OGH 1Ob527/94; 3Ob512/95; 1Ob545/95; 7Ob597/95; 10Ob335/97f; 3Ob25/99v; 5Ob240/00f; 6Ob218/01d; 2Ob311/01a; 1Ob201/02v; 10Ob11/08b; 4Ob171/09i; 5Ob270/09f; 4Ob76/10w; 7Ob207/10g; 7Ob194/10w; 8Ob13/10k; 6Ob3/11a; 3Ob196/10k; 1Ob220/10z; 4Ob41/11z; 5Ob7/11g; 7Ob116/11a; 6Ob218/11v; 2Ob53/12a; 1Ob173/12s; 9ObA86/14h; 6Ob153/15s; 3Ob150/16d; 8ObA48/18v; 4Ob105/22b; 8Ob95/23p; 1Ob115/23b (RS0041229)

OGH1Ob527/94; 3Ob512/95; 1Ob545/95; 7Ob597/95; 10Ob335/97f; 3Ob25/99v; 5Ob240/00f; 6Ob218/01d; 2Ob311/01a; 1Ob201/02v; 10Ob11/08b; 4Ob171/09i; 5Ob270/09f; 4Ob76/10w; 7Ob207/10g; 7Ob194/10w; 8Ob13/10k; 6Ob3/11a; 3Ob196/10k; 1Ob220/10z; 4Ob41/11z; 5Ob7/11g; 7Ob116/11a; 6Ob218/11v; 2Ob53/12a; 1Ob173/12s; 9ObA86/14h; 6Ob153/15s; 3Ob150/16d; 8ObA48/18v; 4Ob105/22b; 8Ob95/23p; 1Ob115/23b23.1.2024

Rechtssatz

Identität des Anspruches liegt nur dann vor, wenn das neu gestellte Begehren sowohl inhaltlich dieselbe Leistung, Feststellung oder Rechtsgestaltung fordert, wie sie bereits Gegenstand des rechtskräftigen Vorerkenntnisses war, als auch die zur Begründung des neuen Begehrens vorgetragenen rechtserzeugenden Tatsachen dieselben sind, auf die sich auch die rechtskräftige Entscheidung gründet, sodass sie auch zwangsläufig dieselbe rechtliche Beurteilung zur Folge haben müssen.

Normen

ZPO §411 Aa

1 Ob 527/94OGH29.08.1994
3 Ob 512/95OGH13.03.1995

Auch

1 Ob 545/95OGH29.05.1995

Auch; Veröff: SZ 68/103

7 Ob 597/95OGH18.10.1995
10 Ob 335/97fOGH16.12.1997
3 Ob 25/99vOGH22.03.2000

Auch; Beisatz: Die rechtskräftige Verneinung eines Anspruchs ist auf den vom Gericht zur Abweisung herangezogenen Sachverhalt beschränkt, sodass die Geltendmachung eines quantitativ gleichen Anspruchs aus einem anderen Lebenssachverhalt möglich bleibt. (T1)

5 Ob 240/00fOGH26.09.2000

Vgl auch; Beis wie T1

6 Ob 218/01dOGH13.09.2001
2 Ob 311/01aOGH06.12.2001

Auch

1 Ob 201/02vOGH13.12.2002

Auch; Beis wie T1

10 Ob 11/08bOGH01.04.2008

Beisatz: Nach dem herrschenden zweigliedrigen Streitgegenstandsbegriff kann von einer Identität des Streitgegenstands nur dann gesprochen werden, wenn sowohl der Entscheidungsantrag (Sachantrag) als auch die zu seiner Begründung vorgetragenen Tatsachen (rechtserzeugender Sachverhalt) dieselben sind. (T2)

4 Ob 171/09iOGH20.10.2009

Vgl

5 Ob 270/09fOGH19.01.2010
4 Ob 76/10wOGH11.05.2010

Auch; Beis wie T2

7 Ob 207/10gOGH15.12.2010

Auch

7 Ob 194/10wOGH15.12.2010

Auch

8 Ob 13/10kOGH21.12.2010

Auch; Beis wie T2

6 Ob 3/11aOGH28.01.2011

Auch

3 Ob 196/10kOGH19.01.2011

Auch

1 Ob 220/10zOGH25.01.2011

Vgl auch; vgl auch Beis wie T2

4 Ob 41/11zOGH10.05.2011

Vgl; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Hier: Art 8 Vollstreckungsvertrag Österreich ‑ Schweiz. (T3)

5 Ob 7/11gOGH26.05.2011

Auch; Beis wie T2

7 Ob 116/11aOGH06.07.2011

Auch; Beis wie T2

6 Ob 218/11vOGH13.10.2011

Auch; Beis wie T2

2 Ob 53/12aOGH28.03.2012

Vgl; Vgl Beis wie T2

1 Ob 173/12sOGH11.10.2012

Auch

9 ObA 86/14hOGH25.09.2014
6 Ob 153/15sOGH25.09.2015

Vgl; Beisatz: Der Kläger kann daher nach Abweisung seiner ersten Klage eine neuerliche Klage mit abweichenden Klagsbehauptungen erheben; maßgeblich für die objektiven Grenzen der Rechtskraft ist, ob die anspruchserzeugenden Tatsachen ident sind. (T4)<br/>Beisatz: Demgegenüber geht das deutsche Recht von einem tendenziell weiteren Rechtskraftverständnis aus, das nach der Rechtsprechung des BGH auf die Lebenssachverhaltstheorie abstellt. (T5)

3 Ob 150/16dOGH22.09.2016

Auch

8 ObA 48/18vOGH27.06.2019

Auch; Beis wie T1; Beisatz: Ob eine Identität der wesentlichen Tatsachenbehauptungen besteht, ist aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu beurteilen. (T6)

4 Ob 105/22bOGH23.09.2022

Beis wie T6

8 Ob 95/23pOGH19.10.2023

Beisatz: Hier: Eine in Luzern auf häusliche Trennung gestützte Scheidungsklage stellt kein Prozesshindernis im Sinn der Rechtshängigkeit für eine in Österreich auf Verschulden gestützte Scheidungsklage dar (T7)

1 Ob 115/23bOGH23.01.2024

Beisatz: Hier: Ansprüche nach dem EKHG und AHG; (T8)<br/>Beisatz: Für die Einmaligkeitswirkung der Rechtskraft ist unerheblich, ein Anspruch Streitgegenstand war, entscheidend ist vielmehr, ob der Anspruch Gegenstand der Sacherledigung (Urteilsgegenstand) war. (T9)

Dokumentnummer

JJR_19940829_OGH0002_0010OB00527_9400000_001