Rechtssatz
Anklagetenor und Anklagebegründung bilden ein einheitliches Ganzes und ist auch letztere für die Lösung der Frage, welcher Sachverhalt vom öffentlichen Ankläger unter Anklage gestellt wird, heranzuziehen.
5 Os 214/49 | OGH | 29.11.1949 |
Veröff: EvBl 1950/217 S 192 |
3 Os 121/50 | OGH | 10.05.1950 |
Auch; Veröff: EvBl 1951/133 S 178 |
5 Os 933/55 | OGH | 07.10.1955 |
Auch; Veröff: RZ 1955,182 |
10 Os 221/62 | OGH | 07.09.1962 |
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11 Os 102/76 | OGH | 17.11.1976 |
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11 Os 21/07h | OGH | 24.04.2007 |
Beisatz: Anklagetenor und -begründung sind unter dem Aspekt der Identität von Anklage- und Urteilsgegenstand als Einheit zu betrachten. (T1) |
12 Os 141/07p | OGH | 13.12.2007 |
Auch; Beisatz: In dieser Einheit dient die Begründung der Anklageschrift (§ 207 Abs 3 StPO) der Konkretisierung der näheren Tatumstände und damit der genaueren Abgrenzung des Prozessgegenstandes. (T2) |
15 Os 98/11t | OGH | 17.08.2011 |
Auch; Beis ähnlich wie T1 |
17 Os 9/13x | OGH | 07.10.2013 |
Auch; Beisatz: Gründet das Gericht einen Freispruch auf die verfehlte Ansicht, eine Tat sei nicht angeklagt, liegt - trotz formaler Erledigung der gesamten Anklage im Erkenntnis - der Nichtigkeitsgrund der Z 7 des § 281 Abs 1 StPO vor. (T3) |
15 Os 13/17a | OGH | 24.05.2017 |
Beisatz: Bei der ‑ anhand des Anklagetenors und der Anklagebegründung vorzunehmenden ‑ Beurteilung der Frage, welchen Sachverhalt der Ankläger anklagen, also dem Gericht zur tatsächlichen Klärung und rechtlichen Beurteilung anheim stellen wollte, schlagen Zweifel an der Erkennbarkeit des Prozessgegenstands zu Lasten des Anklägers aus. (T4) |
Dokumentnummer
JJR_19491129_OGH0002_0050OS00214_4900000_001
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