Rechtssatz
Naturalteilung ist nur dann zulässig, wenn der zu bezahlende Wertausgleich geringfügig ist.
3 Ob 72/58 | OGH | 20.05.1958 |
Veröff: SZ 31/79 = EvBl 1958/330 S 572 = ImmZ 1958,340 |
8 Ob 282/65 | OGH | 12.10.1965 |
Beisatz: Wertunterschied von S 60.000,- ist nicht geringfügig. (T1) |
1 Ob 217/69 | OGH | 11.12.1969 |
Veröff: RZ 1970,124 |
6 Ob 127/75 | OGH | 18.12.1975 |
Zweiter Rechtsgang zu 6 Ob 86/73 |
7 Ob 651/76 | OGH | 03.02.1977 |
Beisatz: 15 % Wertminderung ist nicht geringfügig. (T2) |
3 Ob 538/82 | OGH | 16.06.1982 |
Zweiter Rechtsgang zu 3 Ob 536/80 |
1 Ob 579/83 | OGH | 27.04.1983 |
Auch |
5 Ob 11/98y | OGH | 24.03.1998 |
Auch; Beisatz: Beträge, im Bereich von 3,5 % des Gesamtwertes der Liegenschaft, sind geringfügig (MietSlg 37.046; MietSlg 40.043), bilden jedoch keine absolute Höchstgrenze, da es auf die jeweiligen Umstände des Einzelfalls ankommt. (T3)<br/>Beisatz: Hier: Kosten für Teilung durch Begründung von Wohnungseigentum. (T4) |
9 Ob 200/00b | OGH | 08.11.2000 |
Beisatz: Nur geringfügige Wertunterschiede sind in Geld auszugleichen. (T5)<br/>Beisatz: Verhältnis von 3/16 zu 13/16 nicht geringfügig. (T6) |
5 Ob 17/01p | OGH | 24.04.2001 |
Vgl auch; Beisatz: Bei der vom Gesetzgeber bevorzugten Teilung durch Begründung von Wohnungseigentum können die Kosten, die für eine Teilung in Kauf zu nehmen sind, generell höher veranschlagt werden. (T7) |
10 Ob 242/02i | OGH | 26.11.2002 |
Vgl auch; Beisatz: Geringfügige Wertunterschiede können durch Geld ausgeglichen werden, weil sonst die im Gesetz primär vorgesehene Realteilung praktisch kaum durchführbar wäre. (T8)<br/>Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T7 |
5 Ob 80/08p | OGH | 03.06.2008 |
Vgl; Beisatz: Ein Wertunterschied von 20 % wäre nicht mehr als geringfügig zu erachten. (T9) |
5 Ob 4/09p | OGH | 28.04.2009 |
Vgl; Beisatz: Realteilung (= Naturalteilung) ist regelmäßig dann möglich und tunlich, wenn die Sache (physisch bzw im Rechtssinn) geteilt werden kann, ohne dass es im Verhältnis der Summe der Einzelwerte zum Wert der ungeteilten Sache zu einer wesentlichen Wertminderung käme und die Sache zwischen den Teilhabern so aufgeteilt werden kann, dass die entstehenden Teile den Anteilen etwa gleichwertig und diese annähernd gleich beschaffen sind, ohne dass ein unverhältnismäßiger Wertausgleich notwendig wird. Unverhältnismäßige Kosten, insbesondere notwendige Aufwendungen für Umbaumaßnahmen können die Naturalteilung unzulässig machen. (T10)<br/>Veröff: SZ 2009/55 |
5 Ob 36/09v | OGH | 12.05.2009 |
Vgl; Beis wie T10 nur: Realteilung (= Naturalteilung) ist regelmäßig dann möglich und tunlich, wenn die Sache (physisch bzw im Rechtssinn) geteilt werden kann, ohne dass es im Verhältnis der Summe der Einzelwerte zum Wert der ungeteilten Sache zu einer wesentlichen Wertminderung käme und die Sache zwischen den Teilhabern so aufgeteilt werden kann, dass die entstehenden Teile den Anteilen etwa gleichwertig und diese annähernd gleich beschaffen sind, ohne dass ein unverhältnismäßiger Wertausgleich notwendig wird. (T11) |
5 Ob 93/10b | OGH | 16.11.2010 |
Vgl; Beis wie T11; Beisatz: Auf diesen Grundsatz kommt es aber dann nicht an, wenn die von einer Anteilsverminderung betroffenen Miteigentümer auf eine Ausgleichszahlung verzichten und mit der Verminderung ihrer Anteile einverstanden sind. (T12)<br/>Bem: Siehe auch RS0126365. (T13)<br/>Veröff: SZ 2010/146 |
Dokumentnummer
JJR_19580520_OGH0002_0030OB00072_5800000_003
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