OGH 3Ob881/23 (RS0011295)

OGH3Ob881/2321.11.2022

Rechtssatz

Wirkliche Übergabe im Sinne der §§ 428, 943 ABGB.

Normen

ABGB §427
ABGB §428
ABGB §943
NotariatsaktG §1 Abs1 litd
NZwG §1 Abs1 litd

3 Ob 881/23OGH11.12.1923

Veröff: SZ 5/305 = SZ 9/244

6 Ob 264/65OGH22.12.1965

Vgl; Veröff: SZ 38/227

7 Ob 173/66OGH19.10.1966

Veröff: JBl 1967,623

7 Ob 668/76OGH07.10.1976

Beisatz: Wirkliche Übergabe sind alle Formen der körperlichen Übergabe sowie der Übergabe durch Zeichen und dergleichen. (T1)

6 Ob 553/77OGH26.05.1977

Beisatz: Der Ausdruck " wirkliche Übergabe " bedeutet nichts anderes als das Gegenteil der bloßen Zusicherung oder des bloßen Schenkungsvertrages. (T2)

3 Ob 16/77OGH12.07.1977

Beis wie T1

7 Ob 590/77OGH30.06.1977

Veröff: SZ 50/101

3 Ob 558/78OGH23.05.1978

Beis wie T2; Veröff: RZ 1979/17 S 62

6 Ob 629/78OGH13.07.1978
1 Ob 734/78OGH08.11.1978

Veröff: JBl 1979,548

7 Ob 780/79OGH22.11.1979

Beisatz: Forderungszession gemäß §§ 23, 25 WEG 1975 (T3) <br/>Veröff: SZ 52/176 = NZ 1981,37

7 Ob 631/80OGH02.10.1980

Beis wie T2

4 Ob 522/80OGH20.01.1981

Beis wie T2

3 Ob 573/80OGH25.02.1981

Auch; Beisatz: Es genügt, wenn die Sache mit dem Traditionswillen des Übergebers aus seiner physischen Verfügungsmacht in die des Übernehmers übergeht. (T4) <br/>Veröff: RZ 1982/22 S 61 = NZ 1982,65

1 Ob 567/81OGH08.04.1981

Beis wie T2; Veröff: SZ 54/51 = JBl 1982,143

3 Ob 580/81OGH18.11.1981

Vgl auch; Beisatz: hier: Tatsächliche Einräumung des Besitzes am versprochenen Gebrauchsrecht. (T5) <br/>Veröff: RZ 1982/21 S 61 = NZ 1983,40

4 Ob 517/82OGH16.03.1982

Beis wie T2; Veröff: EvBl 1982/137 S 461

7 Ob 695/81OGH02.04.1982
3 Ob 599/83OGH30.11.1983
2 Ob 608/83OGH27.11.1984

Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: "übergeben" kann auch "bücherlich übertragen" bedeuten. (T6)

3 Ob 71/84OGH12.12.1984

Beis wie T2

1 Ob 527/91OGH14.11.1990

Beisatz: Bestand schon gemeinsame Gewahrsame stellt die Erklärung, die Liegenschaft sei übergeben worden, die wirkliche Übergabe dar. (T7)

7 Ob 579/92OGH17.09.1992

Auch; Beis wie T2

5 Ob 21/94OGH01.02.1994

Vgl auch; Beisatz: Im Grundbuchsverfahren genügt in der Vertragsurkunde ein Hinweis darauf, dass die wirkliche Übergabe (hier: ideeller Liegenschaftsanteile) bereits erfolgt ist; ein Notariatsakt ist dann entbehrlich. (T8)

5 Ob 1022/96OGH13.03.1996

Vgl auch; Beis wie T8; Beisatz: Es bedarf nicht der Anführung konkreter Übergabsakte. (T9)

5 Ob 390/97gOGH30.09.1997

Beis wie T8; Veröff: SZ 70/194

5 Ob 21/98vOGH10.02.1998

Auch; Beisatz: Die "wirkliche Übergabe" benötigt einen vom schriftlichen Vertrag verschiedenen, zu diesem hinzukommenden Akt. (T10)

