Rechtssatz
Eine Solidarhaftung tritt auch ohne besondere Vereinbarung oder gesetzliche Anordnung immer dann ein, wenn eine solche Haftung in der Parteiabsicht oder nach der Verkehrssitte begründet ist.
1 Ob 203/61 | OGH | 07.06.1961 |
Beisatz: Solidarhaftung des Miteigentümers für ein Reparaturdarlehen. (T1) |
6 Ob 249/63 | OGH | 02.10.1963 |
Beisatz: Provisionsanspruch des Vermittlers einer Leuchtreklame gegen mehrere Hausmiteigentümer, auch wenn nur einer von ihnen als Bevollmächtigter verhandelt hat. (T2) Veröff: MietSlg 15027 |
5 Ob 116/64 | OGH | 24.09.1964 |
Beisatz: Die Verpächter eines Pachtobjektes haften dem Pächter solidarisch für die Rückzahlung der Pachtkaution nach Auflösung des Pachtvertrages. (T3) Veröff: MietSlg 16051 |
8 Ob 274/65 | OGH | 12.10.1965 |
Vgl; Beisatz: Jedoch bei Wohnungseigentümern (T4) Veröff: SZ 38/160 = MietSlg 17079(39) |
6 Ob 253/65 | OGH | 24.11.1965 |
Vgl auch; Veröff: MietSlg 17080 |
7 Ob 10/66 | OGH | 23.02.1966 |
Ähnlich; Beisatz: Wenn mehrere Personen einen Auftrag auf Grund eines einheitlichen Vertrages erteilen, so haften sie zur ungeteilten Hand. (T5) Veröff: JBl 1967,148 = ImmZ 1967,139 |
1 Ob 186/66 | OGH | 30.08.1966 |
Veröff: EvBl 1967/86 S 97 |
4 Ob 562/67 | OGH | 28.11.1967 |
Beisatz: Solidarhaftung der Miteigentümer eines Hauses für Spenglerarbeiten. (T6) Veröff: MietSlg 19064 = MietSlg 19236(29) |
6 Ob 331/67 | OGH | 28.02.1968 |
Auch; Beisatz: Hier: Mitglieder einer Arbeitsgemeinschaft (T7) Veröff: JBl 1969,556 |
3 Ob 12/70 | OGH | 04.03.1970 |
Beisatz: Solidarhaftung mehrerer Bieter und Ersteher im Zwangsversteigerungsverfahren. (T8) Veröff: SZ 43/61 = EvBl 1970/267 S 464 = RZ 1970,125 |
3 Ob 13/70 | OGH | 04.03.1970 |
Beis wie T8 |
6 Ob 58/73 | OGH | 15.03.1973 |
Veröff: MietSlg 25144 |
7 Ob 509/77 | OGH | 03.02.1977 |
Beisatz: Architektenhonorar (T9) |
5 Ob 779/79 | OGH | 22.01.1980 |
Beisatz: Anteilshaftung bei Zweifamilienhaus unter Bekanntgabe der internen Aufteilungsvereinbarung der Miteigentümer. (T10) |
5 Ob 699/80 | OGH | 27.08.1980 |
Auch; Beisatz: Eine Solidarhaftung kann sich schon aus der Natur des Geschäftes ergeben (hier: beide Beklagte haften als Miteigentümer des Hauses für die ihnen gemäß § 1096 ABGB obliegende Verpflichtung zur ungeteilten Hand). (T11) |
3 Ob 550/81 | OGH | 04.11.1981 |
Beisatz: Haftung nur aus obigen Gründen (Parteiabsicht oder nach der Verkehrssitte ....). (T12) Veröff: SZ 54/155 |
3 Ob 554/83 | OGH | 29.06.1983 |
Beisatz: Hier: Ehegatten treten gemeinsam auf und erklären, sie suchten um ein Darlehen zum Zwecke der Anschaffung eines Wohnwagens an, ihnen wird dann das Darlehen gemeinsam zugezählt und auf Mahnung ersuchen beide Ehegatten um Stundung. (T13) |
7 Ob 669/83 | OGH | 08.09.1983 |
Beisatz: Darlehen an Ehegatten zum Ankauf eines Personenkraftwagen. (T14) Veröff: RZ 1985/44 S 115 |
6 Ob 600/86 | OGH | 11.12.1986 |
Beisatz: Solidarhaftung für Kaufpreis bei gemeinsamen Kauf einer unteilbaren beweglichen Sache (Motorboot). (T15) |
6 Ob 736/87 | OGH | 14.01.1988 |
Beis wie T11 nur: Eine Solidarhaftung kann sich schon aus der Natur des Geschäftes ergeben. (T16)<br/>Beisatz: Hier: Versprechen der beiden bisherigen Gesellschafter gegenüber den Erwerbern, dass alle Steuerverbindlichkeiten berichtigt sind bzw von ihnen berichtigt werden. (T17) |
2 Ob 511/88 | OGH | 16.02.1988 |
Beisatz: Hier: Annahme eines Darlehens durch mehrere Personen. (T18) <br/>Veröff: WBl 1988,164 |
1 Ob 558/92 | OGH | 01.04.1992 |
Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T18; Beisatz: Wer mit dem Verwalter einer gemeinschaftlichen Sache kontrahiert, dessen Vertragswille ist im Zweifel auf den Erwerb einer einheitlichen Forderung gegen alle Miteigentümer - demnach auf deren Gesamthaftung - gerichtet. (T19) |
4 Ob 41/95 | OGH | 09.05.1995 |
Beis wie T5; Beis wie T16; Beisatz: Erteilen zwei Miteigentümer, zumal Eheleute, einen Werkauftrag, dann ist die solidarische Haftung der Auftraggeber gerechtfertigt. (T20) |
1 Ob 127/98b | OGH | 24.11.1998 |
Beisatz: Oder aus der Natur des Geschäfts. (T21) |
5 Ob 112/09w | OGH | 15.09.2009 |
Beis wie T19; Beis wie T21; Beisatz: Erteilen (zwei) schlichte Miteigentümer eines Hauses einen Werkauftrag, dann ist die Annahme solidarischer Haftung der Auftraggeber gerechtfertigt. (T22)<br/>Beisatz: Es wird Solidarhaftung bejaht, wenn dem Gläubiger erkennbar ist, dass die zur Erbringung der Leistung verpflichteten Vertragspartner eine über den gemeinsamen Vertragsabschluss hinausgehende Gemeinschaft bilden, und diesen die Gegenleistung gemeinsam zugute kommt. (T23) |
Dokumentnummer
JJR_19541124_OGH0002_0030OB00595_5400000_002
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