Rechtssatz
Eine Urkunde kann auf die Schlüssigkeit des Parteienvorbringens nur dann von Einfluss sein, wenn ihr Inhalt damit in unlösbarem Widerspruch steht, was auf Urkunden über rechtsgeschäftliche Erklärungen im Hinblick auf deren Auslegungsbedürftigkeit unter Berücksichtigung der Parteienabsicht im Allgemeinen nicht zutrifft.
3 Ob 583/91 | OGH | 18.12.1991 |
Veröff: SZ 64/188 = RZ 1993/27 S 78 |
1 Ob 16/93 | OGH | 25.08.1993 |
Beisatz: Die Urkunde kann einem Tatsachenvorbringen nur die Wahrheitsfiktion nach § 396 ZPO nehmen, nicht aber fehlendes Vorbringen ersetzen. (T1) |
9 ObA 84/99i | OGH | 05.05.1999 |
Vgl; Beis wie T1 nur: Die Urkunde kann nicht fehlendes Vorbringen ersetzen. (T2) |
9 Ob 280/99p | OGH | 03.11.1999 |
Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Ein nicht ausdrücklich erstattetes Vorbringen kann nicht durch den bloßen Hinweis auf eine Beweisaufnahme (hier: die Verlesung eines Einvernahmeprotokolls aus einem anderen Verfahren) ersetzt werden. (T3) |
10 Ob 63/00p | OGH | 04.04.2000 |
Vgl auch; Beisatz: Ein nicht ausdrücklich erstattetes Vorbringen kann nicht durch den bloßen Hinweis auf die Verlesung des Strafaktes ersetzt werden. (T4) |
10 Ob 29/01i | OGH | 20.02.2001 |
Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Fehlendes Vorbringen kann auch nicht durch eigene Berechnungen des Gerichts ersetzt werden. (T5) |
9 Ob 101/04z | OGH | 13.10.2004 |
Vgl auch; Beisatz: Das fehlende Parteivorbringen kann auch nicht durch den Verweis auf gutachtliche Ausführungen des Sachverständigen ersetzt werden. (T6) |
7 Ob 148/08b | OGH | 24.09.2008 |
Auch; nur: Eine Urkunde kann auf die Schlüssigkeit des Parteienvorbringens nur dann von Einfluss sein, wenn ihr Inhalt damit in unlösbarem Widerspruch steht. (T7); Beis wie T2 |
5 Ob 46/19d | OGH | 21.05.2019 |
Vgl; Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T3 |
Dokumentnummer
JJR_19911218_OGH0002_0030OB00583_9100000_002