OGH Bkd64/90; (RS0057005)

OGHBkd64/90;8.11.2023

Rechtssatz

Nach ständiger Rechtsprechung der OBDK ist die Fassung eines Einstellungsbeschlusses gemäß § 28 Abs 3 DSt 1990 (früher: Ablassungsbeschluss) nur dann zulässig, wenn nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens des angezeigten Rechtsanwaltes gegeben erscheint. In diesem Verfahrensstadium ist eine Würdigung der vorhandenen Beweise, von Urkunden und außer Streit gestellten Tatsachen unzulässig; sie muss einer mündlichen Verhandlung vorbehalten bleiben (AnwBl 1984,617; Bkd 69/84; Bkd 39/38; Bkd 45/89 ua).

Normen

DSt 1990 §28 Abs3

Bkd 64/90OGH06.12.1993
10 Bkd 3/95OGH15.01.1996

nur: Nach ständiger Rechtsprechung der OBDK ist die Fassung eines Einstellungsbeschlusses gemäß § 28 Abs 3 DSt 1990 (früher: Ablassungsbeschluss) nur dann zulässig, wenn nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens des angezeigten Rechtsanwaltes gegeben erscheint. (T1)

7 Bkd 3/96OGH21.10.1996

nur T1

12 Bkd 2/97OGH26.05.1997

Beisatz: Hinsichtlich der Beurteilung der disziplinären Verantwortlichkeit besteht keine Bindung an das freisprechende Urteil des Strafgerichtes. (T2)

16 Bkd 3/98OGH04.05.1998

Beisatz: Eine vorgreifende und daher unzulässige Beweiswürdigung durch den Disziplinarrat ist in einem Einstellungsbeschluss unstatthaft. (T3)

4 Bkd 5/98OGH10.12.1998

Auch

4 Bkd 3/01OGH15.10.2001
4 Bkd 5/01OGH15.10.2001
12 Bkd 13/01OGH06.05.2002

Auch; nur T1

6 Bkd 3/02OGH23.09.2002

Auch

7 Bkd 2/03OGH01.12.2003

Auch

7 Bkd 8/03OGH22.03.2004

Auch; Beisatz: Nur dann, wenn das im Untersuchungsverfahren gewonnene Tatsachenmaterial den begründeten Verdacht disziplinären Fehlverhaltens indiziert, bleibt der mündlichen Verhandlung die Prüfung vorbehalten, ob dieser Verdacht zum Schuldnachweis verdichtet werden kann. Berechtigt dieses Tatsachensubstrat hingegen mit gutem Grund zur Annahme fehlender Tauglichkeit, den Beschuldigten zu überführen, kommt eine Fortsetzung des Verfahrens nicht in Betracht. (T4)

16 Bkd 3/04OGH29.03.2004

nur T1; Beisatz: Der Disziplinarrat hat sich im Untersuchungsverfahren auf die Prüfung des vorliegenden Tatsachenmaterials in der Richtung zu beschränken, ob ein begründeter Verdacht vorliegt, dass der in Untersuchung gezogene Rechtsanwalt ein Disziplinarvergehen begangen haben könnte, wogegen die Feststellung, ob er ein solches Vergehen - dessen er hinreichend verdächtig ist - tatsächlich begangen hat, erst auf Grund einer mündlichen Verhandlung getroffen werden kann. (T5)

14 Bkd 1/05OGH26.09.2005

Auch; Beis ähnlich wie T3

15 Bkd 2/05OGH08.05.2006

Auch

6 Bkd 5/07OGH10.09.2007

Vgl auch; Beisatz: Allerdings kann ein Einstellungsbeschluss schon dann gefasst werden, wenn sich aus den aktenmäßigen Grundlagen ergibt, dass in Ansehung des beim Disziplinarrat angezeigten Sachverhalts nicht einmal der Verdacht eines standeswidrigen Verhaltens gegeben ist. (T6)

9 Bkd 5/08OGH11.05.2009

Vgl auch; Beisatz: Da keine Beweiswürdigung vorzunehmen, sondern nur ein gegebener Sachverhalt rechtlich zu werten war, konnte ein Senat des Disziplinarrats nach § 28 Abs 3 DSt das Verfahren wegen fehlender Verdachtslage einstellen. (T7)

15 Bkd 2/09OGH10.08.2009

Auch; Beis ähnlich wie T3

10 Bkd 10/10OGH02.05.2011
2 Bkd 2/10OGH10.08.2011

nur T1; Beis ähnlich wie T3

14 Bkd 6/11OGH30.09.2011

Auch

7 Bkd 5/12OGH09.11.2012

nur T1

7 Bkd 4/12OGH12.11.2012

nur T1

21 Ds 2/17gOGH27.11.2017

Auch

22 Ds 2/18sOGH25.04.2018

Auch

27 Ds 5/17tOGH21.06.2018

Auch

26 Ds 8/19dOGH11.11.2019

Vgl

21 Ds 2/19kOGH05.03.2020
26 Ds 2/20yOGH04.06.2020
28 Ds 6/19zOGH16.07.2020

Vgl

28 Ds 5/19bOGH15.07.2020

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Hinweis des Disziplinarrates, dass „auch infolge des Zeitablaufes“ ein „disziplinarrechtliches Fehlverhalten“ nicht feststellt werden könne. (T8)

21 Ds 1/20iOGH16.11.2020

Vgl

20 Ds 6/20tOGH21.12.2020

Vgl

21 Ds 2/20mOGH27.01.2021

Vgl

23 Ds 4/22yOGH07.06.2022

Vgl

23 Ds 7/22iOGH06.07.2022

Vgl

23 Ds 8/22mOGH07.11.2022

Vgl; Beis wie T6

20 Ds 2/23hOGH13.03.2023

vgl; Beisatz wie T6

24 Ds 16/22wOGH27.03.2023

vgl

24 Ds 18/22iOGH13.06.2023

vgl; Beisatz wie T1

22 Ds 9/23bOGH08.11.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_19931206_OGH0002_000BKD00064_9000000_001