OGH 13Os84/76; 9Os44/82 (RS0098979)

OGH13Os84/76; 9Os44/8228.3.2023

Rechtssatz

Die "Angleichung" einer von dem Inhalt der Verkündigung sachlich abweichenden Ausfertigung an das mündlich verkündete Urteil ist im Sinne der §§ 268, 270 StPO ohne die im § 270 Abs 3 StPO vorgesehene Beschränkung solange zulässig und geboten, als die unrichtige Ausfertigung nicht Gegenstand einer meritorischen Rechtsmittelentscheidung geworden ist und damit als materiell rezipierter Sachinhalt von deren Rechtskraftwirkung miterfasst wird.

Normen

StPO §270 Abs3

13 Os 84/76OGH16.09.1976

Veröff: SZ 47/50 = RZ 1976/124 S 224

9 Os 44/82OGH21.12.1982
12 Os 41/84OGH05.04.1984

Vgl auch

12 Os 42/84OGH05.04.1984

Vgl auch

10 Os 48/84OGH06.06.1984

Vgl auch

9 Os 138/84OGH25.09.1984

Vgl auch

12 Os 168/84OGH13.12.1984

Vgl auch

13 Os 122/85OGH05.09.1985

Vgl auch; Beisatz: Analog, aber nicht gemäß § 270 Abs 3 StPO: so schon EvBl 1976/18. (T1)

13 Os 105/89OGH17.08.1989

Vgl; Beisatz: Urteilsberichtigung auch nach dem Eintritt der Rechtskraft zulässig, wenn der davon betroffene Ausspruch von der Rechtsmittelentscheidung nicht berührt worden sein konnte. (T2)

13 Os 86/90OGH28.08.1990

Vgl auch

15 Os 13/91OGH04.04.1991

Vgl auch

14 Os 72/95OGH30.05.1995

Vgl auch

13 Os 190/95OGH10.01.1996

Vgl auch

15 Os 56/96OGH30.05.1996

Vgl auch

11 Os 52/96OGH27.08.1996

Vgl auch

13 Os 167/07vOGH13.02.2008

Vgl auch; nur: Für die Angleichung der schriftlichen Ausfertigung an das mündlich verkündete Urteil ist die Bestimmung des § 270 Abs 3 StPO analog heranzuziehen. (T3)

14 Os 26/08tOGH15.04.2008

Vgl; Beisatz: Eine Berichtigung des Urteils oder des Protokolls über die Hauptverhandlung ist nur solange zulässig, als nicht das Rechtsmittelgericht auf Basis des fehlerhaften Protokolls oder der unrichtigen Urteilsausfertigung entschieden hat. (T4)

14 Os 89/08gOGH14.10.2008

Vgl auch; Beisatz: Im Übrigen ist für die Urteilsangleichung nicht nur die Rechtsmittelregelung des § 270 Abs 3 zweiter und dritter Satz StPO sinngemäß anzuwenden, sondern es gelten auch das Erfordernis neuer Zustellung des Urteils und die Eröffnung einer neuen Rechtsmittelausführungsfrist. (T5)

12 Os 49/10pOGH10.06.2010

Auch; nur T3

14 Os 106/15tOGH15.12.2015
15 Os 14/18zOGH14.03.2018

Auch; Beisatz: Nach Entscheidung des Rechtsmittelgerichts sind eine Berichtigung des Hauptverhandlungsprotokolls und eine Angleichung des erstinstanzlichen Urteils in einem von der Rechtsmittelentscheidung betroffenen Punkt (hier: im Ausspruch über die Höhe der Strafe) unzulässig. Ein dementgegen erfolgter Beschluss ist wirkungslos und wird vom Obersten Gerichtshof im Verfahren nach § 292 StPO zur Klarstellung beseitigt. (T6)

13 Os 7/20hOGH26.02.2020

Vgl; Beis wie T4

14 Os 2/23kOGH28.03.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_19760916_OGH0002_0130OS00084_7600000_007