OGH 10ObS109/07p; 10Ob36/08d; 10ObS146/16t; 10ObS149/17k; 10ObS108/19h; 10ObS110/19b; 10ObS141/19m; 10ObS136/19a; 10ObS9/20a; 10ObS103/20z; 10ObS147/21x; 10ObS12/23x; 10ObS101/22h; 10ObS117/22m; 10ObS55/23w; 10ObS50/23k; 10obs123/23w; 10ObS26/24g; 10ObS34/24h; 10ObS27/24d; 10ObS35/24f; 10ObS17/24h (RS0122907)

OGH10ObS109/07p; 10Ob36/08d; 10ObS146/16t; 10ObS149/17k; 10ObS108/19h; 10ObS110/19b; 10ObS141/19m; 10ObS136/19a; 10ObS9/20a; 10ObS103/20z; 10ObS147/21x; 10ObS12/23x; 10ObS101/22h; 10ObS117/22m; 10ObS55/23w; 10ObS50/23k; 10obs123/23w; 10ObS26/24g; 10ObS34/24h; 10ObS27/24d; 10ObS35/24f; 10ObS17/24h4.6.2024

Rechtssatz

Nach der Rechtsprechung des EuGH finden die für Familienleistungen geltenden Antikumulierungsvorschriften der Art76 Verordnung (EWG) Nr1408/71 und Art 10 Verordnung (EWG) Nr574/72 nur Anwendung, wenn vergleichbare (gleichartige) Leistungen (aus dem Beschäftigungsmitgliedstaat und dem Wohnmitgliedstaat) zusammentreffen. Vergleichbarkeit ist anzunehmen, wenn die Leistungen einander nach Funktion und Struktur im Wesentlichen entsprechen.

*FL*

 

Normen

KBGG §2
Liechtenstein FZG Art23
Verordnung (EWG) Nr 574/72 des Rates 31972R074 Wanderarbeitnehmer-Durchführungsverordnung Art10 Abs1 lita
Verordnung (EG) Nr 883/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates 32004R0883 zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit Art10
Verordnung (EG) Nr 883/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates 32004R0883 zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit Art68
Verordnung (EWG) Nr 1408/71 des Rates 371R1408 Wanderarbeitnehmerverordnung Art76
UVG §2 Abs1

10 ObS 109/07pOGH27.11.2007

Beisatz: Keine Vergleichbarkeit des österreichischen Kinderbetreuungsgelds und der liechtensteinischen Geburtszulage. (T1)

10 Ob 36/08dOGH04.11.2008

Vgl; Beisatz: Hier: Anspruch auf Unterhaltsvorschuss. (T2)

10 ObS 146/16tOGH24.01.2017

Beis wie T1; Beisatz: Keine Änderung durch die VO (EG) 883/2004 . (T3)

10 ObS 149/17kOGH20.02.2018

Beisatz: Keine Gleichartigkeit von österreichischem (einkommensabhängigem) Kinderbetreuungsgeld und deutschem Betreuungsgeld. (T4)

10 ObS 108/19hOGH13.09.2019

Beis wie T1

10 ObS 110/19bOGH13.09.2019

Beis wie T1

10 ObS 141/19mOGH19.11.2019

Beisatz: Keine Gleichartigkeit von österreichischem (pauschalen) Kinderbetreuungsgeld und deutschem Betreuungsgeld. (T5)

10 ObS 136/19aOGH16.04.2020

Beisatz wie T4<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/30

10 ObS 9/20aOGH24.06.2020

Beisatz: Keine Gleichartigkeit von österreichischem (pauschalen) Kinderbetreuungsgeld und bayerischem Familiengeld. (T6)

10 ObS 103/20zOGH01.09.2020

Beis wie T6

10 ObS 147/21xOGH14.12.2021
10 ObS 12/23xOGH25.04.2023

vgl; Beisatz wie T1

10 ObS 101/22hOGH25.04.2023

Beisatz: Keine Gleichartigkeit von österreichischem Kinderbetreuungsgeld und slowakischem Elterngeld. (T7)

