OGH 7Ob99/69; 2Ob149/72; 1Ob211/73; 7Ob58/74 (RS0032788)

OGH7Ob99/69; 2Ob149/72; 1Ob211/73; 7Ob58/7426.5.2021

Rechtssatz

Die bloße Übertragung des Prozessführungsrechtes - also ohne Bestehen irgendwelcher sonstiger materiell-rechtlicher Beziehungen zwischen dem Zedenten und dem Zessionar - ist nach österreichischem Recht unzulässig (so schon 1 Ob 4/51).

Normen

ABGB §1393 A
ZPO §1 Ac

7 Ob 99/69OGH02.07.1969
2 Ob 149/72OGH27.10.1972

Veröff: SZ 45/113 = RZ 1973/20 S 17

1 Ob 211/73OGH16.01.1974

Veröff: SZ 47/3

7 Ob 58/74OGH18.04.1974

Veröff: SZ 47/46 = EvBl 1974/262 S 572

3 Ob 109/74OGH11.06.1974

Veröff: ImmZ 1975,106 (dort falsch zitiert mit 5 Ob 109/74)

7 Ob 216/74OGH21.11.1974

Beisatz: Teilrechte aus einem Miteigentum, die außerhalb desselben nicht bestehen können. (T1) <br/>Veröff: ImmZ 1975,90 = JBl 1975,201

5 Ob 865/76OGH13.12.1976
7 Ob 559/77OGH28.04.1977
1 Ob 691/77OGH09.11.1977

Beisatz: Auch der Vorbehalt des Prozessführungsrechtes der Verkäufers durch Verpflichtung zur Prozessführung gegenüber dem Käufer zur Klärung des von einem Dritten bestrittenen Rechts an der Kaufsache, wenn die materiellrechtlichen Beziehungen zwischen Verkäufer und Käufer (infolge fixer Kaufpreisvereinbarung) vom Ausgang des Prozesses gegen den Dritten unberührt bleiben. (T2) Veröff: JBl 1978,382

1 Ob 501/79OGH10.01.1979

Beisatz: Keine Vertretung des Tiroler Kleingewerbefonds durch das Land Tirol. (T3) <br/>Veröff: JBl 1979,491

1 Ob 33/79OGH09.01.1980

Beisatz: Zu gründende Wassergenossenschaft. (T4) <br/>Veröff: SZ 53/2 = JBl 1980,545

3 Ob 650/79OGH09.04.1980

Beisatz: Hier: Abtretung der Ansprüche der einzelnen Wohnungseigentümer an einen Verein zur Prozeßführung. (T5) <br/>Veröff: EvBl 1980/140 S 437

1 Ob 722/80OGH31.10.1980

Auch

4 Ob 342/81OGH19.05.1981

Beisatz: Auch auf den Kartellbevollmächtigten "Marktregelungsvertrag" - Ski. (T6) <br/>Veröff: SZ 54/76 = EvBl 1981/236 S 662 = ÖBl 1981,157

8 Ob 141/82OGH30.09.1982

Veröff: SZ 55/137

2 Ob 590/84OGH28.08.1984
1 Ob 676/84OGH14.11.1984

Veröff: SZ 57/174 = GesRZ 1985,34 = NZ 1985,172

6 Ob 585/84OGH26.09.1985
2 Ob 605/85OGH08.10.1985
7 Ob 690/84OGH07.11.1985
4 Ob 381/84OGH10.12.1985
7 Ob 30/86OGH04.06.1987

Veröff: VersRdSch 1989,25

3 Ob 554/89OGH04.10.1989
3 Ob 561/90OGH11.07.1990
3 Ob 526/92OGH08.07.1982
1 Ob 542/93OGH20.04.1993

Veröff: SZ 66/53 = EvBl 1993/175 S 737

3 Ob 522/95OGH22.02.1995

Auch; Veröff: SZ 68/36

2 Ob 2099/96gOGH30.05.1996

Auch

1 Ob 2346/96yOGH16.12.1996

Auch; Beisatz: Aus einer gewillkürten Prozessstandschaft kann eine Klageberechtigung nicht abgeleitet werden. (T7)

1 Ob 80/97iOGH24.03.1998

nur: Die bloße Übertragung des Prozessführungsrechtes ist nach österreichischem Recht unzulässig. (T8)

8 Ob 364/97fOGH25.06.1998

Auch; Beisatz: Dies gilt auch dann, wenn die Zession mit nachträglicher Einziehungsermächtigung zwischen Personen stattfindet, die beide einem Rechtsbereich angehören, in dem eine derartige Prozessstandschaft für zulässig angesehen wird, und auch dann, wenn kollisionsrechtlich auf eine solche Rechtsordnung verwiesen wird. (T9) Veröff: SZ 71/115

1 Ob 100/99hOGH27.04.1999

Vgl auch; Beis wie T7

2 Ob 285/99xOGH21.10.1999

Vgl auch

1 Ob 364/99gOGH28.04.2000

nur T8

1 Ob 40/01sOGH27.04.2001

Verstärkter Senat; Auch; Beisatz: Das Gesetz kann die Prozessführung im eigenen Namen über ein fremdes Recht zwar anordnen und ordnete sie in manchen Fällen auch an, unzulässig ist nach österreichischem Recht im Gegensatz zum deutschen Recht aber die gewillkürte Prozessstandschaft, weil die Klagebefugnis als unverzichtbarer öffentlich-rechtlicher Anspruch nicht von dem ihr zugrunde liegenden materiellen Recht abtrennbar ist. (T10); Veröff: SZ 74/81

7 Ob 137/02aOGH25.09.2002
8 Ob 205/02hOGH22.05.2003
8 Ob 123/09kOGH19.05.2010

Auch; nur T8; Beis wie T10 nur: Das österreichische Recht kennt keine gewillkürte Prozessstandschaft. Die bloße Klagebefugnis kann als unverzichtbarer öffentlich‑rechtlicher Anspruch nicht von dem ihr zugrunde liegenden materiellen Recht abgetrennt und daher nicht ohne dieses übertragen werden. (T11); Veröff: SZ 2010/56

7 Ob 8/11vOGH16.02.2011

Auch

4 Ob 183/11gOGH10.07.2012

Auch

4 Ob 245/12aOGH18.06.2013

Vgl; Beisatz: Hier: Mit dem Vorbringen, ein Dritter sei „über die Klagsführung informiert“ und habe „die Geltendmachung des Ablöserechts an den Kläger abgetreten“, stützt sich der Kläger nicht auf die Abtretung des materiellen Rechts, sondern auf jene der Klagebefugnis. (T12)

2 Ob 229/16iOGH28.09.2017

Beisatz: Anders, wenn die Klagebefugnis in einer materiellen ausländischen Rechtsvorschrift angeordnet ist. (T13)<br/>Beisatz: Hier: Testamentsvollstrecker nach deutschem Recht. (T14)

9 Ob 56/17aOGH28.11.2017

Auch

5 Ob 190/19fOGH20.02.2020

Anm: Veröff: SZ 2020/16

7 Ob 85/21gOGH26.05.2021
7 Ob 220/20hOGH26.05.2021

Vgl; Beisatz: Hier: Klage einer Versicherten auf Deckung hinsichtlich einer anderen Mitversicherung. (T15)

Dokumentnummer

JJR_19690702_OGH0002_0070OB00099_6900000_002