OGH 4Ob129/53 (RS0039741)

OGH4Ob129/5315.12.2008

Rechtssatz

Eine Richtigstellung der Parteibezeichnung ist nur zulässig, wenn die Partei unrichtig bezeichnet wurde, nicht aber, wenn ein unrichtiges Rechtssubjekt, wenn auch unter ungenauer Bezeichnung, geklagt wurde (österreichische Bundesbahnen Abteilung Kraftwagenbetrieb - KÖB, österreichische Staatseisenbahnen, Omnibusverkehrsgesellschaft mbH).

Normen

ZPO §235 Abs4 B

4 Ob 129/53OGH14.07.1953
2 Ob 236/69OGH02.10.1969

Beisatz: Die Richtigstellung der Parteibezeichnung kann nicht dazu mißbraucht werden, eine andere Person, die tatsächlich nicht geklagt wurde, in den Prozeß hineinzuziehen. (T1) Veröff: RZ 1970,42 = SZ 42/146

1 Ob 151/72OGH05.07.1972

Auch; Beis wie T1; Veröff: EvBl 1973/30 S 77

7 Ob 79/73OGH09.05.1973

Auch; Beis wie T1

5 Ob 75/73OGH16.05.1973

nur: Eine Richtigstellung der Parteibezeichnung ist nur zulässig, wenn die Partei unrichtig bezeichnet wurde, nicht aber, wenn ein unrichtiges Rechtssubjekt geklagt wurde. (T2); Beis wie T1; Veröff: EvBl 1973/281 S 578

4 Ob 28/74OGH07.05.1974

nur T2; Beis wie T1; Veröff: SozM IVD,31

1 Ob 151/74OGH18.09.1974

Beis wie T1

4 Ob 76/74OGH17.12.1974

Beisatz: Unzulässig anstelle der Kirchner ....AG die Kirchner .....KG. (T3)

4 Ob 622/74OGH14.01.1975

Auch; Beis wie T1; Veröff: RZ 1975/46 S 91 = EvBl 1975/209 S 469 = GesRZ 1975,135

8 Ob 7/76OGH04.02.1976

nur T2; Veröff: SZ 49/17

1 Ob 662/76OGH14.09.1976

nur T2; Beis wie T1

4 Ob 107/76OGH05.10.1976

nur T2; Beis wie T1; Beisatz: Bei Klage gegen D als natürliche Person der unter gleichem Namen als D & Co GesmbH eine Firma mit gleichem Firmengegenstand am gleichen Sitz betreibt Berichtigung, wenn nach dem Klagsinhalt die Gesellschaft Beklagte ist. (T4) Veröff: RZ 1977,30 = RZ 1977/102 S 211 = IndS 1977 H6,1073

1 Ob 28/76OGH19.01.1977

Auch; Beis wie T1

2 Ob 559/78OGH09.01.1979

nur T2

7 Ob 740/79OGH04.10.1979

nur T2; Beis wie T1

1 Ob 750/79OGH28.11.1979

nur T2; Beis wie T1

4 Ob 63/79OGH15.04.1980

Auch; Beis wie T1

1 Ob 543/80OGH16.04.1980

nur T2; Beis wie T1; Veröff: GesRZ 1981,178

7 Ob 505/80OGH24.04.1980

Auch; nur T2; Beis wie T1; Beisatz: Die Berichtigung der Parteibezeichnung von einer Scheingesellschaft auf den für sie Handelnden ist zulässig. (T5) Veröff: SZ 53/64

5 Ob 555/81OGH28.04.1981

nur T2; Beis wie T1; Veröff: SZ 54/61

5 Ob 681/82OGH14.09.1982

Auch; nur T2; Beis wie T1

7 Ob 669/82OGH14.10.1982

nur T2; Veröff: MietSlg 34737, MietSlg 34783 (29)

4 Ob 186/82OGH25.01.1983

Auch; Beis wie T1

4 Ob 540/83OGH18.10.1983

nur T2; Beis wie T1; Beisatz: Deren Rechtsschutzinteresse an der Beseitigung einer gerichtlichen Entscheidung ist gegeben. (T6)

14 Ob 127/86OGH21.10.1986

Auch; Beis wie T1

14 Ob 110/86OGH21.10.1986

Auch; Beis wie T1; Veröff: HS XVI/XVII/14

14 Ob 172/86OGH04.11.1986

Auch; Beis wie T1

4 Ob 594/88OGH11.10.1988

Auch; nur T2

4 Ob 600/88OGH10.01.1989

Auch; nur T2; Beis wie T1; Veröff: SZ 62/1; JBl 1990,33; hiezu Ballon JBl 1990,2

6 Ob 573/89OGH23.04.1989

nur T2; Beisatz: Die in den Prozeß durch die unrichtige Bezeichnung einbezogene Partei hat Anspruch auf Rücknahme der gegen sie erhobenen Klage unter Anspruchsverzicht oder auf Sachentscheidung. (T7)

2 Ob 510/90OGH25.04.1990

nur T2

6 Ob 553/90OGH28.06.1990

Veröff: ecolex 1991,696

8 Ob 650/91OGH30.01.1992

Vgl; Beisatz: Gewillkürter Parteiwechsel kann unter besonderen Voraussetzungen zulässig sein. (T8)

8 Ob 14/92OGH10.09.1992

nur T2; Beis wie T1; Veröff: WBl 1993,57

4 Ob 64/99mOGH23.03.1999

Vgl auch; Beis wie T1

6 Ob 219/99wOGH16.09.1999

Vgl auch; Beis änlich T1

6 Ob 36/00pOGH05.10.2000

Auch; Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Ist schon die Einbeziehung eines anderen Rechtssubjektes anstelle des bisherigen eine Klageänderung - außer wenn sich aus der Klageerzählung eindeutig ergibt, wer Beklagter sein sollte, muss dies umso mehr für den Hinzutritt neuer Rechtssubjekte gelten. Dass die Zulassung einer solchen "Klageänderung" unabsehbare prozessuale (Eintritt in ein laufendes Verfahren) wie materiellrechtliche Probleme (Beginn der Verjährung uva) mit sich brächte, ist evident. (T9) Beisatz: Im vorliegenden Fall mag sich zwar der Kläger über die Eigentumsverhältnisse am dienenden Grundstück geirrt und deshalb nicht alle vier (Mit)Eigentümer als Beklagte bezeichnet haben. Dies ändert aber nichts daran, dass die Anführung weiterer Personen als Beklagte im Verlauf des Verfahrens unzulässig ist. (T10)

4 Ob 79/08hOGH15.12.2008

Vgl; Beisatz: In solchen Fällen, in denen ein von allen Beteiligten gewollter Parteiwechsel nach deren eigenem Vorbringen - ebenso wie in den vom Gesetz ausdrücklich geregelten Fällen - der Anpassung des Prozessrechtsverhältnisses an die materielle Rechtslage dient, wäre es nicht einzusehen, weshalb die von allen Beteiligten gewünschte Fortsetzung des Verfahrens mit den „richtigen" Parteien entgegen der Dispositionsmaxime des Zivilprozesses aus rein formalen Gründen unzulässig sein sollte. (T11); Veröff: SZ 2008/179

Dokumentnummer

JJR_19530714_OGH0002_0040OB00129_5300000_001

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