OGH 11Os59/75 (RS0086909)

OGH11Os59/7518.6.1975

Rechtssatz

Bei der Prüfung der Frage, ob ein Schmuggel gewerbsmäßig begangen wird, kommt es darauf an, ob sich der Täter durch wiederholten Schmuggel - und nicht etwa nur durch wiederholte Verwertungshandlungen nach einmaligem Schmuggel - eine laufende Einnahme verschaffen will.

Normen

FinStrG §38 lita
StGB §70
StGB §241e Abs2 erster Fall

11 Os 59/75OGH18.06.1975
10 Os 18/76OGH09.03.1976
11 Os 44/78OGH19.05.1978
11 Os 15/79OGH08.05.1979

Veröff: JBl 1979,663 = SSt 50/30

9 Os 86/79OGH18.09.1979
12 Os 176/79OGH13.03.1980
10 Os 24/79OGH06.05.1980

Veröff: EvBl 1980/211 S 639

10 Os 168/80OGH03.03.1981
13 Os 66/81OGH30.04.1981

Vgl auch

11 Os 66/83OGH08.06.1983

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu § 130 StGB: Die Art der Verwendung der Diebsbeute nach vollendeter (einmaliger) Tat ist für die Annahme gewerbsmäßiger Tatbegehung nicht entscheidend. (T1) Veröff: EvBl 1984/65 S 246

9 Os 34/84OGH03.07.1984
11 Os 38/85OGH16.04.1985

Vgl auch

13 Os 55/85OGH18.04.1985

Vgl auch

11 Os 132/86OGH28.10.1986

Vgl auch

12 Os 49/87OGH19.11.1987
13 Os 160/88OGH22.12.1988

Vgl auch; Beisatz: Derartige, die Annahme von Gewerbsmäßigkeit begründende Feststellungen sind insbesondere dann geboten, wenn der Abgabenhehler zollunredliche Ware nicht zum Zweck des gewinnbringenden Verkaufs ankauft, sondern sie zum Pfand nimmt; diesbezüglich müßte schon die Pfandnahme in der Absicht stattfinden, sich durch deren wiederkehrende Begehung eine fortlaufende Einnahme zu verschaffen. (T2)

15 Os 79/90OGH30.10.1990

Vgl auch; Beisatz: Zu § 130 StGB: Gesetzmäßigkeit liegt keineswegs bereits dann vor, wenn der Täter sich bloß aus einer einzigen Tat - ohne Wiederholungsabsicht - ein fortlaufendes Einkommen verschaffen will. (T3)

14 Os 1/91OGH26.02.1991

Beisatz: Zur Abgabenhehlerei (T4)

12 Os 112/90OGH16.05.1991

Vgl auch; Beisatz: Hier: § 148 StGB; sukzessive Ausschöpfung eines betrügerisch herausgelockten Rahmenkredites genügt nicht. (T5)

13 Os 104/95OGH06.09.1995

Vgl auch; Beis wie T1

14 Os 81/12mOGH16.10.2012

Vgl

14 Os 15/14hOGH01.04.2014

Vgl; Beisatz: Hier: Dass sich die Absicht auf die Wiederholung der Entfremdung unbarer Zahlungsmittel und nicht bloß von Verwertungshandlungen bezog, kommt in den Konstatierungen nicht zum Ausdruck. (T6)

/17mOGH28.06.2017

Aber; Beisatz: § 38 FinStrG idF BGBl I 2015/163 verlangt die Absicht, sich selbst einen (nicht bloß geringfügigen fortlaufenden) abgabenrechtlichen Vorteil zu verschaffen. Daher scheidet nunmehr ‑ anders als nach der Rechtslage vor BGBl I 2015/163 (vgl RIS‑Justiz RS0086571, RS0086573 und RS0086909) ‑ die Absicht, sich mittelbar über die Beteiligung an dem von der Abgabenverkürzung profitierenden Unternehmen einen Vermögensvorteil zu verschaffen, als qualifikationsbegründend iSd § 38 FinStrG aus. (T7)

13 Os 127/16zOGH28.06.2017

Vgl

13 Os 4/17pOGH06.09.2017

Aber; Beis wie T7

13 Os 33/19fOGH10.07.2019

Aber; Beis wie T7

12 Os 90/19fOGH12.09.2019

Vgl; Beis wie T6; Beisatz: Für die Annahme der Gewerbsmäßigkeitsqualifikation des § 241e Abs 2 erster Fall StGB reicht der Plan von mehrfachen Verwertungshandlungen nach einer Entfremdung, also der angestrebte Einsatz einer rechtswidrig erlangten Bankomatkarte zu fortlaufenden Geldbehebungen nicht aus. (T8)

Dokumentnummer

JJR_19750618_OGH0002_0110OS00059_7500000_001

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