OGH 11Os153/75; 10Os186/77 (RS0089433)

OGH11Os153/75; 10Os186/7721.2.2024

Rechtssatz

Das im § 12 StGB zum Ausdruck kommende (funktionale) Einheitstätersystem stellt die unmittelbare Täterschaft und die Bestimmungstäterschaft als völlig gleichwertige Täterformen nebeneinander; ob der Angeklagte daher bei verschiedenen Fakten nicht unmittelbarer Täter, sondern Bestimmungstäter in dem Sinn war, dass er diese Taten durch von ihm als "vorsatzlose Werkzeuge" benützte (selbst irregeführte) Personen beging, ist somit keine entscheidende Tatsache.

Normen

StGB §12 Aa
StPO §281 Abs1 Z5 A

11 Os 153/75OGH06.05.1976
10 Os 186/77OGH18.01.1978

Ähnlich; Veröff: SSt 49/5 = RZ 1978/73 S 170 (mit Anmerkung von Kienapfel)

15 Os 124/98OGH27.08.1998

Auch; Beisatz: Es ist unerheblich, dass das Verhalten des Beschwerdeführers nach der Sachverhaltsgrundlage rechtsrichtig als "Beitragstäterschaft" zu beurteilen wäre, weil gemäß der durch § 11 FinStrG institutionalisierten Einheitstäterschaft die drei Täterschaftsformen rechtlich gleichrangig sind. (T1)<br/>Beisatz: Hier: § 11 FinStrG. (T2)

11 Os 78/00OGH01.08.2000
14 Os 79/99OGH31.08.2001

Auch; Beis wie T2

12 Os 86/03OGH23.10.2003

Auch; Beisatz: Rechtliche Gleichwertigkeit der unmittelbaren oder mittelbaren Täterschaft. (T3)

12 Os 120/04OGH16.12.2004

Auch

11 Os 38/05fOGH26.07.2005

Auch

15 Os 161/08bOGH21.01.2009

Beisatz: Infolge Gleichwertigkeit der Täterschaftsformen des § 12 StGB ist die verfehlte rechtliche Beurteilung der Taten durch das Schöffengerichts als unmittelbare Täterschaft (§ 12 ersterFall StGB) bedeutungslos. (T4)

12 Os 124/12wOGH31.01.2013

Auch

11 Os 149/15vOGH22.03.2016
11 Os 65/16tOGH13.12.2016

Auch

12 Os 123/16dOGH06.04.2017

Auch

14 Os 90/20xOGH15.12.2020

Vgl; Beis wie T3

13 Os 126/23pOGH21.02.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_19760506_OGH0002_0110OS00153_7500000_001