisierten Patienten. (T5) |
10 ObS 78/22a | OGH | 21.06.2022 |
Beisatz: Hier: Krankenbehandlung nicht notwendig bei androgenitischem Haarausfall. (T6) |
10 ObS 129/22a | OGH | 22.06.2023 |
Beisatz: Hier: Kostenersatz für COVID-19-Tests. (T7) |
Dokumentnummer
JJR_19890606_OGH0002_010OBS00081_8900000_002