Rechtssatz
Bleibt ungeklärt, ob ein im Rahmen des § 9 EKHG zu berücksichtigender Umstand für die Entstehung des Unfalles ursächlich war, so geht dies zu Lasten des Halters.
Beweislast
2 Ob 79/69 | OGH | 18.04.1969 |
Veröff: ZVR 1970/91 S 129 |
2 Ob 371/70 | OGH | 17.12.1970 |
Beisatz: Zweifel darüber, ob der Unfall durch ein unabwendbares Ereignis verursacht wurde, gehen zu Lasten des Halters. (T1) Veröff: ZVR 1971/179 S 243 |
2 Ob 162/72 | OGH | 18.01.1973 |
Beis wie T1 |
2 Ob 165/72 | OGH | 25.01.1973 |
Veröff: ZVR 1974/101 S 165 |
8 Ob 68/73 | OGH | 25.04.1973 |
Veröff: ZVR 1974/190 S 277 |
2 Ob 109/74 | OGH | 16.05.1974 |
Beis wie T1; Veröff: ZVR 1975/118 S 182 |
2 Ob 170/74 | OGH | 12.09.1974 |
Beisatz: Zweifel über Abwendbarkeit der Unfallsfolgen. (T2) |
2 Ob 102/75 | OGH | 13.06.1975 |
Beis wie T1 |
2 Ob 83/77 | OGH | 16.06.1977 |
Beisatz: Bei mehreren möglichen Versionen des Unfallgeschehens ist im Zweifel wegen der den Beklagten treffenden Beweislast von der für den Kläger günstigsten Möglichkeit auszugehen. (T3) Veröff: ZVR 1978/232 S 269 |
8 Ob 66/78 | OGH | 12.04.1978 |
Beis wie T1; Veröff: ZVR 1978/304 S 359 |
8 Ob 245/79 | OGH | 24.04.1980 |
Beis wie T3; Veröff: ZVR 1981/42 S 53 |
2 Ob 254/80 | OGH | 28.04.1981 |
Beis wie T3 |
2 Ob 91/81 | OGH | 30.06.1981 |
Beisatz: Verspätete Wahrnehmung eines achtjährigen Kindes, das in Sprungstellung am Straßenrand steht, daher Unklarheit über sein vorangegangenes Verhalten. (T4) |
8 Ob 70/82 | OGH | 21.04.1983 |
Auch; Beis wie T1 |
2 Ob 165/83 | OGH | 13.09.1983 |
Auch; Beis wie T1; Veröff: ZVR 1984/243 S 242 |
8 Ob 75/83 | OGH | 24.11.1983 |
Beis wie T1 |
2 Ob 4/86 | OGH | 18.02.1986 |
Beis wie T1; Beis wie T2; Veröff: ZVR 1987/25 S 86 |
8 Ob 48/86 | OGH | 23.10.1986 |
Beisatz: Der Geschädigte hat zu beweisen, dass der Schaden durch einen Betriebsvorgang verursacht wurde. (T5) |
8 Ob 5/87 | OGH | 26.03.1987 |
Auch; Beisatz: Nicht aufklärbare Ungewißheiten über wesentliche Einzelheiten des Unfallsgeschehens gehen zu Lasten des Halters. (T6) Veröff: ZVR 1988/73 S 152 |
2 Ob 159/99t | OGH | 01.07.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Beweispflichtig für die Voraussetzungen der Haftungsbefreiung ist der Haftpflichtige, er muss den Nachweis der Einhaltung jeder gebotenen Sorgfalt erbringen, Zweifel gehen zu seinen Lasten. (T7) |
2 Ob 339/00t | OGH | 21.12.2000 |
Auch; Beisatz: Hier: Keinem der Streitteile ist der Beweis eines vorschriftswidrigen Verkehrsverhaltens des jeweiligen Gegners, noch ein Entlastungsbeweis nach § 9 Abs 2 EKHG gelungen, noch ist auf einer Seite eine außergewöhnliche Betriebsgefahr zugrunde zu legen, bei der Schadensteilung ist daher von der gewöhnlichen Betriebsgefahr auszugehen, die im Verhältnis zwischen zwei PKWs grundsätzlich im Verhältnis 1 : 1 zu teilen ist. (T8) |
2 Ob 253/03z | OGH | 30.10.2003 |
Auch; Beisatz: Der Haftpflichtschuldner hat den Nachweis der fehlenden Kausalität zu erbringen. (T9) |
2 Ob 233/04k | OGH | 04.11.2004 |
Auch; Beisatz: Bei mehreren möglichen Versionen des Unfallgeschehens ist von der für den Fahrzeughalter jeweils ungünstigsten Voraussetzung auszugehen. (T10) |
2 Ob 262/06b | OGH | 30.11.2006 |
Auch; Beis wie T1; Beis wie T10; Beisatz: Hier: U6-Wien. (T11) |
2 Ob 237/12k | OGH | 14.03.2013 |
Beisatz: Die nachgelagerte Frage einer allfälligen Haftungsbefreiung nach § 9 EKHG setzt voraus, dass überhaupt ein Schaden durch einen Unfall „beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges“ nach § 1 EKHG verursacht wurde. (T12)<br/>Beisatz: Dies gilt, wenn Schäden voneinander getrennt werden können, für jeden einzelnen separat. (T13)<br/>Beisatz: Hier: Konnte die Geschädigte nur die Möglichkeit der Verursachung ihrer Kopfverletzung durch das gegnerische Fahrzeug nachweisen, so ergibt sich daraus nicht, dass in Anwendung der Judikatur zu § 9 EKHG auch die übrigen Verletzungen der Klägerin insbesondere an Armen und Beinen zu Lasten des Halters zuzurechnen wären. (T14) |
Dokumentnummer
JJR_19690418_OGH0002_0020OB00079_6900000_002
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