OGH 7Ob246/56 (RS0032319)

OGH7Ob246/5623.5.1956

Rechtssatz

Zur Wirksamkeit eines Anerkenntnisses genügt, dass der Gläubiger auf Grund eines bestimmten Sachverhaltes ernstlich den Bestand einer Forderung behauptet und dass der Schuldner die Zweifel an dem Bestand der Forderung durch sein Anerkenntnis wie bei einem Vergleich beseitigt. Voraussetzung für die Wirksamkeit des Anerkenntnisses ist nur, dass die vollständige Verwirklichung des Tatbestandes des anerkannten Grundverhältnisses als möglich angesehen wurde, dass das Anerkenntnis ernstgemeinte Feststellung ist. Das Anerkenntnis wirkt dann konstitutiv, die anerkannte Forderung wird begründet, auch wenn sie bisher nicht bestanden hat. Der Anerkennende kann sein Anerkenntnis allenfalls wegen eines Irrtums anfechten, er kann aber nicht den Nachweis führen, dass die anerkannte Forderung nicht zu Recht bestehe.

Normen

ABGB §1375 B
ZPO §395

7 Ob 246/56OGH23.05.1956
3 Ob 255/57OGH29.05.1957

Veröff: JBl 1958,44

2 Ob 134/53OGH25.03.1953

Vgl auch

2 Ob 213/54OGH30.06.1954
5 Ob 59/61OGH22.02.1961
1 Ob 308/57OGH25.09.1957

Beisatz: Hiedurch fallen auch verzichtbare Einwendungen in der Regel weg. (T1)

1 Ob 231/58OGH25.06.1958
2 Ob 290/51OGH13.06.1951

Beisatz: Als Verpflichtungsgrund gilt der Grund der behaupteten Schuld. (T2) <br/>Veröff: SZ 24/162

2 Ob 607/52OGH10.09.1952
1 Ob 867/52OGH23.12.1952
2 Ob 623/56OGH05.12.1956
8 Ob 52/63OGH05.03.1963
1 Ob 135/63OGH09.10.1963
6 Ob 214/66OGH21.12.1966
5 Ob 73/67OGH19.04.1967

nur: Zur Wirksamkeit eines Anerkenntnisses genügt, dass der Gläubiger auf Grund eines bestimmten Sachverhaltes ernstlich den Bestand einer Forderung behauptet und dass der Schuldner die Zweifel an dem Bestand der Forderung durch sein Anerkenntnis wie bei einem Vergleich beseitigt. (T3)

6 Ob 270/67OGH22.11.1967

nur T3

5 Ob 129/68OGH28.08.1968

Beisatz: Dieses Anerkenntnis bedarf keiner besonderen Form; es kann auch stillschweigend erfolgen. Als ein solches stillschweigendes Anerkenntnis ist es anzusehen, wenn der Schuldner auf eine ernstliche Forderung des Gläubigers dort, wo der regelmäßige Verkehr eine Antwort verlangt, zB auf eine Mahnung nicht reagiert (SZ 7/55). (T4)

8 Ob 223/68OGH01.10.1968

nur T3; Veröff: SZ 41/122 = QuHGZ 1969,189

6 Ob 190/70OGH02.09.1970
1 Ob 149/70OGH10.09.1970

nur T3

7 Ob 153/70OGH14.10.1970

nur T3

1 Ob 40/71OGH11.02.1971

nur T3

4 Ob 524/71OGH23.03.1971

nur T3

2 Ob 403/70OGH29.04.1971

nur T3; Veröff: ZVR 1972/11 S 18

6 Ob 285/71OGH10.12.1971

nur T3

1 Ob 336/71OGH17.12.1971

nur T3

4 Ob 302/72OGH29.02.1972

Beis wie T2; Veröff: SZ 45/20 = ÖBl 1972,121

7 Ob 118/72OGH17.05.1972

nur T3; Beisatz: Anerkenntnis des Versicherers gegenüber Versicherungsnehmer, Versicherungsschutz leisten zu müssen. (T5) Veröff: ZVR 1973/223 S 389

8 Ob 113/72OGH13.06.1972

nur T3; Beisatz: Anerkenntnis der Schuld durch schlüssiges Verhalten. (T6)

6 Ob 163/73OGH30.08.1973

nur T3; Beis wie T2; Veröff: EvBl 1974/4 S 14

8 Ob 273/73OGH29.01.1974

nur T3; Veröff: JBl 1975,206

5 Ob 12/75OGH25.02.1975

nur T3; nur: Voraussetzung für die Wirksamkeit des Anerkenntnisses ist nur, dass die vollständige Verwirklichung des Tatbestandes des anerkannten Grundverhältnisses als möglich angesehen wurde, dass das Anerkenntnis ernstgemeinte Feststellung ist. Das Anerkenntnis wirkt dann konstitutiv, die anerkannte Forderung wird begründet, auch wenn sie bisher nicht bestanden hat. (T7) <br/>Veröff: SZ 48/21

