OGH 5Ob536/85 (RS0077279)

OGH5Ob536/8528.1.1986

Rechtssatz

§ 20 Abs 1 IPRG erklärt für die Scheidung der Ehe, sofern nicht einer der Ausnahmefälle des Abs 2 derselben Vorschrift vorliegt, das für die persönlichen Ehewirkungen im Zeitpunkt der Ehescheidung maßgebliche Recht für anwendbar. Durch diese akzessorische Anknüpfung wird auf jenes Recht verwiesen, das einen anderen Teilbereich der Rechtsbeziehungen zwischen den Ehegatten beherrscht. Auf diese Weise will das Gesetz das Auseinanderfallen von rechtlicher Verpflichtung während aufrechter Ehe und den aus den Pflichtverletzungen ableitbaren Scheidungsgründen verhindern.

Normen

IPRG §20 Abs1

5 Ob 536/85OGH28.01.1986

Veröff: SZ 59/22 = EvBl 1987/64 S 273 = ZfRV 1987,195 (Verschraegen, 188)

7 Ob 678/89OGH19.10.1989

Beisatz: Hier: Die Streitteile hatten im Zeitpunkt des Schlusses der mündlichen Verhandlung durch das Berufungsgericht einen gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich; unerheblich ist, dass es kein gemeinsamer Aufenthalt war. (T1)

4 Ob 534/91OGH10.09.1991

Vgl auch; Beis wie T1<br/>Veröff: SZ 64/121 = JBl 1992,38

7 Ob 700/89OGH30.11.1989

Vgl; Veröff: SZ 62/189 = ZfRV 1992,235

3 Ob 564/95OGH11.10.1995

nur: § 20 Abs 1 IPRG erklärt für die Scheidung der Ehe, sofern nicht einer der Ausnahmefälle des Abs 2 derselben Vorschrift vorliegt, das für die persönlichen Ehewirkungen im Zeitpunkt der Ehescheidung maßgebliche Recht für anwendbar. (T2)<br/>Beisatz: Dieser Zeitpunkt ist nicht jener des Ausspruches der letztinstanzlichen Entscheidung, sondern der Schluss der mündlichen Verhandlung der letzten Tatsacheninstanz. (T3) <br/>Veröff: SZ 68/182

7 Ob 2110/96mOGH26.06.1996

Vgl aber; Beisatz: Die Ausnahmebestimmung des § 20 Abs 2 IPR-Gesetz kommt nur dann zum Tragen, wenn nach dem behaupteten Sachverhalt eine Scheidung nach dem sonst anzuwendenden Recht grundsätzlich ausgeschlossen ist, nicht aber schon dann, wenn das österreichische Recht leichtere Bedingungen für eine Scheidung vorsieht (Ablehnung von SZ 59/22). (T4) <br/>Veröff: SZ 69/154

7 Ob 260/98fOGH30.09.1998

Beis wie T3

7 Ob 173/00tOGH27.04.2001

Vgl auch; nur T2; Beis wie T3

1 Ob 2/03fOGH28.01.2003

nur: Gemäß § 20 Abs 1 IPRG sind die Voraussetzungen und Wirkungen der Scheidung einer Ehe nach dem für die persönlichen Rechtswirkungen der Ehe maßgebenden Recht im Zeitpunkt der Scheidung zu beurteilen. (T5)

9 Ob 60/03vOGH08.10.2003

Auch; nur T5; Beisatz: Der nacheheliche Unterhalt ist eine Wirkung der Scheidung, die nach dem im Sinne des § 20 Abs 1 IPRG zu ermittelnden Recht zu beurteilen ist. (T6)

9 Ob 70/04sOGH11.05.2005

Vgl auch

3 Ob 189/12hOGH19.12.2012

Vgl; Beis ähnlich wie T6

3 Ob 240/13kOGH19.12.2013

Auch; Beis wie T4; Beisatz: Die hier maßgebliche dreijährige Wartefrist nach italienischem Recht reicht nicht aus, um § 20 Abs 2 IPRG anzuwenden. (T7)

5 Ob 152/15mOGH20.04.2016

Auch

Dokumentnummer

JJR_19860128_OGH0002_0050OB00536_8500000_003

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