OGH 9Os174/68 (RS0089535)

OGH9Os174/6815.10.1970

Rechtssatz

Die Akzessorietät der Beihilfe nach österreichischem Recht ist eine "beschränkte (limitierte)". Sie stellt nur darauf ab, ob der Haupttäter tatbildmäßig und rechtswidrig gehandelt hat, nicht aber auf eine Verwirklichung des subjektiven Tatbestands durch diesen.

Normen

StGB §12 Bc

9 Os 174/68OGH15.10.1970

Veröff: EvBl 1971/172 S 301 = SSt 41/58

12 Os 241/71OGH16.03.1972

Veröff: JBl 1973,49

12 Os 164/72OGH19.12.1972
10 Os 126/74OGH20.11.1974

Veröff: EvBl 1975/153

13 Os 93/74OGH12.12.1974
11 Os 162/82OGH01.12.1982

Vgl auch

10 Os 89/84OGH10.07.1984

Vgl auch; Beisatz: Vorsätzliches und schuldhaftes sowie dem sonstigen Erfordernissen konkreter Strafbarkeit entsprechendes Verhalten des unmittelbaren Täters ist für die Annahme einer Beitragstäterschaft nicht erforderlich. (T1) Veröff: ÖJZ-LSK 1984/187

13 Os 93/84OGH07.03.1985

Vgl; Beisatz: Zufolge der quantitativ limitierten Akzessorietät der Beihilfe genügt für die Strafbarkeit der Gehilfen die Verwirklichung der objektiven Tatbestandsmerkmale durch den Haupttäter, ohne Rücksicht auf dessen Schuld und die Rechtswidrigkeit seines Verhaltens. (T2) Veröff: SSt 56/19

13 Os 47/85OGH30.05.1985

Vgl; Beis wie T2

11 Os 159/86OGH10.02.1987

Vgl auch

11 Os 59/87OGH09.06.1987

Vgl auch

12 Os 152/88OGH18.05.1989
11 Os 146/91OGH24.03.1992

Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T2

15 Os 132/93OGH11.11.1993

Vgl auch; Beisatz: Eine "Beitragshandlung" zu einem nicht tatbildmäßigen Verhalten ist im Hinblick auf die quantitative Akzessorietät der Beitragstäterschaft (§ 15 Abs 2 StGB) nicht strafbar. (T3)

15 Os 165/93OGH23.12.1993

Vgl auch; Beisatz: Neuerliche Ablehnung der Lehre vom Erfordernis einer limitiert qualitativen Akzessorietät. (T4) Veröff: EvBl 1995/6 S 33 = JBl 1994,627 (Burgstaller) = RZ 1994/68 S 245

15 Os 51/94OGH26.05.1994

Vgl auch

15 Os 27/96OGH28.03.1996

Vgl auch

13 Os 4/02OGH27.03.2002

Vgl auch; Beisatz: Die Aussicht, dass zur Strafbarkeit eines Beteiligten im Sinn des zweiten oder dritten Falles des §12StGB der unmittelbare Täter konkret rechtswidrig handeln müsse, beruht auf überholter Judikatur. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19701015_OGH0002_0090OS00174_6800000_004

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