1 Ob 2/99xOGH27.04.1999
5 Ob 266/99zOGH20.10.1999

Auch; Beisatz: Hier: Übereilungsschutz (SZ 5/305). (T11)

1 Ob 147/00zOGH28.11.2000

Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Aus der Übergabe mittels Zeichen muss der Übergang der Forderung in das Vermögen und in die Verfügungsgewalt des Zuwendungsempfängers unzweifelhaft und nach außen erkennbar zu entnehmen sein. Welche Zeichen zu einer wirklichen Übergabe von Forderungen ausreichen, ist nach den Umständen des einzelnen Falls und dem Zweck, den Zuwender vor übereilten Entschließungen zu schützen, zu beurteilen. (T12)

1 Ob 115/02xOGH11.06.2002

Beis wie T2; Beis wie T12

1 Ob 11/03dOGH28.01.2003

Beis wie T12; Beisatz: Hier wurde die Übergabe beziehungsweise Belassung des Haustorschlüssels, der das jederzeitige Betreten des Hauses ermöglichte, sowie die Überlassung der zur Verwaltung erforderlichen Schriftstücke für die Übergabe durch Zeichen als ausreichend beurteilt. (T13)

1 Ob 274/02dOGH28.01.2003

Beis wie T12 nur: Aus der Übergabe mittels Zeichen muss der Übergang der Forderung in das Vermögen und in die Verfügungsgewalt des Zuwendungsempfängers unzweifelhaft und nach außen erkennbar zu entnehmen sein. (T14)<br/>Beisatz: Da eine körperliche Übergabe von Forderungen nicht möglich ist, hat sie gemäß § 427 ABGB durch Zeichen zu erfolgen. Als solches Zeichen ist auch die Verständigung des Schuldners durch den Geschenkgeber zu werten. (T15)

9 Ob 149/04hOGH02.02.2005

Beis wie T10; Beisatz: Eine "wirkliche Übergabe" kann nur dann vorliegen, wenn neben dem Schenkungsvertrag ein anderer, von diesem verschiedener und als Übergabe erkennbarer Akt gesetzt wird, der nach außen in Erscheinung tritt und geeignet ist, dem Willen des Geschenkgebers Ausdruck zu verleihen, das Schenkungsobjekt aus seiner Gewahrsame in die des Beschenkten zu übertragen. (T16)<br/>Veröff: SZ 2005/12

7 Ob 188/05fOGH31.08.2005

Beis wie T2

5 Ob 164/08sOGH26.08.2008

Beis wie T2; Beis wie T8

2 Ob 246/08bOGH17.12.2008

Vgl; Beis wie T15

5 Ob 227/14iOGH24.03.2015

Beis wie T2

5 Ob 82/15tOGH19.06.2015

Auch; Beis wie T2

5 Ob 184/15tOGH30.10.2015

Auch; Beis wie T2; Beis wie T16

5 Ob 167/15tOGH30.10.2015

Auch; Beis wie T2; Beis wie T16

5 Ob 181/15aOGH30.10.2015

Auch; Beis wie T16

1 Ob 229/16gOGH20.12.2016

Auch; Beis wie T2; Beis wie T16; Beisatz: Hier: Schenkung eines Autos an im gemeinsamen Haushalt lebende Tochter infolge „wirklicher Übergabe“ durch tatsächliche Gebrauchsüberlassung; die beibehaltene Zulassung des Fahrzeugs auf den Schenker hinderte die Wirksamkeit der Schenkung nicht. (T17)

2 Ob 76/18tOGH25.04.2018

Auch; Beis wie T10; Beis wie T16

2 Ob 110/18tOGH25.09.2018

Beis wie T16

5 Ob 78/20mOGH23.06.2020

Beis wie T2

5 Ob 156/21hOGH31.03.2022

Beis wie T2; Beis wie T16

8 Ob 129/22mOGH21.11.2022

Beis wie T2; Beisatz: Hier: Übergabe des Mietvertrags und der Schlüssel, verbunden mit dem Auftrag, sich als neue Eigentümerin um die Wohnungssanierung und Heizungsreparatur zu kümmern. (T18)

Dokumentnummer

JJR_19231211_OGH0002_0030OB00881_2300000_001