Rechtssatz
Jeder Fußgänger muss vor dem Überqueren der Fahrbahn sorgfältig prüfen, ob er die Fahrbahn noch vor dem Herankommen von Kraftfahrzeugen mit Sicherheit überschreiten kann. Bei Erreichen der Straßenmitte muss er sich ebenfalls vergewissern, ob sich nicht von seiner rechten Seite her ein Fahrzeug nähert, und er muss stehenbleiben, wenn ein Fahrzeug schon so nahe ist, dass er die Fahrbahn nicht mehr vor diesem gefahrlos überschreiten kann.
Auto
9 Os 307/59 | OGH | 14.01.1960 |
Veröff: ZVR 1960/323 S 225 |
8 Ob 114/74 | OGH | 18.06.1974 |
Veröff: ZVR 1975/93 S 147 |
2 Ob 218/76 | OGH | 18.11.1976 |
Auch; Veröff: ZVR 1977/200 S 239 |
8 Ob 81/77 | OGH | 29.06.1977 |
Veröff: ZVR 1978/131 S 194 |
8 Ob 190/77 | OGH | 21.12.1977 |
nur: Jeder Fußgänger muss vor dem Überqueren der Fahrbahn sorgfältig prüfen, ob er die Fahrbahn noch vor dem Herankommen von Kraftfahrzeugen mit Sicherheit überschreiten kann. (T1) Veröff: ZVR 1979/126 S 139 |
2 Ob 266/77 | OGH | 09.02.1978 |
Veröff: ZVR 1979/1 S 6 |
8 Ob 129/78 | OGH | 27.09.1978 |
Vgl; nur T1 |
8 Ob 186/78 | OGH | 21.11.1978 |
Veröff: ZVR 1979/302 S 365 |
8 Ob 244/78 | OGH | 26.01.1979 |
Veröff: ZVR 1980/13 S 20 |
2 Ob 58/80 | OGH | 20.05.1980 |
nur T1 |
8 Ob 58/81 | OGH | 04.06.1981 |
Beisatz: Der Fahrzeuglenker darf darauf vertrauen, dass sich der Fußgänger bei Erreichen der Fahrbahnmitte von der Durchführbarkeit der weiteren Überquerung überzeugen wird. (T3) |
2 Ob 236/81 | OGH | 12.01.1982 |
nur T1; Veröff: ZVR 1982/295 S 268 |
8 Ob 261/82 | OGH | 02.12.1982 |
Beisatz: Ein Fahrzeuglenker muss nicht von vornherein damit rechnen, dass der Fußgeher eine unaufmerksame Gehweise über die Fahrbahnmitte hinaus ohne jede Berücksichtigung des Verkehrs fortsetzen werde. (T4) Veröff: ZVR 1984/43 S 53 |
8 Ob 289/82 | OGH | 17.02.1983 |
nur T1; Veröff: ZVR 1984/112 S 107 |
8 Ob 42/83 | OGH | 19.05.1983 |
nur T1 |
8 Ob 111/83 | OGH | 07.07.1983 |
Beis wie T4 |
8 Ob 123/83 | OGH | 15.12.1983 |
nur T1; Veröff: ZVR 1985/20 S 39 |
2 Ob 41/83 | OGH | 03.07.1984 |
Beis wie T3; Beis wie T4; Veröff: ZVR 1985/107 S 202 |
2 Ob 1/86 | OGH | 22.04.1986 |
nur T1; Veröff: ZVR 1987/97 S 305 |
2 Ob 26/87 | OGH | 12.05.1987 |
nur: Bei Erreichen der Straßenmitte muss er sich ebenfalls vergewissern, ob sich nicht von seiner rechten Seite her ein Fahrzeug nähert, und er muss stehenbleiben, wenn ein Fahrzeug schon so nahe ist, dass er die Fahrbahn nicht mehr vor diesem gefahrlos überschreiten kann. (T5) Veröff: ZVR 1988/28 S 82 |
2 Ob 58/88 | OGH | 14.06.1988 |
Beisatz: Er darf aber nicht vor der Mitte der Fahrbahn so stehen bleiben, dass er einen wesentlichen Teil des noch für den von links kommenden Verkehr bestimmten Fahrbahnteiles blockiert. (T6) |
2 Ob 2380/96f | OGH | 23.01.1997 |
Beis wie T3; Beis wie T4; Beisatz: Dem Fahrzeuglenker fällt allerdings ein Mitverschulden zur Last, wenn er den Fußgänger wahrnehmen und sich auf dessen in einem Zuge durchgeführte Annäherung einstellen hätte können. (T7) |
2 Ob 24/02x | OGH | 30.10.2003 |
Beisatz: Diese Verpflichtung gilt auch, wenn zwar die Straße nicht "breit", aber die mögliche Überquerungsgeschwindigkeit nur langsam ist. (T8) |
2 Ob 44/08x | OGH | 30.10.2008 |
Beisatz: Dieser für „breite Straßen" ausgesprochene Grundsatz gilt jedenfalls auch dann, wenn der Fußgänger die rechte Seite vor Erreichen der Fahrbahnmitte wegen angehaltener Fahrzeuge nicht ausreichend einsehen kann. (T9); Veröff: SZ 2008/158 |
2 Ob 73/12t | OGH | 07.08.2012 |
Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T7 |
2 Ob 140/16a | OGH | 05.08.2016 |
Beisatz: Soweit keine Besonderheiten im Sachverhalt vorliegen (langsame Gehgeschwindigkeit, eingeschränkte Sicht aufgrund aufgestauter Fahrzeuge) gilt diese Judikatur nur für „breite Straßen“. Bei einer Fahrbahnbreite von 5,8 m (2,9 m je Fahrstreifen) kann nicht von einer „breiten Straße“ ausgegangen werden. (T10) |
2 Ob 11/21p | OGH | 25.03.2021 |
Beisatz: Hier: Fußgänger hätte angesichts der Umstände die Fahrbahn nicht betreten dürfen. (T11)<br/> |
2 Ob 32/21a | OGH | 26.05.2021 |
Vgl; Beisatz: Einschränkend zu T3 und T4: Gerät ein Fußgänger während des Überquerens der Fahrbahnhälfte vorübergehend aus dem Sichtbereich des Autofahrers, weil er ihn in diesem Teil der Fahrbahn nicht sehen konnte, besteht für das Vertrauen auf ein verkehrsgerechtes Verhalten des Fußgängers keine ausreichende Grundlage mehr. (T12) |
Dokumentnummer
JJR_19600114_OGH0002_0090OS00307_5900000_001
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