Rechtssatz
List im Sinne der §§ 870, 1487 ABGB bedeutet, dass der andere den Irrenden bewusst in Irrtum führt oder den ihm bekannten Irrtum ausnützt, dass er also positive Kenntnis davon hat, dass der andere Teil irrt und dass der Irrtum einen Einfluss auf seinen Willensentschluss ausübt (E.v. 14.03.1958, EvBl 1958/237).
7 Ob 8/75 | OGH | 23.01.1975 |
Veröff: JBl 1976,145 |
3 Ob 205/74 | OGH | 04.03.1975 |
Vgl auch |
6 Ob 156/75 | OGH | 08.01.1976 |
Auch |
3 Ob 584/81 | OGH | 09.12.1981 |
Veröff: GesRZ 1982,251 |
2 Ob 382/97h | OGH | 20.01.1998 |
nur: List bedeutet, dass er also positive Kenntnis davon hat, dass der andere Teil irrt und dass der Irrtum einen Einfluss auf seinen Willensentschluss ausübt. (T1)<br/>Beisatz: List setzt eine rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung voraus. (T2) |
6 Ob 7/06g | OGH | 16.02.2006 |
Vgl auch; Beisatz: List im Sinne des § 870 ABGB ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung (Betrug). Der Vertragschließende wird durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen in Irrtum geführt oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in seinem Irrtum belassen oder bestärkt und dadurch zum Vertragsabschluss bestimmt. Täuschung durch Verschweigen erfordert zudem, dass eine Aufklärungspflicht verletzt wurde, was nach den Anschauungen des redlichen Verkehrs zu beurteilen ist. Dabei kommt es maßgeblich auf die Umstände des Einzelfalls an. (T3)<br/>Veröff: SZ 2006/22 |
8 Ob 62/09i | OGH | 19.05.2009 |
Vgl; Beisatz: Bei der Beurteilung der Frage, ob die Voraussetzungen des § 870 ABGB erfüllt sind, kommt es maßgeblich auf die Umstände des jeweiligen Einzelfalls an. (T4) |
Dokumentnummer
JJR_19600622_OGH0002_0030OB00199_6000000_001
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