OGH 4Ob72/75; 4Ob596/79; 1Ob748/83; 1Ob647/84; 1Ob685/84; 3Ob558/86; 8Ob2/87; 6Ob525/90; 1Ob39/91; 8Ob611/91; 6Ob542/92; 2Ob537/93; 7Ob632/95; 8Ob75/97f; 6Ob40/98w; 1Ob120/99z; 10Ob81/00k; 1Ob292/00y; 6Ob276/02k; 6Ob161/03z; 3Ob279/06k; 8Ob26/10x; 3Ob55/12b; 2Ob191/12w; 3Ob182/13f; 6Ob120/14m; 5Ob125/15s; 4Ob116/19s; 9ObA79/23t (RS0017495)

OGH4Ob72/75; 4Ob596/79; 1Ob748/83; 1Ob647/84; 1Ob685/84; 3Ob558/86; 8Ob2/87; 6Ob525/90; 1Ob39/91; 8Ob611/91; 6Ob542/92; 2Ob537/93; 7Ob632/95; 8Ob75/97f; 6Ob40/98w; 1Ob120/99z; 10Ob81/00k; 1Ob292/00y; 6Ob276/02k; 6Ob161/03z; 3Ob279/06k; 8Ob26/10x; 3Ob55/12b; 2Ob191/12w; 3Ob182/13f; 6Ob120/14m; 5Ob125/15s; 4Ob116/19s; 9ObA79/23t24.1.2024

Rechtssatz

Die Solidarhaftung des Geschäftsherrn (ex contractu § 1313a ABGB) und seines Erfüllungsgehilfens (ex delicto §§ 1295, 1299 ABGB) gegenüber dem geschädigten Dritten rechtfertigt im Sinne § 1302 letzter Halbsatz die Anwendung der Vorschriften über die vertragliche Solidarschuld und damit insbesonders § 896 Satz 1 ABGB (SZ 26/18, SZ 39/25, SZ 39/82, SZ 44/48 und andere). Soweit das für den Rückgriff maßgebende "besondere Verhältnis" (§ 896 Satz 1 ABGB) zwischen dem Geschäftsherrn und seinem Erfüllungsgehilfen ein Arbeitsverhältnis ist, der Gehilfe also durch die Schädigung des Dritten zugleich auch seine Verpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber zu sachgemäßer und sorgfältiger Verrichtung seiner dienstlichen Obliegenheiten verletzt hat, wird der Regressanspruch des Arbeitgebers als Schadenersatzanspruch aus der Dienstnehmerhaftung qualifiziert. Ansprüche dieser Art verjähren daher gemäß § 1489 ABGB schon nach Ablauf von drei Jahren.

Normen

ABGB §896
ABGB §1302 B
ABGB §1313
ABGB §1313a I
ABGB §1489 I

4 Ob 72/75OGH13.01.1976

Veröff: EvBl 1976/178 S 353 = Arb 9432 = JBl 1977,49 = SozM IE,117

4 Ob 596/79OGH18.09.1980

nur: Die Solidarhaftung des Geschäftsherrn (ex contractu § 1313a ABGB) und seines Erfüllungsgehilfens (ex delicto §§ 1295, 1299 ABGB) gegenüber dem geschädigten Dritten rechtfertigt im Sinne § 1302 letzter Halbsatz die Anwendung der Vorschriften über die vertragliche Solidarschuld und damit insbesonders § 896 Satz 1 ABGB (SZ 26/18, SZ 39/25, SZ 39/82, SZ 44/48 und andere). (T1)

1 Ob 748/83OGH14.12.1983

nur T1

1 Ob 647/84OGH12.12.1984

Auch; nur T1; Veröff: SZ 57/197

1 Ob 685/84OGH16.01.1985

Auch; nur T1; Beisatz: Rückersatzanspruch des Geschäftsherrn erst dann, wenn er seinerseits den Schaden seines Vertragspartners ersetzt hat. (T2) <br/>Veröff: SZ 56/185 = RdW 1985,243

3 Ob 558/86OGH10.12.1986

Vgl auch; nur T1

8 Ob 2/87OGH25.11.1987
6 Ob 525/90OGH22.02.1990

Auch; Beisatz: Die Verjährung läuft erst von der tatsächlichen Ersatzleistung an. (T3) <br/>Veröff: ecolex 1990,406

