Rechtssatz
Die Anfechtung wegen Nichtigkeit (hier Sittenwidrigkeit) muss nicht durch formelle Berufung auf § 879 ABGB geschehen, es genügt, die Unterbreitung des erforderlichen sachlichen Substrats unter Hinweis auf den Rechtsmissbrauch (8 Ob 172/73).
8 Ob 505/78 | OGH | 19.04.1978 |
Auch |
7 Ob 69/83 | OGH | 12.01.1984 |
Auch |
8 Ob 596/85 | OGH | 24.10.1985 |
Beisatz: Notwendig ist aber immer das Erfordernis der Geltendmachung wenigstens auf schlüssige Weise durch ein entsprechendes Tatsachenvorbringen. (T2) |
2 Ob 594/86 | OGH | 17.06.1986 |
Beis wie T2; Veröff: ImmZ 1986,354 = MietSlg XXXVIII/22 |
9 Ob 98/99y | OGH | 16.06.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Sittenwidrigkeit muß durch den durch die betreffende Norm Geschützten geltend gemacht werden, wobei ein entsprechendes Sachvorbringen erforderlich ist. (T3) |
1 Ob 318/99t | OGH | 25.05.2000 |
Auch; Beisatz: Eine ausdrückliche Berufung auf die Sittenwidrigkeit ist nicht erforderlich, sofern nur die dazu relevanten Tatsachen vorgetragen werden. (T4); Veröff: SZ 73/86 |
4 Ob 57/20s | OGH | 11.08.2020 |
Vgl; Beis wie T2; Beis wie T4; Beisatz: Gilt auch für den Einwand von Schikane. (T5) |
8 Ob 21/21b | OGH | 29.04.2021 |
Vgl; Beisatz: Hier: Zwar kann die Anfechtung eines Vertrages wegen Sittenwidrigkeit nicht nur ausdrücklich geschehen, sie erfordert aber jedenfalls ein entsprechendes erstinstanzliches Sachvorbringen und den Hinweis auf den Rechtsmissbrauch. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19750917_OGH0002_0010OB00177_7500000_004
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)