10 ObS 117/22mOGH16.05.2023

vgl; Beisatz: Art 68 Abs 2 VO (EG) 883/2004 schließt es nicht aus, auch dann einen Unterschiedsbetrag auf Basis der jeweiligen Gesamtbeträge zu ermitteln, wenn gleichartige Familienleistungen verschiedener Mitgliedstaaten, die im selben Anspruchszeitraum beansprucht werden könnten, in sich gar nicht oder sich nur zum Teil überschneidenden Zeiträumen bezogen werden. (T8)<br/>Beisatz: Bei Berechnung der Ausgleichszahlung (des Unterschiedsbetrags) ist das insgesamt und nicht nur das im zeitlich kongruenten Zeitraum bezogene Elterngeld zu berücksichtigen. (T9)<br/>Beisatz: Hier: Tschechisches Elterngeld (Vergleichbarkeit unstrittig). (T10)

10 ObS 55/23wOGH22.06.2023

vgl; Beisatz: Keine Gleichartigkeit zwischen der niederländischen Leistung „Kinderopvangtoeslag“ und dem österreichischen Kinderbetreuungsgeld. (T11)

10 ObS 50/23kOGH28.09.2023

vgl; Beisatz nur wie T3

10 obs 123/23wOGH16.04.2024

Beisatz wie T3

10 ObS 26/24gOGH16.04.2024

Beisatz wie T3<br/>Beisatz: Hier: Wohnort in der Schweiz, Beschäftigung in Österreich. (T12)<br/>Beisatz: Die Familienbetrachtungsweise spielt schon nach dem Wortlaut des Art 60 Abs 1 Satz 2 DVO 987/2009 nur bei der Anwendung von Art 67 und 68 VO (EG) 883/2004 eine Rolle. Die Bestimmung des Art 68 VO (EG) 883/2004 wiederum legt – um Doppelleistungen zu vermeiden – für den Fall der Kumulierung von Anspruchsberechtigungen fest, welche Staaten vorrangig zuständig sind. Diese Prioritätsregeln gelten jedoch nur für den Fall, dass vergleichbare (gleichartige) Leistungen (aus dem Beschäftigungsstaat und dem Wohnmitgliedstaat) zusammentreffen. Besteht hingegen in einem der beiden Staaten kein Anspruch auf eine mit dem Kinderbetreuungsgeld vergleichbare Familienleistung, erfolgt die Anknüpfung nach der allgemeinen Regel zur Ermittlung des anzuwendenden Rechts nach Art 11 VO (EG) 883/2004 und ist der Anspruch daher ausschließlich aufgrund der Regelung über die Exportpflicht zu prüfen. (T13)<br/>Beisatz: Soweit die Beklagte aus der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs ableitet, dass die VO (EG) 883/2004 (zur Gänze!) nicht anzuwenden sei, wenn einander keine gleichartigen Leistungen der betroffenen Mitgliedstaaten gegenüber stehen, ist dies nach dem Inhalt dieser Entscheidungen nicht nachvollziehbar, denen eine solche Aussage nicht zu entnehmen ist. Tatsächlich führte der Oberste Gerichtshof darin ausdrücklich aus, dass für die Erbringung und damit auch für einen allfälligen Export von Familienleistungen der nach Art 11 VO (EG) 883/2004 zu bestimmende Mitgliedstaat zuständig und nur die Anwendbarkeit der Prioritätsregeln des Art 68 VO (EG) 883/2004 vom Zusammentreffen gleichartiger Familienleistungen abhängig ist. (T14)

10 ObS 34/24hOGH14.05.2024

vgl; Beisatz wie T12

10 ObS 27/24dOGH14.05.2024

vgl; Beisatz: Hier: Wohnort in Liechtenstein, Beschäftigung in Österreich. (T15); Beisatz wie T14

10 ObS 35/24fOGH14.05.2024

vgl; Beisatz wie T12; Beisatz wie T14

10 ObS 17/24hOGH04.06.2024

vgl; Beisatz: Hier: Slowakisches Elterngeld („rodičovský príspevok“). (T16); Beisatz wie T3

Dokumentnummer

JJR_20071127_OGH0002_010OBS00109_07P0000_003

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