1 Ob 39/91OGH18.12.1991

nur: Solidarhaftung des Geschäftsherrn (ex contractu § 1313a ABGB) und seines Erfüllungsgehilfens (ex delicto §§ 1295, 1299 ABGB) gegenüber dem geschädigten Dritten. (T4)

8 Ob 611/91OGH24.09.1992

Auch; Beis wie T3

6 Ob 542/92OGH25.11.1992

Auch

2 Ob 537/93OGH17.06.1993

Auch

7 Ob 632/95OGH15.05.1996

Vgl; nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Der Lauf der Verjährungsfrist beginnt, unabhängig davon, ob zwischen dem Geschäftsherrn und dem Erfüllungsgehilfen ein Gesamthandschuldverhältnis besteht oder bestanden hat, für den Regress gegen den Erfüllungsgehilfen erst mit der Zahlung oder der endgültigen Entscheidung des Vorprozesses. (T5)

8 Ob 75/97fOGH26.06.1997

Auch; nur T4

6 Ob 40/98wOGH15.10.1998

nur T1

1 Ob 120/99zOGH25.01.2000

Vgl auch

10 Ob 81/00kOGH05.12.2000

Vgl auch; nur T1; Beis wie T2; Beisatz: Der Geschäftsherr kann wie ein Gesamtschuldner nach § 896 ABGB Zahlung erst begehren, wenn er den seinem Vertragspartner entstandenen Schaden ersetzt hat. Diese Grundsätze gelten auch dann, wenn der Regress einen Ersatzanspruch zum Gegenstand hat, der aufgrund eines Vertrages mit Schutzwirkungen einem Dritten zu leisten war. (T6)

1 Ob 292/00yOGH29.05.2001

nur T1

6 Ob 276/02kOGH10.07.2003

nur T1

6 Ob 161/03zOGH27.11.2003

Auch

3 Ob 279/06kOGH23.05.2007

Auch; Beisatz: Die Verjährung beginnt bei Regressforderungen grundsätzlich im Zeitpunkt der Zahlung (oder sonstigen Erfüllung), frühestens aber bei endgültiger Verurteilung zur Ersatzleistung, wenn die Zahlungspflicht des Gläubigers gegenüber dem Dritten unverrückbar feststeht. (T7)<br/>Beisatz: Hier: Regressanspruch nach § 1313 zweiter Satz ABGB. (T8)

8 Ob 26/10xOGH22.03.2011

Vgl auch; Beis ähnlich wie T7; Beis wie T8

3 Ob 55/12bOGH15.05.2012

Vgl

2 Ob 191/12wOGH30.07.2013

Auch; nur T1

3 Ob 182/13fOGH19.12.2013

Auch; Beis wie T5

6 Ob 120/14mOGH29.01.2015

Auch; Beisatz: Haftet der Erfüllungsgehilfe dem Geschädigten selbst, so haftet er solidarisch mit dem gemäß § 1313a ABGB haftenden Geschäftsherrn. (T9)

5 Ob 125/15sOGH21.12.2015

Auch; Beis ähnlich wie T5; Beis wie T7

4 Ob 116/19sOGH26.11.2019

Vgl; Beisatz: Hier: Haftung eines Ordners für die Verletzung eines Zeltfestbesuchers wegen Notwehrüberschreitung. (T10); Veröff: SZ 2019/106

9 ObA 79/23tOGH24.01.2024

vgl; Beisatz wie T9<br/>Beisatz: Haftet der Geschäftsherr aufgrund der Zurechnung fremden Verschuldens solidarisch mit dem deliktisch Haftenden, muss dies umso mehr gelten, wenn ein Arbeitgeber für sein eigenes Verschulden aufgrund der Zurechnung seines Repräsentanten haftet. (T11)<br/>Beisatz: Hier: Solidarische Haftung des deliktisch haftenden Belästigers (§ 6 Abs 1 Z 3 GlBG) und des Arbeitgebers (§ 6 Abs 1 Z 1 GlBG), dem die Belästigung seines Repräsentanten zugerechnet wird. (T12)

Dokumentnummer

JJR_19760113_OGH0002_0040OB00072_7500000_001