OGH 11Os50/75; 12Os120/76; 11Os40/84; 9Os184/84; 12Os178/94; 14Os110/05s; 11Os33/06x; 15Os95/07w; 14Os89/08g; 12Os119/18v; 15Os44/20i; 11Os47/20a; 11Os111/21i; 13Os46/23y; 13Os123/23x (RS0089114)

OGH11Os50/75; 12Os120/76; 11Os40/84; 9Os184/84; 12Os178/94; 14Os110/05s; 11Os33/06x; 15Os95/07w; 14Os89/08g; 12Os119/18v; 15Os44/20i; 11Os47/20a; 11Os111/21i; 13Os46/23y; 13Os123/23x21.2.2024

Rechtssatz

Im geschworenengerichtlichen Verfahren, in dem bereits aus dem Wahrspruch der Geschworenen auch die als erwiesen angenommenen subjektiven Merkmale des strafbaren Tatbestands klar hervorgehen müssen, ist die Anführung der Schuldform ("Vorsatz" oder "Fahrlässigkeit") in der Schuldfrage jedenfalls dort erforderlich, wo die Schuldform nicht schon in dem dem jeweiligen Deliktstypus des Besonderen Teils des StGB entsprechenden und diesen "Tatbestand" im Sinne verwirklichenden konkreten "Lebenssachverhalt" - wie er in der bezüglichen Schuldfrage individualisierend beschrieben ist - ihren deutlichen Niederschlag findet.

Normen

StGB §7 Abs1
StPO §312

11 Os 50/75OGH26.06.1975

Veröff: EvBl 1976/97 S 186

12 Os 120/76OGH04.10.1976
11 Os 40/84OGH11.04.1984
9 Os 184/84OGH23.01.1985

Vgl; Veröff: EvBl 1985/134 S 632 = RZ 1985/65 S 168 = SSt 56/7

12 Os 178/94OGH16.03.1995

Vgl auch

14 Os 110/05sOGH22.11.2005

Vgl; Beisatz: Hat ein Delikt kein fahrlässiges Gegenstück, so muss das im Gesetz subintelligierte Vorsatzmerkmal in Fragen und Schuldspruch nicht aufgenommen werden. (T1)

11 Os 33/06xOGH20.06.2006

Vgl; Beis wie T1

15 Os 95/07wOGH22.11.2007

Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Auch der Vorsatz des Beitragstäters wird vom Gesetz subintelligiert. (T2)

14 Os 89/08gOGH14.10.2008

Vgl; Beisatz: Hier: Da eine Beteiligung nach § 12 dritter Fall StGB am Verbrechen des Raubes nach §§ 142 Abs 1, 143 zweiter Fall StGB, für das vorsätzliches Handeln (§ 5 Abs 1 StGB) genügt, keine über § 5 Abs 1 zweiter Teilsatz StGB hinausgehende Vorsatzqualität erfordert, war diese zufolge § 7 Abs 1 StGB in den an die Geschworenen gestellten Hauptfragen enthalten, sodass die Behauptung eines Rechtsfehlers infolge fehlender Feststellungen zur subjektiven Tatseite nicht am tatsächlichen Inhalt des Wahrspruchs Maß nimmt. (T3)

12 Os 119/18vOGH18.12.2018

Auch

15 Os 44/20iOGH13.05.2020

Vgl

11 Os 47/20aOGH15.09.2020

Vgl; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Hier: (subintellegiert: vorsätzliche) Tötung. (T4)

11 Os 111/21iOGH15.12.2021

Vgl

13 Os 46/23yOGH19.07.2023

vgl; Beisatz nur wie T4

13 Os 123/23xOGH21.02.2024

vgl; Beisatz nur wie T4

Dokumentnummer

JJR_19750626_OGH0002_0110OS00050_7500000_002

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