OGH 4Ob200/14m; 4Ob231/14w; 4Ob32/15g; 4Ob10/15x; 4Ob230/14y; 4Ob243/14k; 4Ob244/14g; 4Ob229/14a; 4Ob33/15d; 4Ob6/15h; 4Ob68/15a; 4Ob55/15i; 4Ob97/15s; 2Ob92/15s; 10Ob52/16v; 4Ob30/17s; 4Ob65/17p; 4Ob90/17i; 4Ob124/17i; 4Ob149/17s; 4Ob177/17h; 4Ob224/17w; 4Ob213/17b; 4Ob185/17k; 4Ob38/18v; 4Ob35/18b; 4Ob229/17f; 4Ob125/18p; 4Ob219/21s; 8ObA53/23m (RS0129945)

OGH4Ob200/14m; 4Ob231/14w; 4Ob32/15g; 4Ob10/15x; 4Ob230/14y; 4Ob243/14k; 4Ob244/14g; 4Ob229/14a; 4Ob33/15d; 4Ob6/15h; 4Ob68/15a; 4Ob55/15i; 4Ob97/15s; 2Ob92/15s; 10Ob52/16v; 4Ob30/17s; 4Ob65/17p; 4Ob90/17i; 4Ob124/17i; 4Ob149/17s; 4Ob177/17h; 4Ob224/17w; 4Ob213/17b; 4Ob185/17k; 4Ob38/18v; 4Ob35/18b; 4Ob229/17f; 4Ob125/18p; 4Ob219/21s; 8ObA53/23m29.8.2023

Rechtssatz

Grundsätzlich ist die Vereinbarkeit von nationalem Recht mit Unionsrecht als Rechtsfrage von Amts wegen zu prüfen, sodass sich Fragen zu einer Darlegungspflicht (Behauptungslast) nicht stellen. Können aber bei Regelungen, bei denen ‑ wie hier ‑ sowohl der Wortlaut und als auch die erklärte Zielsetzung des Gesetzgebers gegen die Annahme eines Unionsrechtsverstoßes sprechen, ausnahmsweise tatsächliche Umstände zu einem anderen Ergebnis führen, so hat sich diese Prüfung grundsätzlich an diesbezüglichen Parteienbehauptungen zu orientieren. Dabei trifft hier den Beklagten die Verpflichtung zur Behauptung entsprechender Tatsachen, weil es sich beim Einwand der Unionsrechtswidrigkeit um eine anspruchsvernichtende Einwendung handelt.

Normen

ZPO §226 I
AEUV Lissabon Art56
GSpG allg

4 Ob 200/14mOGH20.01.2015
4 Ob 231/14wOGH20.01.2015
4 Ob 32/15gOGH17.02.2015
4 Ob 10/15xOGH17.02.2015
4 Ob 230/14yOGH17.02.2015
4 Ob 243/14kOGH17.02.2015
4 Ob 244/14gOGH20.01.2015
4 Ob 229/14aOGH17.02.2015
4 Ob 33/15dOGH17.02.2015
4 Ob 6/15hOGH17.02.2015
4 Ob 68/15aOGH16.06.2015

Beisatz: Im Rahmen des Hauptprozesses sind Feststellungen darüber zu treffen, ob die konkrete Ausgestaltung des Glücksspielmonopols „wirklich das Ziel des Spielerschutzes oder der Kriminalitätsbekämpfung verfolgt und [...] tatsächlich dem Anliegen entspricht, in kohärenter und systematischer Weise die Gelegenheiten zum Spiel zu verringern oder die mit diesen Spielen verbundene Kriminalität zu bekämpfen“. (T1)

4 Ob 55/15iOGH22.04.2015
4 Ob 97/15sOGH16.06.2015
2 Ob 92/15sOGH28.06.2016

nur: Grundsätzlich ist die Vereinbarkeit von nationalem Recht mit Unionsrecht als Rechtsfrage von Amts wegen zu prüfen, sodass sich Fragen zu einer Darlegungspflicht (Behauptungslast) nicht stellen. (T2)

10 Ob 52/16vOGH11.11.2016

Auch; Beis ähnlich wie T1

4 Ob 30/17sOGH28.03.2017

Vgl

4 Ob 65/17pOGH03.05.2017

Vgl

4 Ob 90/17iOGH30.05.2017

Vgl

4 Ob 124/17iOGH27.07.2017

Vgl

4 Ob 149/17sOGH24.08.2017

Vgl

4 Ob 177/17hOGH24.10.2017

Vgl

4 Ob 224/17wOGH21.11.2017

Vgl

4 Ob 213/17bOGH21.11.2017

Auch

4 Ob 185/17kOGH21.11.2017

Auch

4 Ob 38/18vOGH22.03.2018

Auch; Beisatz: Eine weitere Klärung der hier relevanten Rechtsfragen durch das Ergebnis der beim Europäischen Gerichtshof anhängigen Vorabentscheidungsersuchen ist nicht zu erwarten; dies hat sich durch die zwischenzeitlich vorliegende Entscheidung des EuGH zu C‑3/17 , Sporting Odds, bestätigt. (T3)

4 Ob 35/18bOGH22.03.2018

Auch; Beis wie T3

4 Ob 229/17fOGH22.03.2018

Vgl

4 Ob 125/18pOGH17.07.2018

Auch; Beis wie T3

4 Ob 219/21sOGH25.01.2022

Beisatz: Hier: Das gilt auch wenn die Unionsrechtswidrigkeit vom Inhalt von Lizenzvereinbarungen abhängt. (T4)

8 ObA 53/23mOGH29.08.2023

vgl; Beisatz: Die Vereinbarkeit von nationalem Recht mit Unionsrecht ist grundsätzlich eine Rechtsfrage, für deren Lösung es tatsächlicher Feststellungen in der Regel nicht bedarf. (T5)

Dokumentnummer

JJR_20150120_OGH0002_0040OB00200_14M0000_001