OGH 4Ob328/77; 4Ob320/77; 4Ob341/78; 4Ob353/78; 4Ob312/80; 4Ob320/81; 4Ob321/81; 4Ob314/82; 4Ob330/82; 4Ob376/82; 4Ob377/86; 4Ob338/87; 4Ob406/87; 4Ob49/88; 4Ob56/88; 4Ob44/88; 4Ob34/89; 9ObA231/90 (RS0077619)

OGH4Ob328/77; 4Ob320/77; 4Ob341/78; 4Ob353/78; 4Ob312/80; 4Ob320/81; 4Ob321/81; 4Ob314/82; 4Ob330/82; 4Ob376/82; 4Ob377/86; 4Ob338/87; 4Ob406/87; 4Ob49/88; 4Ob56/88; 4Ob44/88; 4Ob34/89; 9ObA231/9022.4.2022

Rechtssatz

Geht es um die Förderung fremden Wettbewerbs durch einen außenstehenden Dritten, der selbst nicht Konkurrent der beteiligten Unternehmen ist, dann ist für eine Vermutung der Wettbewerbsabsicht kein Raum; in diesem Fall hat vielmehr der Kläger die für den Tatbestand des § 1 UWG erforderliche Absicht des Beklagten nachzuweisen, in den fremden Wettbewerb zugunsten des einen und zum Nachteil des anderen Mitbewerbers einzugreifen.

Normen

UWG §1 C5a
UWG §1 C5b

4 Ob 328/77OGH19.04.1977

Veröff: ÖBl 1977,117

4 Ob 320/77OGH14.06.1977

Veröff: SZ 50/86 = EvBl 1978/38 S 121 = ÖBl 1978,3 (zustimmend Anmerkung von Schönherr)

4 Ob 341/78OGH05.12.1978

Auch; Beisatz: Hier: Mitwirkung des Landesbauamtes in Bauangelegenheiten der Gemeinden gegen pauschalierten Kostenbeitrag. (T1) Veröff: SZ 51/171 = ÖBl 1979,36

4 Ob 353/78OGH21.11.1978

Veröff: ÖBl 1979,70 = AnwBl 1979,465 ff; hiezu kritisch Stölzle, Wann handelt ein Rechtsanwalt "zu Zwecken des Wettbewerbs" für seinen Mandanten?

4 Ob 312/80OGH25.03.1980

Beisatz: Diese Absicht braucht nicht der alleinige und wesentliche Beweggrund der Handlung zu sein; es genügt, dass sie hinter den sonstigen Beweggründen nicht völlig zurücktritt (Itas-Reisen gegen den Redakteur der Druckschrift "Tourist intern"). (T2) Beisatz: Griechenland-Reisen. (T3) Veröff: ÖBl 1981,45

4 Ob 320/81OGH24.03.1981

Beis wie T2; Beisatz: Polstermöbel (T4)

4 Ob 321/81OGH24.03.1981

Beis wie T4

4 Ob 314/82OGH04.05.1982

Auch; Veröff: ÖBl 1982,124

4 Ob 330/82OGH04.05.1982

Beisatz: Gemeinde Walchsee. (T5)

4 Ob 376/82OGH12.10.1982

Veröff: ÖBl 1983,13

4 Ob 377/86OGH04.11.1986
4 Ob 338/87OGH20.10.1987

Beis wie T2; Veröff: WBl 1988,99 = MR 1988,84

4 Ob 406/87OGH31.05.1988

Vgl auch; Veröff: SZ 61/134 = WBl 1988,433 = ÖBl 1989,77

4 Ob 49/88OGH13.09.1988
4 Ob 56/88OGH13.09.1988

Beisatz: Notwehrgemeinschaft der Bauern. (T6) Veröff: SZ 61/194

4 Ob 44/88OGH13.09.1988

Vgl auch; Veröff: MR 1988,158 (Korn)

4 Ob 34/89OGH23.05.1989
9 ObA 231/90OGH26.09.1990

Veröff: Arb 10892

4 Ob 105/91OGH03.12.1991

Beisatz: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt (hier: satzungsmäßige Herausgabe eines Regionalprospektes durch einen Fremdenverkehrsverein). (T7)

4 Ob 62/92OGH20.10.1992

Auch; Veröff: SZ 65/133

4 Ob 118/93OGH16.11.1993

Auch; Beis wie T7

4 Ob 1/94OGH15.02.1994

Beis wie T7; Beisatz: Da die auftragsgemäße Gestaltung einer Werbung durch ein Werbeunternehmen gar keinen anderen Zweck erkennen lässt als den einer Förderung des Wettbewerbs des Auftraggebers zum Nachteil seiner Mitbewerber, kann hier die dementsprechende Wettbewerbsabsicht keineswegs völlig in den Hintergrund getreten sein. (T8)

