OGH 13Os93/75 (RS0092164)

OGH13Os93/7523.2.2023

Rechtssatz

§ 76 StGB stellt ein eigenes Tatbild dar und enthält daher nicht bloß einen namentlich angeführten Milderungsumstand, der für Mord nach § 75 StGB die Anwendung eines anderen Strafsatzes bedingen würde; es ist somit (bei Anklage wegen § 75 StGB) in Richtung § 76 StGB nicht eine "uneigentliche" Zusatzfrage (§ 316 StPO) zu stellen, sondern eine Eventualfrage im Sinne § 314 Abs 1 StPO.

Normen

StGB §75 E
StGB §76
StPO §313 A
StPO §314
StPO §316
StPO §345 Abs1 Z6

13 Os 93/75OGH19.09.1975

Veröff: SSt 46/49 = EvBl 1976/879 S 162

10 Os 115/75OGH28.10.1975

Beisatz: Eine fehlerhafte Fragestellung (Zusatzfrage anstatt Eventualfrage) hat jedoch keinen nachteiligen Einfluß auf die Entscheidung, wenn die Geschwornen zusätzlich zu der auf vorsätzliche Tötung abgestellten Hauptfrage verhalten waren, sich auch gesondert damit zu befassen, ob sich der Angeklagte in einer allgemein begreiflichen heftigen Gemütsbewegung zur Tat hinreißen ließ. (T1)

13 Os 167/75OGH27.01.1976
12 Os 134/76OGH27.09.1976
10 Os 88/83OGH05.07.1983
12 Os 37/85OGH09.05.1985

Vgl auch

11 Os 30/89OGH18.04.1989
15 Os 53/89OGH01.08.1989

Beisatz: Die Eventualfrage nach Totschlag ist immer nach der Hauptfrage nach Mord zu stellen. (T2)

12 Os 82/92OGH17.09.1992
11 Os 127/92OGH15.12.1992

Vgl auch

15 Os 77/93OGH19.08.1993
13 Os 154/93OGH10.11.1993

Vgl auch

15 Os 189/93OGH17.02.1994

Beis wie T2

11 Os 44/97OGH06.05.1997

Vgl; Beis wie T2

13 Os 85/20dOGH17.02.2021

Vgl

12 Os 142/22gOGH23.02.2023

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19750919_OGH0002_0130OS00093_7500000_002