OGH 10Os117/77; 10Os183/79; 12Os89/82; 9Os27/83; 9Os113/83; 9Os201/84; 11Os145/85; 15Os18/89; 13Os58/89; 15Os98/90; 13Os130/90; 14Os10/02; 12Os70/06w; 14Os80/07g; 12Os10/12f; 17Os34/15a; 17Os21/16s; 14Os141/19w; 14Os149/21z; 14Os7/24x (RS0096344)

OGH10Os117/77; 10Os183/79; 12Os89/82; 9Os27/83; 9Os113/83; 9Os201/84; 11Os145/85; 15Os18/89; 13Os58/89; 15Os98/90; 13Os130/90; 14Os10/02; 12Os70/06w; 14Os80/07g; 12Os10/12f; 17Os34/15a; 17Os21/16s; 14Os141/19w; 14Os149/21z; 14Os7/24x20.2.2024

Rechtssatz

§ 302 StGB kann auch durch ein Verhalten begangen werden, das den Tatbestand einer allgemein strafbaren Handlung erfüllt, sofern es sich wenigstens phasenweise als Ausübung der (damit mißbrauchten) Befugnis zur Vornahme von Amtsgeschäften darstellt; ist diesfalls das allgemein strafbare Delikt in seiner Gesamtauswirkung nicht strenger strafbedroht, dann wird es durch den § 302 StGB konsumiert.

Normen

StGB §302

10 Os 117/77OGH18.05.1978

Verstärkter Senat; Veröff: EvBl 1978/136 S 403 = SSt 49/32 = JBl 1979,43 = ÖJZ-LSK 1978/238 = RZ 1978,134

10 Os 183/79OGH11.04.1980

Veröff: JBl 1980,436

12 Os 89/82OGH02.09.1982

Veröff: EvBl 1983/68 S 245 = SSt 53/51

9 Os 27/83OGH10.05.1983
9 Os 113/83OGH13.09.1983

Vgl auch

9 Os 201/84OGH06.03.1985

Veröff: ZVR 1985/148 S 279

11 Os 145/85OGH22.10.1985

Vgl auch; Veröff: SSt 56/81

15 Os 18/89OGH14.03.1989

Beisatz: Für die Annahme dieses besonderen Falles einer Gesetzeskonkurrenz kommt es nur darauf an, dass in (einigen) Phasen des inkriminierten Tatgeschehens durch plangemäß zum Tatkomplex des Amtsmissbrauchs gehörende Tathandlungen auch die Merkmale des allgemeinen Delikts (Betrug) verwirklicht wurden, nicht aber auf das Enthaltensein sämtlicher Tatbestandsmerkmale und Qualifikationsmerkmale des allgemein strafbaren Delikts im Tatbestand des Sonderdelikts, was nur für die Spezialität einer Norm relevant wäre. (T1) <br/>Veröff: EvBl 1989/125 S 464

13 Os 58/89OGH06.07.1989

Beisatz: Der letzte Satzteil ist aber mit der Einziehung einer Zwischengrenze von Schilling fünfhunderttausend im § 302 Abs 2 StGB in seiner Bedeutung auf das einzige, noch strenger strafbare Vermögensdelikt, nämlich den Raub nach § 143 StGB, reduziert, zumal § 39 StGB auch bei § 302 StGB in bezug auf vorangegangene Vermögensdelikte angewandt werden kann. (T2) <br/>Veröff: EvBl 1990/5 S 24 = SSt 60/45 = RZ 1990/35 S 77

15 Os 98/90OGH30.10.1990
13 Os 130/90OGH04.09.1991
14 Os 10/02OGH28.05.2002

Vgl auch; Beisatz: Echte Konkurrenz bei Zusammentreffen von gewerbsmäßig schwerem Betrug nach §§ 146, 147 Abs 1 Z 1, Abs 2, 148 zweiter Fall StGB mit dem Grundtatbestand des § 302 Abs 1 StGB. (T3)

12 Os 70/06wOGH21.09.2006

Vgl auch; Beisatz: Missbrauch der Amtsgewalt kann auch durch ein Verhalten begangen werden, welches (zudem) den (verdrängten) Tatbestand einer allgemein strafbaren Handlung erfüllt. (T4)

14 Os 80/07gOGH16.10.2007

Vgl auch; Beisatz: Geht einem Missbrauch der Amtsgewalt ein allgemeines Delikt voraus, so liegt echte Konkurrenz vor. (T5) Beisatz: Die Annahme von Scheinkonkurrenz scheitert hier daran, dass die Merkmale des Betruges bei der Begehung des Sonderdelikts nicht mitverwirklicht wurden. (§ 302 Abs 1, Abs 2 2. Fall StGB und §§ 15, 146, 147 Abs 1 Z 1 1. Fall und Abs 3 iVm § 12 StGB) (T6)

12 Os 10/12fOGH13.03.2012

Vgl auch

17 Os 34/15aOGH06.06.2016
17 Os 21/16sOGH03.10.2016

Vgl aber; Beisatz: Dies ist nicht der Fall, wenn der Beamte durch Amtsgeschäfte einen Beitrag zu einem von einem Nichtbeamten verwirklichten Betrug leistet. (T7)

14 Os 141/19wOGH14.04.2020

Vgl; Beisatz: Hier: Zu Körperverletzung im Rahmen einer Polizeibeamten zukommenden Befugnis. (T8)

14 Os 149/21zOGH22.02.2022

Vgl; Beis wie T8

14 Os 7/24xOGH20.02.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19780518_OGH0002_0100OS00117_7700000_005