OGH 14Os88/13t; 12Os138/14g (RS0128942)

OGH14Os88/13t; 12Os138/14g23.4.2024

Rechtssatz

Anknüpfungsdelikte, die nicht von der Subsidiaritätsklausel des § 107b Abs 5 StGB umfasst sind, werden ihrerseits grundsätzlich vom jeweiligen Tatbestand des § 107b StGB verdrängt (Spezialität), es sei denn, der Täter setzt ‑ neben den von § 107b StGB umfassten ‑ weitere Taten, die zwar einem der in § 107b Abs 2 zweiter Fall StGB bezeichneten Anknüpfungstatbestände zu unterstellen sind, handelt dabei aber nicht mit dem ‑ § 107b Abs 1 StGB entsprechenden ‑ Vorsatz, längere Zeit hindurch fortgesetzt Gewalt auszuüben. Nur diesfalls konkurriert der jeweils verwirklichte Tatbestand echt mit § 107b StGB.

Normen

StGB §107b

14 Os 88/13tOGH09.07.2013

Bemerkung: So schon ausführlich 13 Os 71/12h, 72/12f mit Hinweisen auf die Lehre. (T1)

12 Os 138/14gOGH05.03.2015

Auch; Beisatz: Bei der Strafbemessung ist in solchen Fällen zu beachten, dass (in Relation zu einer Verurteilung hinsichtlich aller Taten ‑ ausschließlich ‑ nach § 107b StGB) zwar ein Erschwerungsgrund (§ 33 Abs 1 Z 1 StGB) hinzutritt, gleichzeitig aber dem Schuldspruch wegen des Vergehens (oder Verbrechens) nach § 107b StGB geringeres Gewicht zukommt (§ 32 Abs 3 StGB). (T2)

13 Os 148/15mOGH09.03.2016
14 Os 101/17kOGH12.12.2017

Vgl

11 Os 99/18wOGH16.10.2018

Auch; Beisatz: Hier: § 107b Abs 4 zweiter Fall StGB. (T3)<br/>Beisatz: Zum Feheln der Beschwer bei angestrebtem Wegfall (bloß) dieser Qualifikation im Fall einer Subsumierbarkeit der Taten als mehrere strafbare Handlungen nach dem 10. Abschnitt des StGB, ohne das der Strafrahmen dadurch vermindert würde. (T4)

11 Os 125/19wOGH18.02.2020

Vgl; Beis wie T3

13 Os 78/20zOGH14.10.2020

Vgl; Beisatz: Hier: Verdrängung eines Vergehens nach § 107 Abs 1 und 2 StGB durch § 107b Abs 1 StGB. (T5)

11 Os 12/21fOGH16.03.2021

Vgl

11 Os 54/21gOGH18.05.2021

Vgl

15 Os 29/24iOGH17.04.2024

vgl

11 Os 14/24dOGH23.04.2024

vgl; Beisatz wie T4

Dokumentnummer

JJR_20130709_OGH0002_0140OS00088_13T0000_001