Rechtssatz
Das sogenannte Verbot der reformatio in peius bezieht sich nur auf die verhängte Strafe, nicht aber auf die rechtliche Beurteilung der Tat (WK-StPO § 290 Rz 31, Rz 33, Rz 34).
5 Os 618/57 | OGH | 28.03.1958 |
Veröff: RZ 1958,103 |
13 Os 101/75 | OGH | 27.08.1975 |
Beisatz: Es schließt daher eine andere rechtliche Beurteilung der Tat und insbesondere deren Subsumtion unter ein (an sich) strengeres Strafgesetz nicht aus. (T1) |
12 Os 33/76 | OGH | 30.06.1976 |
Beis wie T1 |
9 Os 125/80 | OGH | 16.09.1980 |
Beis ähnlich wie T1 |
10 Os 28/85 | OGH | 22.10.1985 |
Beisatz: Das Verschlimmerungsverbot gilt nur für den Sanktionsbereich. (T2) Beis wie T1; Veröff: EvBl 1986/89 S 311 = SSt 56/79 = RZ 1986/32 S 92 |
10 Os 121/86 | OGH | 16.09.1986 |
Beisatz: Nach der Aufhebung eines rechtsirrig auf § 297 Abs 1 erster Strafsatz StGB anstatt auf § 299 Abs 1 StGB gestützten Strafausspruchs wegen eines Teilfreispruchs bemisst der OGH die Strafe unter Bedacht auf das Verschlimmerungsverbot nach § 299 Abs 1 StGB (vgl 13 Os 101/75, 12 Os 33/76, JBl 1979,661, 9 Os 125/80, 11 Os 51/83, RZ 1986/32; WK - StPO § 290 Rz 31, Rz 33, Rz 34). (T3) |
10 Os 134/86 | OGH | 28.10.1986 |
Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Versuchtes-vollendetes Delikt. (T4) |
15 Os 103/87 | OGH | 24.07.1987 |
Beis wie T1; Beis wie T2; Veröff: SSt 58/58 |
15 Os 119/03 | OGH | 09.10.2003 |
Auch; Beisatz: Das Verschlimmerungsverbot des § 293 Abs 3 StPO ist auf den Sanktionsbereich beschränkt und wirkt sich nicht auf die rechtliche Beurteilung aus. (T5) |
14 Os 105/06g | OGH | 10.10.2006 |
Auch; Beisatz: Nach einer kassatorischen Erledigung gemäß § 292 letzter Satz StPO ist das Erstgericht im zweiten Rechtsgang in der rechtlichen Beurteilung frei und nur in der Strafbemessung an das Verschlimmerungsverbot gebunden. (T6) |
13 Os 113/08d | OGH | 27.08.2008 |
Vgl; Beisatz: Die für amtswegiges Vorgehen nach § 290 Abs 1 zweiter Satz StPO erforderliche Beschwer wird auch nicht dadurch beseitigt, dass im nachfolgenden Rechtsgang nach Maßgabe entsprechender Feststellungen eine Verurteilung des Beschwerdeführers wegen mehr als bloß zweier strafbarer Handlungen zulässig ist (WK-StPO § 281 Rz 656, § 290 Rz 21, 31 ff). Das Verschlimmerungsverbot gilt nämlich - außerhalb des Ermittlungsverfahrens - nur für den Sanktionenbereich (§ 16 StPO). (T7) |
14 Os 162/08t | OGH | 04.11.2008 |
Beis wie T2; Beisatz: Das Verschlechterungsverbot des § 290 Abs 2 StPO gilt, sobald ein Urteil bloß zu Gunsten des Angeklagten angefochten worden ist, für alle weiteren Stadien des Strafverfahrens (§ 488 Abs 1 in Verbindung mit § 293 Abs 3 StPO; WK-StPO § 293 Rz 22). (T8) |
Dokumentnummer
JJR_19580328_OGH0002_0050OS00618_5700000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)