OGH 1Ob726/77 (RS0031795)

OGH1Ob726/775.4.1978

Rechtssatz

Die Frage, ob eine bestimmte Tatsache einer Partei hätte bekannt sein müssen, ob also die Unkenntnis Fahrlässigkeit bedeutet, ist dem Bereich der rechtlichen Beurteilung zuzuordnen. Die Aussage hingegen, eine Person habe von der Unrichtigkeit einer bestimmten Behauptung gewusst, beinhaltet eine Tatsachenfeststellung.

Normen

ABGB §1330 Abs2 BIII
UWG §7 C
ZPO §498 Abs1
ZPO §503 Z4 E4c9

1 Ob 726/77OGH05.04.1978

Veröff: ÖBl 1978,151

4 Ob 32/79OGH08.05.1979

Veröff: Arb 9785 = ÖBl 1979,134

1 Ob 1/83OGH09.03.1983

nur: Die Frage, ob eine bestimmte Tatsache einer Partei hätte bekannt sein müssen ist dem Bereich der rechtlichen Beurteilung zuzuordnen. (T1) Veröff: SZ 56/36

7 Ob 590/83OGH16.06.1983

nur T1

4 Ob 338/87OGH20.10.1987

nur T1; Veröff: WBl 1988,99 = MR 1988,84

8 Ob 11/90OGH28.06.1990
1 Ob 36/89OGH10.04.1991

Veröff: SZ 64/36 = JBl 1991,796 = ÖBl 1991,161

9 ObA 125/93OGH24.11.1993

Auch

8 Ob 378/97iOGH16.04.1998

nur T1; Beisatz: Hier: Ob dem Dritten, mit dem das Geschäft geschlossen wurde, die Verbotswidrigkeit der Handlung bekannt sein musste, ist eine Rechtsfrage, deren Beantwortung stets von den Umständen des Einzelfalles abhängt. (T2)

1 Ob 227/04wOGH19.04.2005

Auch; Beisatz: Die Frage des Kennens von Schaden und Schädiger ist eine Tatfrage. (T3)

6 Ob 46/08wOGH02.07.2009

nur T1

3 Ob 62/18sOGH14.08.2018

Auch; nur T1

8 ObA 101/20sOGH18.12.2020

Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Der Gegner muss lediglich die Umstände behaupten und unter Beweis stellen, die den Schluss rechtfertigen, dass dem anderen die Tatsache bekannt sein musste. (T4)

8 Ob 4/21bOGH25.03.2021

Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19780405_OGH0002_0010OB00726_7700000_001

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