Rechtssatz
Nach ständiger Rechtsprechung der OBDK ist die Fassung eines Einstellungsbeschlusses gemäß § 28 Abs 3 DSt 1990 (früher: Ablassungsbeschluss) nur dann zulässig, wenn nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens des angezeigten Rechtsanwaltes gegeben erscheint. In diesem Verfahrensstadium ist eine Würdigung der vorhandenen Beweise, von Urkunden und außer Streit gestellten Tatsachen unzulässig; sie muss einer mündlichen Verhandlung vorbehalten bleiben (AnwBl 1984,617; Bkd 69/84; Bkd 39/38; Bkd 45/89 ua).
10 Bkd 3/95 | OGH | 15.01.1996 |
nur: Nach ständiger Rechtsprechung der OBDK ist die Fassung eines Einstellungsbeschlusses gemäß § 28 Abs 3 DSt 1990 (früher: Ablassungsbeschluss) nur dann zulässig, wenn nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens des angezeigten Rechtsanwaltes gegeben erscheint. (T1) |
7 Bkd 3/96 | OGH | 21.10.1996 |
nur T1 |
12 Bkd 2/97 | OGH | 26.05.1997 |
Beisatz: Hinsichtlich der Beurteilung der disziplinären Verantwortlichkeit besteht keine Bindung an das freisprechende Urteil des Strafgerichtes. (T2) |
16 Bkd 3/98 | OGH | 04.05.1998 |
Beisatz: Eine vorgreifende und daher unzulässige Beweiswürdigung durch den Disziplinarrat ist in einem Einstellungsbeschluss unstatthaft. (T3) |
4 Bkd 5/98 | OGH | 10.12.1998 |
Auch |
12 Bkd 13/01 | OGH | 06.05.2002 |
Auch; nur T1 |
6 Bkd 3/02 | OGH | 23.09.2002 |
Auch |
7 Bkd 2/03 | OGH | 01.12.2003 |
Auch |
7 Bkd 8/03 | OGH | 22.03.2004 |
Auch; Beisatz: Nur dann, wenn das im Untersuchungsverfahren gewonnene Tatsachenmaterial den begründeten Verdacht disziplinären Fehlverhaltens indiziert, bleibt der mündlichen Verhandlung die Prüfung vorbehalten, ob dieser Verdacht zum Schuldnachweis verdichtet werden kann. Berechtigt dieses Tatsachensubstrat hingegen mit gutem Grund zur Annahme fehlender Tauglichkeit, den Beschuldigten zu überführen, kommt eine Fortsetzung des Verfahrens nicht in Betracht. (T4) |
16 Bkd 3/04 | OGH | 29.03.2004 |
nur T1; Beisatz: Der Disziplinarrat hat sich im Untersuchungsverfahren auf die Prüfung des vorliegenden Tatsachenmaterials in der Richtung zu beschränken, ob ein begründeter Verdacht vorliegt, dass der in Untersuchung gezogene Rechtsanwalt ein Disziplinarvergehen begangen haben könnte, wogegen die Feststellung, ob er ein solches Vergehen - dessen er hinreichend verdächtig ist - tatsächlich begangen hat, erst auf Grund einer mündlichen Verhandlung getroffen werden kann. (T5) |
14 Bkd 1/05 | OGH | 26.09.2005 |
Auch; Beis ähnlich wie T3 |
15 Bkd 2/05 | OGH | 08.05.2006 |
Auch |
6 Bkd 5/07 | OGH | 10.09.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Allerdings kann ein Einstellungsbeschluss schon dann gefasst werden, wenn sich aus den aktenmäßigen Grundlagen ergibt, dass in Ansehung des beim Disziplinarrat angezeigten Sachverhalts nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens gegeben ist. (T6) |
9 Bkd 5/08 | OGH | 11.05.2009 |
Vgl auch; Beisatz: Da keine Beweiswürdigung vorzunehmen, sondern nur ein gegebener Sachverhalt rechtlich zu werten war, konnte ein Senat des Disziplinarrats nach § 28 Abs 3 DSt das Verfahren wegen fehlender Verdachtslage einstellen. (T7) |
15 Bkd 2/09 | OGH | 10.08.2009 |
Auch; Beis ähnlich wie T3 |
10 Bkd 10/10 | OGH | 02.05.2011 |
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2 Bkd 2/10 | OGH | 10.08.2011 |
nur T1; Beis ähnlich wie T3 |
14 Bkd 6/11 | OGH | 30.09.2011 |
Auch |
7 Bkd 5/12 | OGH | 09.11.2012 |
nur T1 |
7 Bkd 4/12 | OGH | 12.11.2012 |
nur T1 |
28 Ds 5/19b | OGH | 15.07.2020 |
Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Hinweis des Disziplinarrates, dass „auch infolge des Zeitablaufes“ ein „disziplinarrechtliches Fehlverhalten“ nicht feststellt werden könne. (T8) |
20 Ds 6/20t | OGH | 21.12.2020 |
Vgl |
Dokumentnummer
JJR_19931206_OGH0002_000BKD00064_9000000_001
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