4 Ob 130/94OGH08.11.1994

Auch; Beis wie T7; Beis wie T8

4 Ob 51/95OGH13.06.1995

Auch

4 Ob 67/95OGH18.09.1995

auch; Beis wie T7; Beisatz: Das Tatbestandsmerkmal der Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist enger als das für den Gehilfen begriffswesentliche Erfordernis der "bewussten" Förderung des unmittelbaren Täters. (T9)

4 Ob 10/96OGH12.03.1996

Auch; Beis wie T7 nur: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt. (T10) Veröff: SZ 69/59

4 Ob 2170/96pOGH12.08.1996

Vgl; Beis wie T10

4 Ob 68/97xOGH11.03.1997

Vgl auch

4 Ob 20/97pOGH11.02.1997

Auch; Beis wie T9; Beis wie T10

4 Ob 13/98kOGH27.01.1998

Aber; Beisatz: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). Das mag zwar bisher in der Rechtsprechung nur in Fällen ausgesprochen worden sein, wo der Täter Unternehmer war, ist aber Ausdruck eines allgemeinen Grundsatzes, sodass es insoweit einer Rechtsprechung zur Haftung des Arbeitnehmers, dessen Wettbewerbsabsicht auf der Hand liegt, nicht bedarf. (T11)

4 Ob 12/98pOGH27.01.1998

Auch; Beis wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). (T12)

4 Ob 270/98dOGH20.10.1998

Auch; Beis wie T10

4 Ob 135/99bOGH18.05.1999

Vgl auch; Beis wie T10

4 Ob 164/99fOGH22.06.1999

Auch; Beisatz wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (§ 269 ZPO). (T13)

4 Ob 27/00zOGH15.02.2000

Auch

4 Ob 26/00bOGH12.04.2000

Auch

4 Ob 38/01vOGH22.03.2001

Auch; Beis wie T13

8 ObA 311/01wOGH24.01.2002
4 Ob 201/02sOGH15.10.2002

Vgl auch; Beisatz: Die Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist zwar regelmäßig nicht zu vermuten; sie ist aber offenkundig, wenn erst sie es möglich macht, die Absicht, möglichst hohe Einnahmen zu erzielen, zu verfolgen. (T14)

4 Ob 192/03vOGH07.10.2003

Auch; Beisatz: Die Bescheinigung der Absicht ist entbehrlich, wenn eine typisch auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung vorliegt. (T15)

4 Ob 238/06pOGH19.12.2006

Beisatz: Eine allenfalls vorhandene Absicht zur Förderung fremden Wettbewerbs (nämlich der Ärzte) tritt bei den Sozialversicherungsträgern gegenüber der Erfüllung der ihnen übertragenen gesetzlichen Pflichten völlig in den Hintergrund, wenn sie zur Sicherstellung des gesetzlich vorgegebenen Sachleistungssystems mit den Leistungserbringern privatrechtliche Verträge abschließen. (T16)

4 Ob 127/08tOGH23.09.2008

Beis wie T10; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Noch zur Rechtslage vor der UWG-Novelle 2007. (T17); Veröff: SZ 2008/132

4 Ob 10/09pOGH21.04.2009

Vgl; Beis ähnlich wie T10; Beisatz: Zur Rechtslage nach der UWG-Novelle 2007. (T18)

4 Ob 47/09dOGH09.06.2009

Vgl; Beis wie T10; Beis wie T12; Beis wie T13; Beisatz: Eine auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung ist insbesondere anzunehmen, wenn ein Dienstnehmer offenkundig nicht im eigenen, sondern (zumindest auch) im Interesse seines Dienstgebers handelt. (T19)

4 Ob 40/11bOGH21.06.2011

Vgl; Beisatz: Wegen des generellen Wegfalls der Wettbewerbsabsicht als Tatbestandsmerkmal des § 1 UWG durch die UWG‑Novelle 2007 kommt es nicht mehr auf die Absicht an, fremden Wettbewerb zu fördern, sondern auf die Eignung des Verhaltens, sofern nicht bei objektiver Betrachtung eine andere Zielsetzung eindeutig überwiegt. (T20); Beisatz: Hier: Öffentliche Hand. (T21); Veröff: SZ 2011/75

4 Ob 76/12yOGH10.07.2012

Vgl; Beis ähnlich wie T20

4 Ob 74/15hOGH19.05.2015

auch; Beis wie T20

4 Ob 129/15xOGH17.11.2015

Vgl; Beis wie T20

4 Ob 78/17zOGH27.07.2017

Auch; Beis wie T20

4 Ob 117/21sOGH16.12.2021

Vgl; Beis wie T20

4 Ob 47/22yOGH22.04.2022

Vgl; Beis wie T20

Dokumentnummer

JJR_19770419_OGH0002_0040OB00328_7700000_001