Rechtssatz
Zur Bejahung der Gefahrenerheblichkeit von Umständen ist es nicht erforderlich, dass der Versicherer bei Kenntnis des wahren Sachverhaltes den Vertrag tatsächlich abgelehnt oder nicht zu den bestimmten Bedingungen geschlossen hätte. Es reicht aus, dass der vom Versicherer nachgewiesene Umstand bei objektiver Betrachtung geeignet ist, einen solchen Entschluss des Versicherers zu motivieren.
| 7 Ob 39/82 | OGH | 21.10.1982 |
Veröff: RZ 1984/19 S 47 = VersR 1984,900 |
| 7 Ob 18/91 | OGH | 04.09.1991 |
Veröff: SZ 64/117 = VersRdSch 1992,62 = RZ 1994/58 S 174 |
| 7 Ob 14/93 | OGH | 14.07.1993 |
Auch; Beisatz: Es genügt, dass die Geschäftsgrundsätze Anhaltspunkte dafür bieten, dass Umstände der fraglichen Art für den Entschluss des Versicherers bedeutsam sind. (T1) <br/>Veröff: VersRdSch 1994,29 = VersR 1994,627 |
| 7 Ob 266/02x | OGH | 19.03.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Erheblich sind Gefahrenumstände, die geeignet sind, auf den Entschluss des Versicherers, den Vertrag überhaupt oder zu dem vereinbarten Inhalt abzuschließen, Einfluss auszuüben. (T2) |
| 7 Ob 57/05s | OGH | 13.04.2005 |
Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Nicht bekanntgegebene Depressionen und Polyarthritis an fast allen Gelenken. (T3) |
| 7 Ob 120/05f | OGH | 11.07.2005 |
Beis wie T2; Beisatz: Hier: Nicht bekanntgegebene Alkoholprobleme und ärztlich behandelte Depressionen in der Lebensversicherung. (T4) |
| 7 Ob 250/06z | OGH | 29.11.2006 |
Beisatz: Hier: Nicht bekanntgegebener Vorunfall in der Unfallversicherung (Art 13 UVB 2000). (T5) |
| 7 Ob 54/07b | OGH | 18.04.2007 |
Beisatz: Hier: Verschweigen eines zweiten Unfalls bei Abschluss einer Unfallversicherung (Art 21 Z 2.5 AUVB 2001). (T6) |
| 7 Ob 50/16b | OGH | 27.04.2016 |
Beisatz: Hier: Verschweigen von mehreren stationären Aufenthalten wegen massiver depressiver Symptomatik mit angekündigtem Selbstmord (bei Angabe von bloß: Depression). (T7) |
| 7 Ob 216/20w | OGH | 30.06.2021 |
Beisatz: Hier: Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für die Prospekthaftung (POSI). (T8) |
| 7 Ob 91/21i | OGH | 23.06.2021 |
Beisatz: Krankenversicherung: Wird nach bestimmten Erkrankungen gefragt, ist eine zu diesem Zeitpunkt beim Versicherungsnehmer diagnostizierte Erkrankung anzugeben. Darauf, ob sich die Diagnose später als unrichtig herausstellen sollte, kommt es hingegen nicht an. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19821021_OGH0002_0070OB00039_8200000_001
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