OGH 6Ob761/82 (RS0020483)

OGH6Ob761/8222.11.2022

Rechtssatz

Im Hinblick auf den Gesetzeswortlaut "sonst ist das Recht erloschen" handelt es sich bei der Frist des § 1111 ABGB um eine Präklusivfrist (ausdrückliche Ablehnung der bisher gegenteiligen Rechtsprechung).

Normen

ABGB §1097
ABGB §1111 B

6 Ob 761/82OGH23.06.1983

Veröff: SZ 56/103 = EvBl 1984/2 S 17 = JBl 1984,489 = MietSlg 35210(17)

1 Ob 510/85OGH17.04.1985

Veröff: SZ 58/58

6 Ob 557/85OGH25.04.1985
8 Ob 555/85OGH18.09.1985
2 Ob 656/85OGH26.11.1985
6 Ob 700/85OGH14.11.1985

Veröff: SZ 58/180 = EvBl 1986/177 S 760

7 Ob 666/85OGH19.12.1985
6 Ob 507/87OGH29.01.1987

Auch

4 Ob 565/87OGH03.11.1987

Veröff: SZ 60/229 = JBl 1988,245

4 Ob 558/88OGH14.06.1988

Beisatz: Doch ist analoge Heranziehung der Vorschrift des § 1483 ABGB auf Fallfristen geboten. (T1) <br/>Veröff: SZ 61/146 = EvBl 1989/38 S 145 = JBl 1988,721 = NZ 1990,67

1 Ob 611/88OGH07.09.1988
6 Ob 512/89OGH18.05.1989
6 Ob 653/90OGH06.09.1990

Beisatz: Regeln über die Unterbrechung und Hemmung der Verjährung sind jedoch sinngemäß anwendbar. (T2) <br/>Veröff: WoBl 1991,165 = MietSlg XLII/27

8 Ob 1534/91OGH21.03.1991

Auch; Beisatz: Fristenlauf beginnt unabhängig von der Kenntnis der Beschädigung der Bestandsache mit der Rückstellung. (T3)

1 Ob 23/91OGH10.07.1991

Veröff: WoBl 1992,9

3 Ob 554/91OGH28.08.1991

Beisatz: Die Anwendung von Verjährungsregeln findet dort ihre Grenze, wo dem der Zweck der Regelung entgegensteht. Der Zweck der Vorschrift des § 1111 ABGB liegt darin, die Ansprüche des Bestandgebers nach Rückstellung der Bestandsache möglichst rasch einer Klärung zuzuführen (SZ 58/180). Dieser Zweck verbietet es, § 1489 ABGB auf den Fristbeginn schlechthin anzuwenden. (T4) Veröff: ecolex 1992,90

4 Ob 1626/95OGH19.09.1995

Beis wie T2

5 Ob 286/98iOGH24.11.1998

Vgl; Beis wie T2

7 Ob 120/99vOGH12.05.1999
7 Ob 237/04kOGH30.03.2005
3 Ob 286/05pOGH15.02.2006

Beisatz: Die Frist ist daher von Amts wegen wahrzunehmen. (T5)

2 Ob 21/06mOGH27.04.2006

Beis wie T5; Beisatz: Wird das Klagebegehren erst nach Ablauf dieser Frist ausgedehnt, ist dieser Anspruch verjährt. (T6)<br/>Beisatz: Zur Wahrung dieser Präklusivfrist bedarf es konkreter und detaillierter Investitionsbehauptungen; bloße Hinweise auf „vorzulegende Rechnungen" oder ähnlich reichen nicht. (T7)

3 Ob 117/08iOGH03.09.2008

Ähnlich; Beisatz: Die Frist des § 1097 ABGB ist eine Präklusivfrist. (T8)

10 Ob 63/08zOGH14.10.2008

Vgl auch; Beis ähnlich wie T2

8 Ob 129/08sOGH27.01.2009

Ähnlich; Beis wie T8; Beisatz: Wurden Art und Ausmaß der Investitionen in der fristgerecht eingebrachten Klage im Wesentlichen dargestellt und das Gesamtbegehren auch entsprechend beziffert, so ist dies ausreichend und damit fristwahrend im Sinne des § 1097 ABGB. Eine weitergehende Detaillierung(spflicht) bereits in der Klage zu verlangen, würde eine durch den Gesetzeszweck des § 1097 ABGB nicht gerechtfertigte Überspannung der Anforderungen an eine „ordnungsgemäße" Klagsführung im Sinne des § 1497 ABGB bedeuten. (T9)

2 Ob 144/09dOGH28.01.2010
3 Ob 145/10kOGH13.10.2010

Beis wie T5

6 Ob 25/11mOGH24.11.2011

Vgl

1 Ob 131/13sOGH19.09.2013

Vgl

3 Ob 116/14aOGH23.07.2014

Auch; Beisatz: Hier: Ablauf der Frist des § 1111 ABGB als Oppositionsgrund. (T10)

4 Ob 122/22bOGH22.11.2022

Dokumentnummer

JJR_19830623_OGH0002_0060OB00761_8200000_001