2 Ob 57/75OGH26.06.1975
7 Ob 125/75OGH18.09.1975

nur T7

1 Ob 312/75OGH19.12.1975

Veröff: SZ 48/141 = GesRZ 1977,28 = MietSlg 27240

4 Ob 62/76OGH28.06.1976

nur T3; nur T7; Veröff: IndS 1977 H6/1071

7 Ob 620/76OGH01.07.1976

Veröff: NZ 1980,183 = JBl 1977,486

7 Ob 678/76OGH02.12.1976

nur T3; nur T7

7 Ob 823/76OGH13.01.1977

nur T3

1 Ob 815/76OGH19.01.1977

nur T3

7 Ob 515/77OGH23.06.1977

nur T3

1 Ob 628/77OGH22.06.1977
1 Ob 642/77OGH31.08.1977

Vgl auch; nur T3; Veröff: SZ 50/110

4 Ob 577/78OGH28.11.1978

nur T3

2 Ob 133/78OGH07.12.1978

nur T3; Veröff: SZ 51/176 = EvBl 1979/101 S 320 = JBl 1980,39

7 Ob 504/79OGH01.03.1979

nur T3

7 Ob 551/79OGH15.03.1979

nur T3

1 Ob 626/79OGH13.06.1979

nur T3

1 Ob 765/79OGH18.12.1979

nur T3

2 Ob 60/80OGH15.04.1980

nur T3

4 Ob 504/80OGH17.06.1980

nur T3

4 Ob 160/80OGH17.02.1981

nur T3; Veröff: EvBl 1981/122 S 385 = DRdA 1982,298 (mit Anmerkung von Apathy) = Arb 9937 = NZ 1983,138

6 Ob 654/81OGH23.12.1981

nur T3; Beisatz: Davon kann aber nicht gesprochen werden, wenn um eine Kontenabstimmung ersucht und dabei der nach der eigenen Aufstellung ermittelte Betrag bekanntgegeben wird. (T8)

3 Ob 512/82OGH14.04.1982

Auch; nur T3

3 Ob 550/82OGH23.06.1982

nur T3

3 Ob 691/82OGH26.01.1983

nur T3

7 Ob 29/83OGH01.09.1983

nur T3

1 Ob 760/83OGH09.11.1983

nur T3

2 Ob 553/83OGH17.01.1984

Auch; nur T3

8 Ob 575/83OGH12.04.1984

Auch; nur T3

4 Ob 45/85OGH23.04.1985

Auch; Beisatz: Im Zweifel sind einer Erklärung die weniger weitgehenden Wirkungen des deklarativen Anerkenntnisses zuzuschreiben. (T9) <br/>Veröff: Arb 10448

2 Ob 2/87OGH01.09.1987

nur T3

7 Ob 4/88OGH25.02.1988

Auch; Veröff: VersRdSch 1988,329 = VersR 1989,425

9 ObA 174/90OGH12.09.1990

Auch; nur T3; nur T7

7 Ob 588/91OGH04.09.1991

nur T3; Veröff: ZVR 1993/10 S 26 = VersRdSch 1993,907

2 Ob 113/97zOGH26.06.1997

nur T3; nur T7; Beisatz: Hier: Erklärung einer Versicherung, dass sie die Schadenersatzansprüche dem Grunde nach anerkenne, dass sie auch die Haftung für zukünftige Ansprüche anerkenne und im Sinne eines gerichtlich feststellenden Urteils auf den Verjährungseinwand verzichte - konstitutives Anerkenntnis. (T10)

2 Ob 100/97pOGH04.09.1997

Auch; nur T3

8 Ob 343/99wOGH30.03.2000

Auch; nur T3

7 Ob 187/99xOGH26.01.2000

nur T3

7 Ob 105/01vOGH17.05.2001

nur T3; Beis wie T5; Beis wie T6

2 Ob 132/09iOGH15.10.2009

Vgl auch; Beis wie T9

2 Ob 203/10gOGH02.12.2010

Auch; nur T3

3 Ob 160/11tOGH14.12.2011

Auch; nur T3; nur T7; Auch Beis wie T4

9 ObA 108/14vOGH27.11.2014

Auch

7 Ob 9/15xOGH12.03.2015

Auch; Beis wie T10

5 Ob 34/15hOGH25.09.2015

Auch; Beis ähnlich wie T4

4 Ob 167/15kOGH27.01.2016

nur: Durch konstitutives Anerkenntnis wird die anerkannte Forderung begründet, auch wenn sie bisher nicht bestanden hat. Der Anerkennende kann sein Anerkenntnis allenfalls wegen eines Irrtums anfechten, er kann aber nicht den Nachweis führen, dass die anerkannte Forderung nicht zu Recht bestehe. (T11)

9 ObA 26/21wOGH24.03.2021

Beis wie T4; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Deklaratives Anerkenntnis. (T12)

Dokumentnummer

JJR_19560523_OGH0002_0070OB00246_5600000_001

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